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Technologie
Digital Kindergarten 2018 – wo die Marketer spielen dürfen
Digitales zum ausprobieren für Marketer: Digital-Kindergarten

Digital Kindergarten 2018 – wo die Marketer spielen dürfen

Ralf Scharnhorst | 11.06.18

Gute Nachrichten für das Marketing: neue Technologien verhelfen zu mehr Aufmerksamkeit für Werbung. Gastautor Ralf Scharnhorst berichtet vom Event „Digital Kindergarten 2018“ in Hamburg.

Nach den drögen DSGVO-Hausaufgaben endlich mal was neues? Der eintägige „DigitalKindergarten“ zeigte am 7. Juni, wie Marketing in Zukunft aussehen kann.
Es wird Zeit für gute Nachrichten im Marketing. Technologischer Wandel ist das immer. Denn eines der Werber-Gesetze lautet „das Neue wirkt alleine schon deshalb, weil es neu ist.“ Marken stürzen sich auf neue Technologien, um sich damit vom Wettbewerb abzusetzen oder Kosten zu sparen.

Gadgets sortiert 

Das Unternehmen Futurecandy hat sich darauf spezialisiert, die neuesten Gadgets zu sortieren und ihren Kunden zugänglich zu machen – auch wenn sie auf dem deutschen Markt noch gar nicht erhältlich sein sollten und wunschweise sogar im Abo. Da lag es auf der Hand, eine Veranstaltung daraus zu machen – mit dem Motto „anfassen ist besser als davon hören“. Partner sind die PR-Agentur „achtung!“ und der Werbe-Vermarkter Weischer.Media. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Konferenz und Messe, die vor der Menge an ca. 1.000 Besuchern fast platzte, aber dennoch den Dialog ermöglichte und förderte.

Dennoch: auf der Hardware-Seite ist der „heißeste Scheiß“ schon altbekannt: Oculus Rift, HTC Vive, Microsoft Hololens. Ungeklärt dagegen noch oft die Frage: was kann man damit anfangen – außer Gaming? Und vor allem: geht da auch was im Marketing?

Digital Kindergarten-Initiator Nick Sohnemann (links) bei der Arbeit
Digital Kindergarten-Initiator Nick Sohnemann (links) bei der Arbeit

Was unterscheidet Virtual Reality von Augmented Reality? 

Trennen wir in VR und AR. Virtual Reality ist das komplette Eintauchen ins Digitale, typischerweise mit einer VR-Brille, mit der man ganz vom echten Leben abgekoppelt ist. Das kann natürlich nur so lange halten, bis einem schwindlig wird oder man nach einem Getränk greifen will.

Anwendungsbeispiele vor Ort: Konfiguratoren für Autos und Küchen – man kann jede Farbe und Oberfläche ausprobieren und viele Kombinationen ansehen. Das geht „immersiv“ mit einer Datenbrille. Nur so halb gelöst: was, wenn man sich in der virtuellen Küche so wohl fühlt, dass man real losläuft? Die freundliche Küchen-Simulation blendet dann Gitter ein, die einen aufhalten sollen, bevor man an die Wand des Studios läuft, in dem man sich befindet. Der Kontakt zum Verkäufer ist durch die Brille dennoch abgeschnitten. Daher setzt man darauf, die gleiche Software auch auf Bildschirmen anzubieten, vor denen man mit dem Verkäufer die Versionen diskutieren kann.

Augmented Reality ist die Ergänzung der Realität mit digitalen Informationen. Google Glass war so geplant, dass es Navigations-Hinweise auf dem Brillenglas einblendet. Die Sorge, von der Datenbrille gefilmt zu werden, schreckte ab. Und dass Google-Glass-Träger in der Öffentlichkeit bedroht wurden, schreckte dann die Unternehmen von weiteren Entwicklungen ab. Das wahre AR-Gerät wird also wohl das bestehende Smartphone. Es kann beispielsweise in einer verbesserten Navigation anzeigen, in welchen Hauseingang ich gehen soll oder Erklärungen zu Sehenswürdigkeiten einblenden.

Virtual Reality - blind für die Realität
Virtual Reality – blind für die Realität

Was kommt nach dem Smartphone? 

Seit einigen Jahren warten wir auf das nächste große Ding nach dem Smartphone. Das wird jedoch nicht einfach so vom Himmel fallen, denn Smartphones sind einfach zu gut: in den Basisfunktionen so wichtig, dass sie jeder kauft – und dann so vielseitig ausgestattet mit Rechenleistung fast wie ein Computer und mit deutlich mehr Sensoren ausgestattet.

Bleibt das Interface: wann endlich kommt das Ende der QWERTZ-Tastatur? Spracheingabe könnte sie ersetzen – aber nicht im öffentlichen Raum, sondern nur zuhause. So kommt es zur Welle der Smart Speaker – Alexa und Co. werden eine mächtige Rolle im Kaufentscheidungsprozess der Zukunft zugesprochen. Das kann ganze Marken umbringen: „Alexa, bestell Batterien!“ killt Duracell.

Was gab es sonst noch zu sehen? 

Jede Menge Roboter. Solange sie nicht wirklich Arbeiten im Haushalt übernehmen können, wollen sie möglichst niedlich aussehen und uns unterhalten.

Viva con Agua, die Charity-Mineralwasser-Marke, bringt jetzt auch noch Klopapier und eine Seife raus – es geht ja nicht um Logik, sondern um margenstarke Produkte, bei denen ein Wechsel leicht fällt.

Beacons nerven derzeit nur mit Push-Werbung, sobald man sich ihnen im Laden nähert. Dabei könnten sie durchaus Orientierung liefern und dem User Wichtiges mitteilen wie „das hier ist Dein Bus“ an der Bushaltestelle oder im Supermarkt „das kannst Du mit Deiner Allergie essen“ oder „das musst Du für Dein Kochrezept kaufen“.

Der Haken dabei: hierzu muss neben der Hardware auch in Software und inhaltliche Arbeit investiert werden. Das Fazit auch hier: die Zukunft ist schon da, was die Hardware betrifft – am Nutzen durch Software und Inhalte müssen wir aber noch arbeiten.

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