Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Unternehmensnews
404 Not Found: YouTube verbannt Pornhub Account

404 Not Found: YouTube verbannt Pornhub Account

Larissa Ceccio | 20.12.22

Wegen mehrerer Verstöße gegen die Community-Richtlinien entfernt YouTube den Pornhub Channel auf der Streaming-Plattform.

Der Pornographieplattform Pornhub wird schon seit Jahren vorgeworfen, von sexueller Ausbeutung zu profitieren. Das YouTube-Konto von Pornhub enthielt allerdings kein sexuell explizites Material, was gemäß den Community-Richtlinien von YouTube verboten ist. Vielmehr hatte der offizielle Channel von Pornhub auf YouTube Serien wie Advice for Models oder Pornhub Models sowie Abschnitte über Mode, Musik und die Pornhub Awards gezeigt. Laut eines Berichts von Variety hat YouTube jedoch kürzlich den offiziellen Kanal von Pornhub wegen „mehrfacher Verstöße“ gegen die Community-Richtlinien entfernt.

Pornhub dementiert die Richtlinienverstöße

Der Pornhub YouTube Channel wurde 2014 gestartet und konnte kurz vor der Verbannung fast 900.000 Abonnent:innen aufweisen. Seit kurzem erscheint jedoch nach der Eingabe der Kanal-URL eine 404-Fehlermeldung („nicht gefunden“) und auch die YouTube-Suche nach Pornhub verläuft ins Leere. YouTube erklärte, dass Pornhub gegen die von der Streaming-Plattform festgelegten Richtlinien verstoße. Konkret soll Pornhub zu Websites verlinkt haben, die Inhalte zeigen, die auf YouTube nicht erlaubt sind. YouTube-Sprecher Jack Malon sagte:

Upon review, we terminated the channel Pornhub Official following multiple violations of our community guidelines. We enforce our policies equally for everyone, and channels that repeatedly violate or are dedicated to violative content are terminated.

Die Muttergesellschaft von Pornhub, MindGeek, erklärte, dass die sie die Behauptungen von YouTube, das Unternehmen würde auf Pornoseiten verlinken, „vehement bestritten“ habe. Ein:e Sprecher:in sagte:

Pornhub maintains the absolute best trust and safety measures on the internet and takes special care to ensure it does not violate any of YouTube’s Community Guidelines. Unfortunately, this is just the latest example of discrimination against those in the adult industry.

Kürzlich schrieb das National Center on Sexual Exploitation (NCOSE) in einem Blog-Beitrag, dass es Pornhub-Inhalte auf der Streaming-Plattform gemeldet hat, von denen die Mitarbeiter:innen annehmen, dass sie gegen die YouTube-Richtlinien verstoßen. In dem Beitrag heißt es auch:

After review, YouTube alerted NCOSE that they had terminated the channel for violations of their Community Guidelines.

MindGeek erklärte unterdessen, dass die Darsteller:innen und Sexarbeiter:innen marginalisierte Gruppen seien, und nannte YouTubes „zufällige und willkürliche Durchsetzung … gefährlich und schädlich“.

Einige Social-Plattformen und Unternehmen stellten die Zusammenarbeit mit Pornhub bereits ein

Instagram hat Pornhub im September dieses Jahres dauerhaft verboten und berief sich ebenfalls auf Verstöße gegen die Community-Richtlinien auf der Plattform. Einen Monat später deaktivierte Instagram ein zweites Konto, das Pornhub eingerichtet hatte, um zu versuchen, das Verbot des primären Kontos zu umgehen.

Im September veröffentlichten Pornhub und Dutzende von Verbündeten der Erotikbranche einen offenen Brief, in dem sie Instagram beschuldigten, mit zweierlei Maß mit dem Verbot von Pornhub zu verfahren, Prominenten wie Kim Kardashian jedoch erlaubten, Nacktfotos zu posten. In einem Interview mit The Female Company haben wir darüber gesprochen, wie differenziert Instagram Nacktheit auf der Plattform bewertet. Lies einfach unseren Artikel auf OnlineMarketing.de, um mehr Informationen zu dem Thema zu erhalten.

Auch die Zahlungsdienstleister:innen Mastercard und Visa stellten bereits 2020 Zahlungen an Pornhub ein – Mastercard gab damals an, illegale Inhalte auf der Website gefunden zu haben.

Ein US-Bundesrichter weigerte sich trotz der Verbannung, das Unternehmen Visa aus einem Gerichtsverfahren zu entlassen, in dem Kläger:innen behaupteten, es habe MindGeek bei der Monetarisierung von Kinderpornografie geholfen.

Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*