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Technologie
Konkurrenz für Spotify? Amazon plant kostenloses Musik-Streaming mit Ads
Ein neuer Musikdienst von Amazon?, © Amazon

Konkurrenz für Spotify? Amazon plant kostenloses Musik-Streaming mit Ads

Niklas Lewanczik | 15.04.19

Amazon könnte zeitnah einen Service anbieten, der Musik kostenfrei, aber durch Ads unterstützt bereitstellt – wie Spotify. Das liefert Werbeinventar en masse.

Noch im April könnte es dazu kommen, dass Amazon einen neuen Streamingdienst für Musik launcht, der anders als die aktuellen Angebote kostenfrei ist. Das Besondere: dieser Dienst soll über die eigenen Echo-Geräte laufen und via Alexa aktiviert werden können. Vor allem aber soll er durch Werbung unterstützt sein und würde eine neue Erfahrung bedeuten, für User wie für Advertiser.

Kommt Amazons neuer Streamingdienst für Musik?

Nach Informationen von Billboard ist das Unternehmen in Verhandlungen mit großen Musiklabels, um die Details für das Streaming zu klären. Amazon weigerte sich die Annahmen zu kommentieren, dementierte sie jedoch auch nicht. Ein kostenfreies Musikangebot via Stream ist für die User derzeit vor allem über Spotifiy möglich. Dort gibt es neben der kostenpflichtigen Premium-Version die Möglichkeit kostenfrei zu hören – hierbei werden jedoch zahlreiche Ads zwischengeschaltet. Ähnlich könnte es bei Amazons neuem Dienst aussehen. Der Unterschied wäre jedoch, dass dieser eher für Amazon-Kunden ausgelegt ist, die ein Echo-Gerät besitzen.

Tatsächlich hat Amazon bisher schon Musikangebote in verschiedenen Variationen in petto. Amazon Prime-Nutzer können die limitierten Inhalte von Prime Music nutzen, wenn sie ihren Jahresbeitrag zahlen. Außerdem gibt es noch die Option, auf Amazon Music Unlimited zurückzugreifen. Dieses Angebot kostet 9,99 Euro monatlich (7,99 Euro für Prime-Mitglieder); und in den USA können Nutzer, die lediglich über ihr Echo-Gerät hören, den Dienst für 3,99 US-Dollar nutzen.

Obwohl immer mehr Menschen bereit sind, für Streamingdienste ohne Werbung zu zahlen – Spotifiy hat fast 100 und Amazon über 20 Millionen zahlende Hörer –, sind die kostenfreien Angebote verlockend. Und sei es nur, um langfristig neue Kunden für ein Premium-Angebot zu gewinnen.

Spielt Alexa nun bald Musik for free ab?

Setzt Amazon tatsächlich auf einen Musikdienst, wie er bei Billboard beschrieben wird, geht man damit nicht nur auf den boomenden digitalen Musikmarkt ein. Denn die Verbindung zu den Smart Speakern der Echo-Reihe und zur Sprachassistenz Alexa bedeutet auch eine Fokussierung auf moderne Zugriffsoptionen der Nutzer. Über Voice wird immer mehr Alltägliches im digitalen Raum abgewickelt. Insbesondere im Kontext des Hörens von Musik wird Alexa oder auch der Google Assistant gern genutzt, vornehmlich zu Hause, im Auto oder auf dem Weg zu einem bestimmten Ziel.

Zu Hause und im Auto wir dam meisten auf Voice Search zurückgegriffen, © Uberall

Auch wenn die User hier gern eine ununterbrochene Musikerfahrung haben möchten, könnte ein kostenfreies Angebot, das sich über Alexa – die ja inzwischen auch in einigen Autos integriert ist – abrufen lässt, eine Vielzahl von Hörern erreichen. Und diesen würden dann eine Menge Ads ausgespielt werden. Für Werbetreibende wäre diese Positionierung wertvoll, weil ein Überspringen hier nicht möglich ist. Außer, der Hörer wird zum Kunden und zahlt für einen Musikdienst, was wiederum Amazon mehr Einnahmen brächte.

Das Unternehmen soll einigen Labels auch angeboten haben, eine bestimmte Summe pro Stream an diese zu zahlen, allerdings unabhängig von der Menge der verkauften Werbung. So oder so, mit einem derartigen Angebot könnte Amazon sich im Musikmarkt der Zukunft stärker positionieren und vor allem dem Platzhirsch Spotify noch mehr Paroli bieten. Da man in Sachen Smart Speaker auch als Marktführer gilt, könnte Amazon im Audio-Bereich zu neuen Höhen emporsteigen. Für die Musiklabels und die Hörer ist das eine neue Option, die Interesse wecken dürfte, für Amazon eine sinnvolle Erweiterung der Marketingmöglichkeiten. Die Advertiser hingegen erhielten eine ganz neue Möglichkeit, um besonders audio- und Voice-affine User mit ihren Ads zu erreichen.

Ob der Service tatsächlich zeitnah anläuft, bleibt vorerst abzuwarten. Sollte dies jedoch der Fall sein, ist davon auszugehen, dass der Dienst auch bald nach Deutschland kommen könnte.

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