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Dreamforce 2025: „Humans + Agents = the future“

Dreamforce 2025: „Humans + Agents = the future“

Larissa Ceccio | 24.10.25

Auf der Dreamforce 2025 in San Francisco präsentierte Salesforce mit Agentforce 360 die Vision einer neuen Ära: Mensch und KI arbeiten künftig Seite an Seite. In Interviews, Presse-Talks und auf der Bühne ging es um Vertrauen, Verantwortung und die Frage, wie Unternehmen den Sprung vom Pilotprojekt in den Produktivbetrieb schaffen. OnlineMarketing.de war in San Francisco live dabei und hat die spannendsten Eindrücke und Insights mitgebracht.

Wir treten in das Zeitalter des Agentic Enterprise ein, in dem KI menschliches Potenzial wie nie zuvor hebt.

Dieser Satz von Salesforce CEO Marc Benioff bringt auf den Punkt, was die Dreamforce 2025 in San Francisco so greifbar machte: Künstliche Intelligenz ist längst aus den Kinderschuhen raus und wird zunehmend zum festen Bestandteil der Arbeitswelt. Vom 14. bis 16. Oktober verwandelte Salesforce die Stadt in ein riesiges KI-Schaufenster. Mehr als 150.000 Besucher:innen erlebten, wie das Unternehmen die eigene Vision des Agentic Enterprise mit neuen Technologien, Kooperationen und Produktneuheiten umsetzte. Auf der Bühne sprachen unter anderem OpenAI CEO Sam Altman, Investor David Sacks und Salesforce-CEO Marc Benioff darüber, wie eng Mensch und Maschine in Zukunft zusammenarbeiten sollen. Es ging es um Agents im Kund:innenservice, automatisierte Datenanalysen, sprachgesteuerte Sales Tools und vor allem um Agentforce 360, die Plattform, mit der Salesforce die neue Ära des Agentic Enterprise einläutet.

Benioff teilte dazu aktuelle Zahlen auf X: Innerhalb eines Jahres habe die Plattform über 1,8 Millionen Konversationen auf help.salesforce.com verarbeitet und werde bereits von 12.500 Kund:innen genutzt. Als Beispiele nannte er Unternehmen wie PepsiCo, Equinox, Heathrow, Williams Sonoma und Pandora.

OnlineMarketing.de-Redakteurin Larissa Ceccio war vor Ort und hat die Dreamforce 2025 hautnah miterlebt. Sie war beim Pressefrühstück mit Alex Wallner, Geschäftsführer Salesforce DACH, dabei, in dem es um Datenhoheit, kulturellen Wandel und die Adoptionslücke in der Deutschland ging. Zudem sprach sie mit Bobby Jania, CMO der Salesforce Marketing Cloud, über die Rolle agentischer KI im Marketing der Zukunft.



KI ohne Regeln?
Warum Governance und Verantwortung jetzt für Unternehmen entscheidend sind

Mehrere Leute sitzen an ihren Laptops an einem Tisch
© fauxels – Pexels


Von der CRM-Ära zur Agent-Ära

Salesforce spricht auf der Dreamforce 2025 vom Beginn einer neuen Ära: dem Übergang von der CRM- zur Agent-Ära. Jahrzehntelang stand Customer Relationship Management für die Organisation von Kund:innendaten und Prozessen. Nun geht es nicht mehr darum, Daten nur zu speichern oder zu analysieren, sondern darum, dass KI-Agents eigenständig handeln, Entscheidungen vorbereiten und Aufgaben in Echtzeit ausführen. Das markiert einen fundamentalen Paradigmenwechsel: von Predictive AI, die Muster erkennt, hin zu Agentic AI, die diese Erkenntnisse in Aktionen übersetzt.

Bühne der Dreamforce 2025 mit großem Bildschirm, auf dem „26 Years of Innovation“ steht. Marc Benioff spricht vor einem großen Publikum über die Entwicklung von Salesforce von 1999 bis 2025.
Auf der Bühne der Dreamforce 2025 in San Francisco blickt Salesforce auf 26 Jahre Innovation zurück: von der Einführung der Sales Cloud bis zur Agentforce-Ära, © eigene Aufnahme

Damit das funktioniert, müssen Unternehmen zunächst die Grundlagen schaffen. Datenqualität, Governance und Human-in-the-Loop werden zu den zentralen Voraussetzungen für Vertrauen und Effizienz. Nur wenn Daten vereinheitlicht, sauber verknüpft und „KI-fähig“ sind, entfalten Agents ihr volles Potenzial. Erst wenn Maskierung, Berechtigungen, Audit Trails und Eskalationspfade klar definiert sind, kann Autonomie sicher wachsen. Salesforce positioniert sich dabei als Enabler dieser Transformation: Die Plattform liefert nicht nur die Technologie, sondern auch die Mechanismen, um Kontrolle und Handlungsspielraum in Balance zu halten.

Gleichzeitig verändert sich die Rolle des Menschen in dieser neuen Arbeitswelt. Routineaufgaben wandern zunehmend zu den Agents, während sich Mitarbeitende stärker auf Strategie, Markenaufbau und das Kund:innenerlebnis konzentrieren. KI kümmert sich um das „Wie“, der Mensch bestimmt das „Warum“. Marc Benioff betonte im Gespräch mit Journalist:innen, dass die technologische Wende nur dann gelingt, wenn sie von einem kulturellen Wandel begleitet wird:

Agents have to be integrated as if they were regular employees. That requires rock-solid technology, clear processes, and a strong cultural component. The biggest success factor is whether people allow it.

Er bezeichnete die Vision des Agentic Enterprise als nächsten logischen Schritt nach der Cloud-Ära: eine Phase, in der Technologie nicht mehr nur Daten verarbeitet, sondern mitdenkt, interpretiert und eigenständig handelt. Laut Benioff habe Salesforce das Zeitalter der prädiktiven KI hinter sich gelassen, nun beginne das Zeitalter der handlungsfähigen Systeme. Auch das Thema Vertrauen rückte Benioff in den Mittelpunkt.

Trust is not negotiable,

sagte der Salesforce CEO und machte deutlich, dass technologischer Fortschritt nur dann Bestand habe, wenn Unternehmen trotz Automatisierung Transparenz und Kontrolle bewahren, also nachvollziehen können, wie KI-Entscheidungen entstehen, und jederzeit eingreifen können, sowohl im Sinne ihrer Mitarbeitenden als auch ihrer Kund:innen.

Abseits der Produktbühne sorgte Benioff mit einer Äußerung zur Nationalgarde in San Francisco für Kritik. Nach deutlichem Gegenwind, unter anderem von Laurene Powell Jobs, der Witwe des Apple-Gründers Steve Jobs und Gründerin der Emerson Collective, korrigierte er öffentlich: Nach der „größten und sichersten Dreamforce“ sei ein Einsatz nicht nötig gewesen.

Highlights und Sessions

Neben der zentralen Keynote bot die Dreamforce 2025 eine Bühne für einige der einflussreichsten Stimmen im globalen Tech-Diskurs. Besonders viel Aufmerksamkeit zog eine Session mit Investor und Unternehmer David Sacks auf sich, der die KI-Entwicklung in einen geopolitischen Kontext stellte. Er sprach von einem weltweiten Wettlauf zwischen den USA und China, dessen Ausgang enorme wirtschaftliche und sicherheitspolitische Folgen haben werde. Sacks warnte davor, Innovation durch übermäßige Regulierung auszubremsen, und forderte stattdessen, die technologische Führungsrolle durch Innovationskraft und Infrastruktur auszubauen.

You can’t regulate your way to beating your competitor – you have to out-innovate them,

betonte er. Seine zentrale Botschaft: Nur ein starkes, privatwirtschaftlich getriebenes Ökosystem, das sowohl Innovation als auch Energieversorgung sichert, könne den Vorsprung der USA im globalen KI-Rennen wahren.

Parallel dazu demonstrierte Salesforce auf dem Showfloor mit einer Reihe von Demos und Produkt-Sessions, wie dieses Innovationsverständnis praktisch aussehen kann. In Agentforce City, dem futuristischen Herzstück der Messe, präsentierten Unternehmen und Brands wie PepsiCo, Lululemon, Reddit, HeyLou und Partner:innen wie Google Cloud und OpenAI, wie sie Agentforce in ihre Workflows integrieren. Zwischen den Pavillons und Demostationen landete Larissa Ceccio unter anderem auch an einem Schachbrett, gegenüber einem Agentforce-Roboter.



„Die Eingangstür zu KI am Arbeitsplatz“:
Google stellt Gemini Enterprise vor

Gemini Enterprise
© Google via Canva

Agentforce 360: Salesforce startet in die Ära des Agentic Enterprise

Mit Agentforce 360 hat Salesforce auf der Dreamforce 2025 den nächsten großen Schritt in Sachen KI gewagt. Die neue Plattform soll Unternehmen helfen, eigene, vertrauenswürdige KI-Agents zu entwickeln, zu steuern und sicher im Alltag einzusetzen. Ziel ist es, dass Mensch und Maschine nicht mehr getrennt arbeiten, sondern sich gegenseitig ergänzen, ganz nach dem Motto: „Humans + Agents = the future.

Im Kern kombiniert Agentforce 360 vier zentrale Elemente: die Plattform selbst als technisches Rückgrat, Data 360 als vertrauenswürdige Datenschicht, Customer 360 Apps für operative Einsatzbereiche wie Marketing, Vertrieb und Service sowie Slack als Interface, über das Menschen und Agents zusammenarbeiten. So entsteht ein einheitliches System, das KI nicht nur integriert, sondern in den Arbeitsalltag einbettet.

Ein Beispiel, wie das in der Praxis aussieht, liefert Vibe Codey. Der KI-Agent hilft Entwickler:innen, Anwendungen schneller zu bauen, indem er gesprochene Anweisungen versteht, den Code schreibt und Deployments automatisch steuert. Das spart Zeit und zeigt, wie KI auch interne Abläufe grundlegend verändern kann.

Das ist neu in Agentforce 360

Salesforce hat Agentforce in den vergangenen zwölf Monaten mehrfach erweitert und mit Agentforce 360 nun die bislang umfassendste Version veröffentlicht. Neu sind unter anderem:

  • Agentforce Builder (Beta im November 2025): Eine einfach zu bedienende Umgebung, in der Teams KI-Agents mit natürlicher Sprache bauen, testen und direkt verbessern können.
  • Agent Script (Beta im November 2025): Eine neue Sprache, um das Verhalten von Agents präzise festzulegen, zum Beispiel mit „Wenn-dann“-Regeln oder klaren Sicherheitsgrenzen.
  • Agentforce Voice (ab 21. Oktober 2025): Natürlich klingende Sprachdialoge in Echtzeit, inklusive Markenstimme, Live-Transkription und Integration in Tools wie Amazon Connect oder Vonage.
  • Intelligent Context (ab Oktober 2025): Agents können jetzt auch mit Informationen aus PDFs, Tabellen oder Bildern arbeiten und daraus selbstständig Entscheidungen ableiten.
  • Atlas Reasoning Engine: Kombiniert kreative Sprachmodelle mit festen Unternehmensregeln. Neu ist hier die Unterstützung für Google Gemini neben OpenAI und Anthropic.
  • Agentforce Vibes: Ein KI-Coding-Tool, das wie eine zweite Entwickler:in mitarbeitet, etwa beim Schreiben oder Testen von Codes.

Die neuen Features sollen dafür sorgen, dass KI-Agents nicht länger nur als Prototypen existieren, sondern wirklich produktiv eingesetzt werden können. Salesforce beschreibt das Prinzip als eine Art „kontrollierte Autonomie“: KI-Systeme sollen kreativ agieren dürfen, aber immer innerhalb klarer Leitplanken.

Grafik zur Salesforce-Plattform Agentforce 360 mit Übersicht zu Funktionen wie Data 360, Agentforce Service und Marketing, begleitet von einer Person im Salesforce-Hoodie und dem Agentforce-Maskottchen.
Agentforce 360: Die Plattform für das Agentic Enterprise, © Salesforce

Mit Google Gemini und OpenAI wächst das Agentforce-Ökosystem

Mit Agentforce 360 baut Salesforce das eigene KI-Netzwerk weiter aus. Besonders im Fokus: die Kooperationen mit Google und OpenAI.

Gemeinsam mit Google integriert Salesforce die Gemini-Modelle direkt in die Atlas Reasoning Engine. Damit können Unternehmen multimodale Intelligenz in ihre eigenen Agents einbinden, etwa um Sprach-, Bild- und Tabellendaten gleichzeitig zu verarbeiten. Über Google Workspace lassen sich Salesforce-Funktionen künftig direkt ansteuern, während Gemini Enterprise in Slack die Echtzeitsuche auf ein neues Niveau hebt.

Auch mit OpenAI vertieft Salesforce die Zusammenarbeit. Agentforce 360 und ChatGPT werden bidirektional verknüpft: Salesforce Apps wie Agentforce Sales oder Tableau lassen sich direkt in ChatGPT nutzen, während ChatGPT-Funktionen nahtlos in Slack und den Agentforce Builder integriert werden. Besonders spannend ist das neue Agentic Commerce Protocol, mit dem Brands künftig Produkte direkt in ChatGPT präsentieren und Kund:innen einen Instant Checkout inklusive CRM-Rückbindung anbieten können.

Datenhoheit, Change und die Adoptionslücke in DACH: Pressefrühstück mit Salesforces Alex Wallner

Agenten sind keine Blackbox – sie werden Teil des Unternehmens, mit Rechten, Pflichten und klaren Prozessen.

betonte Alex Wallner, EVP & CEO EMEA Central bei Salesforce, beim Pressefrühstück in San Francisco. Für ihn steht fest: KI-Agents sind kein zusätzliches Tool, sondern verändern Strukturen, Verantwortlichkeiten und Arbeitskulturen.

Technologie allein reiche nicht aus, betonte Wallner. Erst wenn Unternehmen ihre Datenquellen verbinden, semantisch anreichern und qualitativ absichern, könnten Agents tatsächlich produktiv handeln. In der Praxis bedeute das: Daten müssten aus Silos befreit, vereinheitlicht und mit klaren Zugriffsregeln versehen werden. Gleichzeitig brauche es neue Prozesse, die Verantwortung, Kontrolle und Vertrauen in Einklang bringen. Agents seien keine Blackbox, sondern Teil des Unternehmens, mit klar definierten Rollen, Rechten und Pflichten.

Gerade im DACH-Raum zeige sich, dass der kulturelle Wandel oft der größere Hebel ist als die technische Implementierung. Im KI-Readiness-Index liegt Deutschland auf Platz 9 – „okay, aber zu wenig“, wie Wallner es formuliert. Zwar verfüge das Land über enormes Know-how und eine starke Patentbasis, doch der Weg von Forschung zu Anwendung sei zu langsam. Laut Wallner habe die deutsche Wirtschaft weniger ein Wissens- als vielmehr ein Adaptionsproblem. Datenschutz sei dabei selten der eigentliche Bremsklotz, architektonisch lasse sich vieles lösen, organisatorisch allerdings fehle oft der Mut zur Umsetzung.

Die Innovationsgeschwindigkeit bei Salesforce selbst verdeutlicht, wie dynamisch sich das Feld entwickelt: 80 bis 120 Agent Updates pro Woche zählen die internen Systeme. Besonders in Bereichen wie IT Service Management und Beschwerde-Management werden erste messbare Fortschritte sichtbar. Agents übernehmen dort Routinevorgänge, sortieren Anfragen vor und schaffen Teams Freiräume für komplexere, menschlichere Aufgaben. Anfangs bleibt der Mensch im Loop, langfristig wächst die Autonomie schrittweise. Wallner betont aber auch die Verantwortung der Unternehmen:

Mitarbeitende mit KI machen Mitarbeitende ohne KI redundant – nicht umgekehrt.

Der Einsatz von Agents steigere die Produktivität, verändere Rollen und schaffe neue Aufgabenfelder. Entscheidend sei, wie offen Organisationen diesen Wandel begleiten. Effizienz dürfe kein Selbstzweck sein, betonte Wallner. Sie müsse dazu dienen, Mitarbeitende zu stärken und zu entlasten. Weiterbildung, transparente Kommunikation und realistische Erwartungen seien deshalb entscheidende Faktoren, wenn Unternehmen KI-Agents erfolgreich einführen wollen.

1:1-Interview mit Bobby Jania (CMO, Salesforce Marketing Cloud)

Agentic AI verändert Marketing nicht nur technisch, sondern konzeptionell. Es geht nicht mehr darum, Daten zu sammeln, sondern sie nutzbar zu machen.

Mit diesen Worten fasst Bobby Jania, Chief Marketing Officer der Salesforce Marketing Cloud, den Wandel zusammen, der das Marketing aktuell prägt. Auf der Dreamforce 2025 sprach er mit OnlineMarketing.de-Redakteurin Larissa Ceccio über den Sprung von der Datensammlung zur aktiven Datennutzung und darüber, warum agentische KI die nächste Entwicklungsstufe markiert.

Vom Datensammeln zur Datennutzung

Vor 15 Jahren sei der Leitsatz im Marketing klar gewesen: „Je mehr Daten, desto besser.“ Heute sei das Gegenteil der Fall. Unternehmen besitzen riesige Datenmengen, aber es fehle ihnen an Handlungsfähigkeit. Genau hier setzt Salesforce mit der Data Cloud an. Sie bündelt Informationen aus allen Quellen, macht sie zugänglich und schafft damit die Grundlage, um KI wirklich produktiv einzusetzen.

Erst wenn Daten vereinheitlicht und KI-fähig sind, entsteht aus Information Handlung,

erklärte Jania. Agents können dann in Echtzeit auf diese Daten zugreifen, Muster erkennen und Empfehlungen nicht nur aussprechen, sondern direkt umsetzen. Jania illustriert das mit einem Beispiel aus dem Paid Marketing: Ein Agent analysiert kanalübergreifend Kampagnen, skaliert überdurchschnittlich performende Anzeigen, pausiert schwächere und optimiert Budgets, automatisch, aber zielgerichtet. „Das ist keine klassische Automatisierung mehr“, erklärt er, „sondern strategisches Handeln auf Basis von Datenintelligenz.“ In Zukunft könnten Agents ganze Marketing Journeys steuern, vom Briefing über Segmentierung und E-Mail-Entwürfe bis hin zur Journey-Erstellung. So werde das Marketing weniger operativ und wieder stärker kreativ und strategisch.

Von Predictive zu Agentic AI: Mehr als Automatisierung

Salesforce war mit Einstein einer der ersten Player, die auf prädiktive KI setzten. Einstein prognostiziere, wann und wie oft Kund:innen kontaktiert werden sollten. Jania betont:

Agentforce geht weiter: Unsere Agenten handeln selbst – begründet, auditierbar und mit direkter Rückkopplung auf Prozesse.

Das sei der qualitative Sprung von Predictive zu Agentic AI: KI wird nicht nur beratend, sondern handelnd und ein Teil des Teams, das Entscheidungen vorbereitet, ausführt und lernt.

Zentral dafür ist der Trust Layer, der als Sicherheits- und Governance-Schicht zwischen großen Sprachmodellen und sensiblen Unternehmensdaten liegt. Eingaben werden maskiert, Ausgaben nicht gespeichert, und keine Daten fließen in externe Trainingsmodelle. Er erklärte:

Wir nutzen die Leistungsfähigkeit von OpenAI und Google Gemini, aber mit voller Kontrolle über Datenschutz und Auditierbarkeit,

Marketing 2030: Der Mensch bleibt das Maß

Wie sieht Marketing in dieser neuen Welt aus? Jania beschreibt es als „nahtlos, dialogisch und integriert“. Marketing werde künftig die Brücke zwischen Vertrieb, Service und Commerce bilden, mit Agents, die auf natürliche Weise mit Kund:innen interagieren. Jania erklärte, dass ein Kund:innenkontakt künftig so einfach beginnen könne wie mit einer E-Mail an eine allgemeine Adresse. Ein KI-Agent verstehe die Anfrage, ordne sie richtig ein, leite sie weiter oder beantworte sie selbst, und das in einer Sprache, die genau zur Markenidentität passe. Für Jania ist klar: KI ersetzt Menschen nicht, sondern verschiebt den Fokus. Er sagt:

KI nimmt uns nicht das Denken ab – sie gibt uns Zeit, das Richtige zu denken.

Marken müssten lernen, Technologie als Partner:in zu begreifen, nicht als Werkzeug. Denn wer Agents nur als Automatisierungshelfer betrachtet, verschenkt ihr eigentliches Potenzial: die Chance, menschliche Kreativität durch maschinelle Intelligenz zu verstärken.

Die Zukunft steht – jetzt geht’s ums Handeln

Die Dreamforce 2025 hat gezeigt: Das Fundament der neuen Ära steht. Die Plattform ist gebaut, das Ökosystem wächst, Milliarden fließen in Fonds, Kooperationen und Produkte. Doch die entscheidende Frage bleibt: Wie schnell schaffen Unternehmen den Sprung vom Pilot in den Produktivbetrieb? Denn an Technologie mangelt es längst nicht mehr, wohl aber an der Umsetzungsbereitschaft.

Salesforce selbst betont Vertrauen als zentrales Prinzip und Verantwortung als Schlüssel für den sicheren Einsatz von KI. Doch ob dieses Versprechen trägt, wird sich erst zeigen, wenn Agents nicht mehr nur auf der Bühne, sondern im Unternehmensalltag agieren.

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