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Technologie
Apple bestätigt: Interaktionen mit Siri auch bei Opt-out aufgenommen

Apple bestätigt: Interaktionen mit Siri auch bei Opt-out aufgenommen

Niklas Lewanczik | 09.02.22

Ein Bug bei iOS 15 hat dafür gesorgt, dass Apple versehentlich Aufnahmen von Interaktionen mit Siri gespeichert hat, auch wenn User die Option abgelehnt hatten.

Eine der größten Ängste mancher Smartphone User ist, dass große Unternehmen wie Meta, Google und Apple heimlich mithören, wenn sie auf deren Apps – insbesondere solche mit Sprachinteraktionen – zugreifen. Obwohl es für solch Orwellsche Überwachung keine konkreten Anhaltspunkte gibt, kann es vorkommen, dass die App-Anbieter:innen versehentlich Interaktionen mit der Sprachassistenz aufzeichnen und speichern – die eigentlich nicht für das Unternehmen bestimmt waren. Ein Fall bei Apple zeigt, wie es dazu kommen kann.

Apple nimmt Gespräche trotz Opt-out für die Review auf – und löscht sie dann

Normalerweise können die User entscheiden, ob sie Unternehmen wie Apple und Google dabei helfen möchten, etwa deren Sprachassistenz zu optimieren, indem sie ihnen ihre Interaktionen mit Siri und dem Google Assistant zur Verfügung stellen. Grundsätzlich ist dabei ein Opt-out aber immer möglich. Allerdings gab es genau in diesem Kontext bei Apple einen Fehler, der dazu führte, dass die Funktion „Siri und Diktierfunktion verbessern“ bei einigen Usern automatisch eingeschaltet war. Selbst, wenn diese zuvor den Opt-out dafür gewählt hatten. Das Feature erlaubt Apple das Aufzeichnen, Speichern und Analysieren dieser Interaktionen.

Wie Jason Cipriani bei ZDNet berichtet, hat Apple den Fehler in Version iOS 15 gefunden. Daher werden User nach dem Update auf iOS 15.4 (das sich noch in der Betaphase befindet) unmittelbar gefragt, ob sie „Siri und Diktierfunktion verbessern“ aktivieren möchten oder nicht. Bereits bei der Version iOS 15.2 hatte Apple die Einstellung für die Funktion für viele User direkt deaktiviert. Und das Problem nach eigenen Angaben gelöst. Gegenüber ZDNet erklärte ein Mitglied des Presseteams:

With iOS 15.2, we turned off the Improve Siri & Dictation setting for many Siri users while we fixed a bug introduced with iOS 15. This bug inadvertently enabled the setting for a small portion of devices. Since identifying the bug, we stopped reviewing and are deleting audio received from all affected devices.

Fader Beigeschmack bleibt

Nun hat Apple alle unrechtmäßig gespeicherten und analysierten Aufnahmen gelöscht. Das sollte die User beruhigen. Allerdings sollten User selbst darauf achten, stets die aktuellste Version von iOS zu nutzen und ihre Einstellungen anzupassen. Dass Apple nicht sehr transparent mit dem Bug umgegangen ist und betroffene Nutzer:innen direkt informiert hat, ist aus Unternehmenssicht nachvollziehbar. Denn Bugs kann es im Betriebssystem immer geben. Trotzdem hinterlässt es einen faden Beigeschmack. Und die Bedenken mancher User, dass Unternehmen auch beim Opt-out mithören (können), werden nicht zerstreut. Immerhin konnte Apple die Aufnahmen bis zur Löschung anhören und analysieren.

Du kannst „Siri und die Diktierfunktion“ bei Apple jederzeit deaktivieren. Gehe dafür auf „Einstellungen“ und tippe auf „Allgemein“. Wähle dann „Tastatur“ aus und tippe auf die Option „Diktierfunktion aktivieren“, um diese Option zu deaktivieren. Öffne anschließend „Einstellungen“ und tippe auf „Siri & Suchen“. Dann kannst du auf „Auf ‚Hey Siri‘ achten“ und „Für Siri Seitentaste drücken“ (beziehungsweise „Für Siri Home-Taste drücken“, wenn dein iPhone über eine Home-Taste verfügt) anwählen, um diese Optionen zu deaktivieren. Siri-Daten, denen eine Zufalls-ID zugeordnet ist, werden beim Deaktivieren von Siri und der Diktierfunktion gelöscht.

Kommentare aus der Community

Mozila am 09.02.2022 um 13:39 Uhr

Natürlich war es ein versehen, ups wie konnte das nur passieren😂 und auch alles gelöscht, klar

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