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Social Media Marketing
LinkedIn Algorithmus: So gewinnst du auf dem Business-Netzwerk

LinkedIn Algorithmus: So gewinnst du auf dem Business-Netzwerk

Eric Siems | 05.03.18

LinkedIn ist gerade im Geschäftsumfeld die Plattform, um sich und sein Unternehmen besonders im B2B Bereich in Szene zu setzen. Seriosität und der gewisse Mehrwert in Sachen Karriere stehen hier im Vordergrund.

Hinter LinkedIn steckt mehr als eine Social Media Plattform- hier entstehen Grundlagen für Geschäftsbeziehungen. Sowohl die Startseite von LinkedIn als auch die LinkedIn App bilden den persönlichen Feed vom Benutzer ab. Ähnlich wie bei Facebook sieht man Posts von Kontakten und Seiten, denen man folgt. Dennoch kann längst nicht jede Reaktion eines Kontaktes auf einen Post angezeigt werden. Man stelle sich das Chaos im Feed vor. Minütlich neue Beiträge. relevante Artikel verschwinden in der Masse. Der Feed wird langweilig und lästig. Algorithmen sind in diesem Fall zuständig, eine Grundordnung in unseren Feeds zu halten.

Der 4 Stufen Zyklus

Generell wird ein Post auf der Plattform in vier Stufen bewertet. Diese Bewertung ist allerdings kein linearer Prozess, denn der Post wird während der gesamten Dauer, die er im Netzwerk Online ist, immer wieder überprüft.

Stufe 1: Content gepostet, Filter durchlaufen

Der Algorithmus ist verantwortlich, jeden Post (egal ob Bild, Link, Text, oder Gif) in folgende Kategorien einzuteilen:

  • „Spam“
  • „Low Quality“
  • „Clear“

Natürlich ist das Ziel, seinen Post in der dritten Kategorie („Clear“) wieder zu finden.

Stufe 2: Vorübergehend im Feed zum Messen des Engagements

Die Position und Bewertung des Beitrages im Feed sind vom Engagement abhängig. Für eine Verbesserung der Position, und somit Steigerung der Relevanz, sprechen – wie auch bei Facebook und Co. – Indikatoren wie Likes, Kommentare, oder Shares. Sollten deine Posts aus verschiedenen Feeds ausgeblendet (blockiert) werden, wird das vom Algorithmus als negativ eingestuft. In diesem Falle kann der Post von seiner gegenwärtigen Kategorie absteigen. Nicht nur deshalb sollte man sich bei jedem Post folgende Fragen stellen:

  • Ist mein Post beleidigend oder nervig?
  • Poste ich zu viele Inhalte?
  • Findet mein Netzwerk diesen Post interessant?
  • Bietet mein Post einen Mehrwert für mein Netzwerk?
  • Ist mein Post relevant für den Fachbereich?

Mit Berücksichtigung dieser Fragen sollte die Veröffentlichung jedes Posts erneut überdacht werden.

Stufe 3: Wie viral ist der Post

© Suomy | pixabay

Auf der Nächsten Stufe analysiert der Algorithmus, wie hoch die Qualität des Posters und des Netzwerks ist. Glaubwürdige Leser haben großen Einfluss auf die Relevanz des Posts und dessen Position im Feed. Hierdurch wird überprüft, wie relevant und sinnvoll der Beitrag für das Netzwerk ist.  Spam Accounts werden so daran gehindert, Inhalte zu verbreiten.

Sollte der Post eine geringe Qualität aufweisen, rutscht er in der Relevanz der Feeds weiter nach unten ohne aber vollständig zu verschwinden. Er wird lediglich weniger häufig und weiter unten angezeigt, sodass noch die Chance besteht, durch erneutes Engagement wieder aufzusteigen. Der Algorithmus will in diesem Fall kein endgültiges Urteil fällen und entscheidet im Zweifel eher für den Angeklagten. Hohe Viralität bedeutet das Erreichen der vierten Stufe.

Stufe 4: Einbeziehung des menschlichen Verhaltens durch menschlichen Editoren

Zusätzlich zum Algorithmus von LinkedIn überprüfen Menschen die Posts, die bis in die vierte Stufe vorgedrungen sind. Hier findet die Einschätzung statt, ob der Post weiter im Feed angezeigt wird, mehr Engagement bekommt und im Kreislauf immer mehr Leser erreicht – oder ausläuft. So können Posts, die bereits seit Wochen im Umlauf sind, höhere Relevanz für einen Feed haben als neue Posts von irrelevanten Kontakten. Hier wird besonders deutlich, dass LinkedIn sich alle Mühe gibt, Stichwörter wie Qualität, Glaubwürdigkeit, Relevanz und Engagement eine hohe Bedeutung beizumessen.

Den Algorithmus zum eigenen Nutzen anwenden

Anders als Facebook legt LinkedIn den Fokus nicht auf private oder persönliche Inhalte seiner Nutzer. Vielmehr geht es vorrangig um die berufliche, also professionelle Ebene des Rezipienten. Das Hauptziel ist, den Feed eines Benutzers mit Inhalten zu füllen, die zu seiner beruflichen Weiterentwicklung und Bereicherung führen. Darunter finden sich beispielweise Neuigkeiten der Branche, Jobanzeigen und Nachrichten, die relevant sein könnten. Dabei wird nicht unterschieden, ob es sich um Gifs, Videos, Posts, Artikel, oder Websites handelt.

Wie schon erwähnt, spielt das Netzwerk eines Users eine beträchtliche Rolle zur Bewertung der Beiträge. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Nutzerbasis gesund wachsen zu lassen. Gesund bedeutet in diesem Falle auch auf die Qualität seiner Kontakte zu achten. Glaubwürdigkeit spielt sowohl beim eigenen, als auch beim kontaktierten Account eine große Rolle. Anerkannte Influencer aus der Branche sind in diesem Fall ein absoluter Vorteil für die Bewertung. Um auch diese vom eigenen Account zu überzeugen, sollten unbedingt folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • Profil vervollständigen (Sowohl privat als auch beruflich)
  • Kontakte zu Personen aus deinem Umkreis aufbauen
  • Folge interessanten Kontakten und generiere Follower
  • In Gruppen eintreten; Gruppe erstellen/hosten
  • Bewertungen abgeben
  • Profil öffentlich zugänglich machen
  • An Unterhaltungen teilnehmen/ im Netzwerk agieren
  • Jede Möglichkeit nutzen, um das eigene Profil außerhalb von LinkedIn zu promoten (Websites, Lebensläufe, E-Mail Signaturen, etc.)

Als Influencer auf LinkedIn werden die Posts von Beginn an höher bewertet. Durch den Status eines Influencers wird der Spam-Test direkt übersprungen. Hilfreich, denn es wird viel Zeit gespart, die ein Algorithmus für die Bewertung brauchen würde. Leicht ist es allerdings nicht, Influencer zu werden. Meist handelt es sich um Geschäftsführer, die besondere Relevanz in der jeweiligen Branche genießen. Profile werden von LinkedIn eingeladen, als Influencer zu agieren. Direkt als Influencer bewerben geht somit leider nicht (mehr).

Der Content muss den Leser ansprechen. Dabei muss der Inhalt nicht ständig in wissenschaftlicher Form gehalten werden. Oft ist es hilfreich, den Leser zum Lachen zu bringen. Ein Mehrwert für die Karriere muss dabei allerdings immer geliefert werden. Bei Umsatz-, oder Wachstumszahlen, sollten die Daten beeindrucken. Für alle Posts gilt: kurz und bündig halten. Links, Videos und Bilder lockern langweilig Texte auf. Lassen sich Themen adaptieren, können Emotionen geweckt werden, die mehr Engagement produzieren.

Zwei Uhr morgens ist offensichtlich nicht die perfekte Zeit, um ein Update zu posten. Stunden vergehen, bis das erste Engagement ankommt und der Beitrag rutscht im Feed weiter nach unten. Egal, wie gut der Post ist, der richtige Zeitpunkt spielt, wie auch auf anderen Plattformen, eine große Rolle. Aber so unterschiedlich, wie das Nutzungsverhalten von Usern ist, so variabel ist auch der richtige Zeitpunkt eines Posts. So gibt es User, die während der Arbeit immer mal wieder Ihren Feed checken, aber auch andere, die dies erst nach der Arbeit tun. Stichwort Mobile: Smartphones erlauben einen fließenden Übergang der Nutzung von Arbeitszeit zum Feierabend. Es gibt somit keine Formel, vielmehr sollte man selbst überprüfen, zu welchen Uhrzeiten ein Post am meisten Sinn für die Branche macht.

Quid pro quo gilt sowohl auf LinkedIn wie so oft im geschäftlichen Verhältnis. Teile Inhalte und deine Inhalte werden auch geteilt. Dabei muss der geteilte Inhalt aber auch dem eigenen Werteempfinden entsprechen. Teile deshalb nur Beiträge, die du selbst veröffentlicht hättest.

Denjenigen Posts, die über das LinkedIn Publisher Tool erstellt wurden, wird nachgesagt, von LinkedIn besonders gepusht zu werden. Hierbei handelt es sich quasi um eine Blogging-Plattform, die zunächst nur für Influencer zugänglich war, anschließend aber für alle Mitglieder öffentlich gemacht wurde. Beiträge können bearbeitet und formatiert werden und fallen aus dem Raster von Standardbeiträgen heraus. Zusätzlich werden die Beiträge unterschiedlich abgebildet und promotet:

  • Im eigenen Profil
  • Highlight E-Mails an Kontakte und Followers (nur mit Zustimmung)
  • Benachrichtigungen
  • Kanäle

Abschließend kann man, abgesehen von der Erstellung des Beitrags, noch weitere Maßnahmen ergreifen, um ihn zu promoten. Hashtags, Verlinkungen von Kontakten, in Gruppen und außerhalb von LinkedIn lassen die Reichweite wachsen. Da Kommentare besonders hilfreich für das Ranking sind, sollte die Kommentarfunktion in jedem Fall aktiviert werden.

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