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Social Media Marketing
Interne Daten: Facebook-Nutzer tendieren zu WhatsApp und Instagram

Interne Daten: Facebook-Nutzer tendieren zu WhatsApp und Instagram

Aniko Milz | 25.07.19

Trotz steigender Nutzerzahlen sinkt die Aktivität bestehender User auf Facebook. Sie teilen lieber auf Instagram und WhatsApp.

Facebooks Nutzerzahlen wachsen beständig und das trotz Datenskandalen und Privatsphärebedenken. Doch wie eine über ein Jahr durchgeführte Studie jetzt zeigt, wenden sich immer mehr Nutzer Instagram und WhatsApp zu, die beide auch zu dem Facebook-Konzern gehören. Nichtsdestotrotz ist es Facebook ein Anliegen, die Nutzer auf der Ursprungs-App zu halten. In letzter Zeit geschah dies vermehrt durch eine Fokussierung auf private Gruppen und Stories, doch auch die konnte die geringere Nutzung der Plattform nicht verhindern.

Interne Daten sagen eine Krise voraus

Die Insights, die das Data Science Team von Facebook jetzt aufdeckte, könnten die „blaue App“, wie sie intern genannt wird, vor eine schwerwiegende Existenzkrise stellen. Bisher waren Trends nur basierend auf Umfragedaten und Spekulationen vorhergesagt worden. In Umfragen gaben User an, die App weniger oder gar nicht mehr zu nutzen, während das Netzwerk immer höhere Nutzerzahlen verzeichnete. So ist es schwierig zu bestimmen, welche Ergebnisse korrekt sind. Es kann davon ausgegangen werden, dass Facebook mehr Nutzer in neuen Gebieten dazu gewinnt, während bereits bestehende Nutzer sich den anderen Apps zuwenden. Erstmalig kommen die Erkenntnisse von innerhalb des Unternehmens. Sollten genug Nutzer anfangen, statt auf Facebook nur noch auf WhatsApp und Instagram zu posten, sehen die Researcher die Gefahr, dass Facebook obsolet werden könnte.

The Information, dem Teile des Berichts vorliegen, erklärt zusammenfassend:

[Facebook researchers] warned that if enough users started posting on Instagram or WhatsApp instead of Facebook, the blue app could enter a self-sustaining decline in usage that would be difficult to undo. And although such “tipping points” are difficult to predict, they should be Facebook’s biggest concern.

Noch nutzen die meisten User alle drei Dienste

© Facebook

Eine Grafik aus dem Bericht zeigt die Verteilung der Nutzer über die verschiedenen Facebook-Dienste. Facebook geht davon aus, etwa 85 Prozent der Bevölkerung mit Internetzugang weltweit mit den Anwendungen zu erreichen. 16,6 Prozent der Bevölkerung nutzen alle drei Dienste, knapp 67 Prozent nutzen Facebook. Noch überschneiden sich die Nutzergruppen stark, nur wenige User haben WhatsApp und Instagram in Gebrauch, ohne auch auf Facebook angemeldet zu sein. 65 Prozent der Bevölkerung mit Zugang zum Internet würden Facebook nutzen, so die Statistik.

Während die jüngeren Generationen für Entertainment auf Snapchat und TikTok setzen, erstellen zunehmend auch ältere Generationen Accounts auf dem Sozialen Netzwerk. Dies könnte die jungen Nutzer noch weiter weg von der Plattform treiben und die Versuche Facebooks, sie mit an Snapchat und Instagram angelehnte Tools wie Stories zu halten, zunichte machen. 500 Millionen User nutzen laut der Insights Facebook Stories im Messenger oder auf Facebook selbst, doch im Vergleich zu den 2,41 Milliarden monatlich aktiven Nutzern, zeigt dies eine eher geringe Annahme der Funktion. Auf Instagram teilt laut User Statistics von Hootsuite etwa die Hälfte der Nutzer Stories mit Followern.

„We are family“ – doch Facebook könnte das schwarze Schaf werden

Da Instagram und WhatsApp zu Facebook gehören, ist ein Shift zu diesen Apps erstmal kein großes Problem. Doch mit geringerer Aufmerksamkeit auf der Plattform werden auch Anzeigen, die Facebooks Einnahmen ausmachen, weniger geklickt und könnten Marketer dazu verleiten, auf andere Optionen auszuweichen. Facebook scheint sich der Gefahr deutlich bewusst zu sein und hat bisher schließlich auch jede Totsagung mit erstaunlich guten Quartalszahlen erfolgreich abgewehrt. Auch Werbetreibende, deren Zielgruppe auf Facebook unterwegs ist, müssen sich zunächst keine Sorgen machen. Nur um jüngere Nutzer wie die Generation Z anzusprechen, sollte der Fokus eventuell auf andere Kanäle gelegt werden.

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