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Social Media Marketing
Instagrams Rekord-Ei und Hulu warnen vor Social Media
Rekord-Ei in Super Bowl-Manier, © world_record_egg

Instagrams Rekord-Ei und Hulu warnen vor Social Media

Niklas Lewanczik | 04.02.19

Über 50 Millionen Likes generierte das Rekord-Ei, aber es begann Risse zu zeigen. Nun macht es mit Hulu auf psychische Gesundheit im Web aufmerksam.

Das Rekord-Ei hat Kylie Jenners Likes bei Weitem übertroffen und wurde zum Phänomen. Doch hinter der Kampagne steckt mehr. Als etwaige Satire zu Social Media Posts erkannt, weist der Account des Eis zusammen mit Streamingdienst Hulu nun darauf hin, dass der in Social Media herrschende Druck mentale Probleme mit sich bringen und was man dagegen tun kann.

Das Rekord-Ei zeigte Risse: Nun wissen wir warum

Lange Zeit war ein Post von Kylie Jenners Neugeborenem der meistgelikte Post bei Instagram. Bis das Rekord-Ei des Accounts world_record_egg kam. Dieses hat bei seinem ersten Post bislang 52,1 Millionen Likes erhalten.

https://www.instagram.com/p/BsOGulcndj-/?utm_source=ig_web_options_share_sheet

Damit wurde es zum Star im Internet, gewissermaßen sogar zum Influencer und Werbemagneten. Die Aufmerksamkeit, die dieses Ei, beziehungsweise der zugehörige Account, auf sich vereinen konnte, ist bemerkenswert. Daher haben die Urheber der Ei-Kampagne diese auch weiterführend genutzt. In den vergangenen Wochen und Tagen hatte man bei Instagram weitere Bilder des Eis gepostet; jedoch mit zusehends mehr Rissen.

https://www.instagram.com/p/Bs84JbRHsTN/?utm_source=ig_web_options_share_sheet

Auch diese Posts erhielten Millionen Likes. Immerhin hat der Account bereits zehn Millionen Abonnenten. Kurz vor dem Super Bowl deutete sich dann eine Auflösung zu dieser neuerlichen Entwicklung an.

https://www.instagram.com/p/BtW_NkigixI/?utm_source=ig_web_options_share_sheet

In einem Spot, der zuerst beim Streamingdienst Hulu ausgestrahlt wurde, zeigte sich das Rekord-Ei, wie es unter dem Druck in Social Media zusammenbricht.

User BoeingBoy lieferte bei YouTube das Video:

Damit macht es einerseits auf die Probleme in sozialen Medien aufmerksam, andererseits auf die Hilfsorganisation Mental Health America.

Ein Marketer steckt hinter dem Ei – und will mehr wichtige Botschaften verbreiten

Von der Werbung für die Organisation und vom Aufmerksammachen auf die mentalen Probleme, die durch digitalen Konsum entstehen können, zeigte sich Mental Health America überrascht und war begeistert.

Man habe nichts von der Kampagne gewusst. Da diese insbesondere durch Hulu ermöglicht wurde, galt dem Streamingdienst ebenso der Dank wie der EggGang.

Hinter diesem und dem Account für das Rekord-Ei steht der Marketer Chris Godfrey, der für The & Partnership in London als Creative tätig ist. Das erklärt die New York Times, die außerdem die Beweggründe darstellt, warum ein Ei für die Kampagne gewählt wurde.

An egg has no gender, race or religion. An egg is an egg, it’s universal,

sagt Godfrey. Während sich die Idee mit dem Stockfoto-Ei, das den Rekord für Likes auf Instagram brach, als besonders erfolgreich erwies, wurde die so geschaffene Aufmerksamkeit nun also für eine wichtige Botschaft genutzt. Der Hype um den Super Bowl trug dazu bei, die Auflösung um die mysteriösen Risse im berühmten Ei in Szene zu setzen. Godfrey erkennt an, dass das Rekord-Ei ein Glückstreffer war, der sich so nicht wiederholen lässt. Doch wichtig sei, wie man die Aufmerksamkeit dann einsetze. Die Werbung für Mental Health America sei nur eine von vielen wichtigen Botschaften, die das Ei – genannt Eugene – noch verbreiten soll.

Das Rekord-Ei hat viele Optionen, um als Werbeträger aufzutreten und ist als Referenz schon vielfach in Social Media in Erscheinung getreten. Dass es für gute Sachen einsteht und auf die allzu realen Gefahren der Umgebung hinweist, die es selbst so groß gemacht haben, ist bemerkenswert. Es braucht kein Instagram Star-Ei, um zu erkennen, welchen psychischen Druck Social Media auslösen können und zu welchen Folgen das führen kann. Wenn die Ironie der Kampagne aber für mehr Aufmerksamkeit für das Problem und Akzeptanz desselben sorgt, dann zeigt sich die Ambivalenz der sozialen Medien umso besser. Und Chris Godfrey und Co. geben uns einen Eindruck davon, zu welch starken Botschaften sie fähig sind.

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