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Social Media Marketing
Instagram macht Umfrage zu User-Ethnien für bessere UX

Instagram macht Umfrage zu User-Ethnien für bessere UX

Niklas Lewanczik | 02.08.22

Damit Instagram das Verhalten von einzelnen Communities besser verstehen kann, setzt die Plattform eine Umfrage zu den Ethnien der User an. Der womöglich gut gemeinte Ansatz birgt jedoch Risiken.

Noch mehr User-Daten für eine noch bessere UX auf der Plattform, das könnte das Credo von Instagram sein, welches der neuen Umfrage zugrunde liegt. Zusammen mit YouGov möchte die Plattform ermitteln, welchen Ethnien Nutzer:innen angehören, um langfristig mehr Fairness für verschiedene Communities schaffen zu können. User können selbst entscheiden, ob sie auf die Frage antworten möchten. Meta betont, dass die Antworten verschlüsselt sind und nicht für das Werbesystem genutzt werden können.

„We need to collect and measure demographic information, like race and ethnicity“ – Instagram fragt mit YouGov nach ethnischer Zugehörigkeit in den USA

Die populäre Social-Media-Plattform Instagram wird von über einer Milliarden Usern genutzt. Dabei möchte die Plattform selbst die UX so attraktiv wie möglich gestalten. Denn mehr Verweildauer bedeutet mehr Möglichkeiten zur Monetarisierung – durch Ads, aber auch für die Creator auf der Plattform.

Instagram geht bei der Weiterentwicklung der Plattform oft auf User Feedback ein, revidierte kürzlich gar die zunehmende TikTokisierung von Features nach umfassender Kritik auch prominenter Nutzer:innen. Nun steht das Unternehmen im Fokus, weil es die die eigenen Funktionen und Experiences auf der Plattform für verschiedene Communities verbessern möchte. Zu diesem Zweck wurde eine Umfrage integriert, die nach den Ethnien der User fragt.

To better understand different experiences people may have on Instagram we need to collect and measure demographic information, like race and ethnicity. Starting today, we’ll ask a random assortment of people on Instagram in the United States to participate in an optional survey where they can share this information.

Instagram fragt mit YouGov nach Ethnien der User
Instagram fragt mit YouGov nach Ethnien der User (mit einem Klick aufs Bild gelangst du zur größeren Ansicht), © Instagram

Vorerst werden nur Personen in den USA befragt. Diese können zu 100 Prozent selbst entscheiden, ob sie eine Antwort geben. Eine solche würde extern über das Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov verwaltet, nicht über Instagram selbst. Die Antworten werden verschlüsselt und de-identifiziert. Zudem wird Instagram letztlich nur auf aggregierte Daten zugreifen können. Diese wiederum kommen von den Analysepartner:innen. Die Texas Southern University, die University of Central Florida, die Northeastern University und Oasis Labs arbeiten mit YouGov und Meta zusammen. Weder Instagram noch die Institutionen können die Antworten mit Personen oder Accounts in Verbindung bringen. Stephan Shakespeare, CEO von YouGov, erklärt:

Our mission is to provide the most honest and accurate data through transparent, fully-permissioned interactions with consumers around the world. We are excited to use this capability to help Meta better understand the experiences different communities have and build more equitable products.

So werden die Informationen genutzt

Mithilfe der anonymisierten Umfrageergebnisse möchte Instagram unter anderem dafür sorgen, dass die Erfahrungen, die verschiedene Communities mit dem Content Ranking machen, optimiert werden. Außerdem möchte das Unternehmen mehr darüber erfahren, wie die eigenen Technologien unterschiedliche Nutzer:innengruppen möglicherweise beeinflussen oder gar beeinträchtigen.

Informationen von den Usern hinsichtlich ihrer ethnischen Zugehörigkeit (es sind auch Mehrfachangaben möglich) könnten tatsächlich hilfreich sein, um die UX nachhaltig zu verbessern. Allerdings könnten sich viele Nutzer:innen sträuben, diese Informationen überhaupt zu teilen. Denn einerseits hat Meta in der Vergangenheit sensible Daten in die Hände Dritter gelangen lassen (man erinnere sich an Cambridge Analytica) und kein gutes Image hinsichtlich der Datensicherheit. Andererseits sind gerade rassistische Anfeindungen auf Plattformen wie Instagram, Facebook und Co. keine Seltenheit. Meta erklärt zum Vorgehen bei dieser Methode jedoch, dass die Verbindung der Angaben mit den einzelnen Accounts nicht möglich sein wird. Zudem werden die Informationen nicht gespeichert, sie sind für YouGov und die weiteren Institutionen nur für 30 Tage verfügbar. Dr. Zhishan Guo, Assistenzprofessor im Department of Electrical and Computer Engineering an der UCF, sagt:

The method used by Meta to analyze how people of different races and ethnicities interact with Instagram is very secure. User responses are encrypted and split apart, with distributed algorithmic computations and data storages at different institutions, so no one can link survey responses to Instagram accounts.

Eine Information, die für User und Marketer im Kontext dieser Umfrage von besonderem Interesse sein dürfte, betrifft die Anwendbarkeit der Daten für Ads. Laut Instagram können und werden diese nicht im Werbekontext eingesetzt. Noch mehr Hintergrundinformationen zu Instagrams neuem Projekt findest du im detaillierten Bericht Metas.

Würdest du Daten zu deiner ethnischen Zugehörigkeit auf Instagram und über YouGov teilen? Lass es uns gern in den Kommentaren wissen.

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