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Social Media Marketing
Wie du deine Reichweite auf Instagram trotz Algorithmus erhältst
... aber einen Algorithmus werden wir dennoch einführen - ob es dir passt, oder nicht. © Flickr / Masaaki Komori, CC BY-SA 2.0

Wie du deine Reichweite auf Instagram trotz Algorithmus erhältst

Tina Bauer | 06.06.16

Die Instagram-Gemeinde geriet mit der Nachricht über einen Algorithmus in Sorge um die organische Reichweite außer Rand und Band. Beachtest du aber die Maxime der Relevanz, kann dir vermutlich nur wenig passieren.

Die Nachricht, dass die Facebook-Tochter einen Algorithmus einführen wolle, versetzte die gesamte Instagram-Gemeinde in Aufruhr. In nackter Angst um ihre organische Reichweite, forderten Unternehmen ihre Follower dazu auf Benachrichtigungen einzuschalten – ohne sich darüber im Klaren zu sein, dass die User so über jeden neuen Post per Push-Mitteilung benachrichtigt würden. Das Smartphone würde nicht mehr zur Ruhe kommen und die Benachrichtigungen schnellstens wieder abgestellt. Dies hätte wohl tatsächlich weitreichende Konsequenzen für die Reichweite. Ganz engagierte User haben sogar eine Petition gestartet und über 100.000 Unterschriften gegen die geplanten Veränderungen sammeln können.

Wir erklären euch, was der Algorithmus mit sich bringt und was ihr tun müsst, um auch weiterhin sichtbar zu bleiben.

Bedeutet der Algorithmus den Tod für Unternehmen auf Instagram?

Sicherlich nicht. Wie Instagram auf seinem Blog verlautbarte, werden die Posts künftig nach Relevanz sortiert und nicht mehr in chronologischer Reihenfolge angezeigt.

The order of photos and videos in your feed will be based on the likelihood you’ll be interested in the content, your relationship with the person posting and the timeliness of the post.

Mit weiteren Informationen war das Unternehmen sehr sparsam, man weiß also nicht, ob es die Möglichkeit offen lässt selbst zu entscheiden, in welcher Reihenfolge man die Beiträge sehen möchte. Facebook selbst hat zwar die sogenannten Hauptmeldungen voreingestellt, die Nutzer können aber weiterhin (wenn auch unter erschwerten Bedingungen) einstellen, dass sie die Posts chronologisch sehen wollen. Auch Twitter hat nun trotz großen Widerstands den Algorithmus eingeführt, lässt seine User aber ebenfalls frei entscheiden. Also alle Panik umsonst? Nicht unbedingt, aber solange kein Rollout stattgefunden hat, kann das keiner so genau sagen.

Während Instagram CEO Kevin Systrom behauptet, dass 70 Prozent des Contents an uns vorbeirauscht und er sicherstellen will, dass wir die 30 übrigen, relevanten Prozent zu sehen kriegen, ist klar, worauf er eigentlich hinaus will: „While this certainly is true, make no mistake, Instagram is about to do this for monetization“, so TechCrunch. Damit Instagrams Mutternetzwerk Facebook weiter wachsen kann, sei es demnach also Zeit für eine Monetarisierung des visuellen Netzwerkes und das bedeutet: Kontrolle über Anzeigen.

Sicherlich: Das Schalten von Ads ist seit letztem Jahr jedem Unternehmen möglich und auch das spült Geld in Facebooks Kassen. Viel eher aber haben Unternehmen letztlich von der chronologischen Reihenfolge organischer Posts und dem hohen Engagement profitiert, das der Plattform zu eigen ist. Damit soll nun bald Schluss sein und Unternehmen werden gezwungen, mehr Geld für Werbung auszugeben.

Good Bye organische Reichweite?

Nun haben viele Unternehmen über mehrere Jahre hinweg viel Zeit und Herzblut da reingesteckt, sich eine Community aufzubauen und Instagram auf diese Weise als Umatztreiber zu nutzen. Dies will Instagram nun mit einem Algorithmus beschneiden, fürchten Viele. Das Netzwerk funktioniert aber schon seit geraumer Zeit ähnlich wie der große Bruder: Relevante Beiträge erfreuen sich einer höheren Reichweite. Interagieren viele deiner Kontakte auf Facebook mit einem Post, erachtet die Plattform ihn auch für dich als relevant und spielt ihn dir im Newsfeed aus. Erzeugt ein Post auf Instagram etwa in kurzer Zeit hohes Engagement, ist die Wahrscheinlichkeit, dass er in den Vorschlägen auftaucht nicht eben gering. Und das ist auch schon das halbe Erfolgsrezept: Du musst Relevanz schaffen.

Die Vorschläge basieren auf Faktoren wie deiner Suchhistorie; Accounts die denjenigen ähneln, denen du folgst und Bildern, mit denen deine Community interagiert
Die Vorschläge basieren auf Faktoren wie deiner Suchhistorie; Accounts die denjenigen ähneln, denen du folgst und Bildern, mit denen deine Community interagiert

Die drei Maxime der Relevanz

Instagram ist eines der wenigen Social Networks, das vom Engagement lebt. Das von Forrester’s veröffentlichte Diagramm verdeutlicht die Macht der Interaktionen: Während auf Facebook nur 0,2 Prozent deiner Follower mit deinen Beiträgen interagieren, ist die Rate auf Instagram über zehn Mal höher.

© Forrester's
© Forrester Research

Das größte Problem mit dem Algorithmus werden vermutlich kleine Accounts haben, die nicht hunderte Likes für jeden Post kassieren. Im Gegensatz dazu wird sich sicher nicht viel für diejenigen Content Produzenten ändern, die mit ihren Posts ein hohes Engagement erzielen, das in vielen Likes und Kommentaren resultiert. Wir werden sehen. Dennoch gibt es bereits jetzt einige Erfolgsfaktoren durch die deine Beiträge eine hohe Relevanz erhalten: „Durch den Instagram Algorithmus wird es für Unternehmen wichtiger denn je, qualitativ hochwertigen Content zu generieren, um weiterhin relevant zu bleiben und von ihren Followern wahrgenommen zu werden. Im besten Fall entsteht ein Zusammenspiel von gutem Content, hohen Interaktionsraten sowie ehrlichen und engagierten Followern“, so Robert Levenhagen, Gründer und CEO von INFLUENCER.DB.

#1 Qualitativ hochwertiger Content

Qualitaet-smcmennamy

Wenn dein Content die Nutzer dazu bringt, mit dem Scrollen aufzuhören und innezuhalten, hast du alles richtig gemacht. Viele Unternehmen haben Erfolg auf der Plattform, weil es ihnen gelingt, ansprechende Inhalte zu posten, die ein hohes Engagement fördern. Wie oben bereits beschrieben, ist das Engagement das Schlüsselelement Instagrams. Interagieren viele User mit deinen Beiträgen, liken und kommentieren ihn also, bekommen auch weitere User ihn zu Gesicht und du kannst eine hohe Reichweite erzielen. Kann dein Beitrag nur wenige User dazu animieren, mit ihm zu interagieren, wird er als irrelevant erachtet und hintenan gestellt.

#2 Relevante Hashtags nutzen

Je mehr relevante und damit spezifische Hashtags du einsetzt, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass mehr User deinen Beitrag sehen. Bei Instagram kannst du pro Post bis zu 30 Tags setzen, doch solltest du welche nutzen, die deine Community ebenfalls einsetzt. Für kleine Accounts empfehlen sich Hashtags mit circa sechsstelligen Beitragszahlen, größere Accounts können durchaus auch weniger und vor allem solche Tags nutzen, die Millionen Beiträge verzeichnen. Dies empfiehlt sich weniger für die kleinen, noch neuen Accounts, denn im Millisekundentakt werden hier neue Bilder gepostet und die gehen auch genauso schnell im Strom unter.

Um dein Hashtag Level voranzutreiben, haben wir einen nützlichen Artikel zur optimalen Auswahl und dem Einsatz der Tags veröffentlicht.

#3 Mit der Community engagen

Bei Instagram ist es ebenfalls sehr wichtig, dass du mit deiner Community interagierst. Das bedeutet, dass du dich hier mit deinen Nutzern auf Augenhöhe begibst, deren Posts likest, kommentierst und auch anderen Usern folgst. Ein geringes eigenes Engagement können sich auf der Plattform vielleicht Celebrities leisten, nicht jedoch kleine Startups, die hier einen beträchtlichen Anteil an Kunden finden. Aber auch mittelständische Unternehmen, Konzerne und Influencer tun gut daran, sich selbst zu beteiligen, denn auf diese Weise lassen sich schnell neue Follower finden.

Dinge, die es zu vermeiden gilt

#1 Notifications

Neben vielen anderen rief auch Gary Vaynerchuck seine Follower dazu auf, die Notifications für seine Posts anzuschalten.
Neben vielen anderen rief auch Gary Vaynerchuck seine Follower dazu auf, die Notifications für seine Posts anzuschalten.

Wenn du Instagram häufiger nutzt, wird sicherlich nicht an dir vorbeigegangen sein, dass unzählige Unternehmen auf den Notifications-Zug aufgesprungen sind. Dazu haben wir in aller Kürze etwas auf unserem Instagram Account zusammengefasst:

OnlineMarketing.de | Instagram
Den vollen Post könnt ihr auf unserer Instagramseite sehen: OnlineMarketing.de

Übrigens: Es besteht die nicht kleine Wahrscheinlichkeit, dass dein Account von Instagram herabgestuft wird, wenn mehr und mehr User die Benachrichtigungen nach einer gewissen Zeit wieder abschalten, weil sie von den Push-Mitteilungen genervt sind. Die Plattform könnte diese Signale negativ deuten und von einer geringen Relevanz ausgehen.

#2 Follower kaufen

Es gibt dutzende Apps, mit denen du Follower kaufen kannst. Die Apps sind effizient und bringen dir in kurzer Zeit eine Menge neuer User ein. Nur werden diese sich nicht engagen, denn sie haben mit deiner Sparte in den meisten Fällen rein gar nichts zu tun. Daher solltest du dir lieber die Zeit nehmen und eine treue Followerschaft aufbauen, die auch wirklich an dem, was du produzierst, interessiert ist. Das wird sich dann auch im Engagement niederschlagen. Und Engagement ist das A und O in dem sozialen Netzwerk.

Kommentare aus der Community

Gloria am 14.08.2016 um 09:44 Uhr

Ich bin kein Unternehmen! Was soll mir diese Tipps also bringen? Ich bin erst seit kurzem auf Instagram und werde wenn’s so bleibt, auch nicht mehr lange bleiben, meine Bilder haben anscheinend zu wenig Relevanz. So ein Schwachsinn, Freunde von mir sehen das ähnlich. Ich habe auch Accounts entfolgt (vor allem Firmen), damit ich die Bilder meiner Freunde sehe. Wir suchen schon nach Alternativen

Antworten
Janine am 21.06.2016 um 09:15 Uhr

Ein sehr interessanter und guter Bericht. Ich selber habe rückläufige Likes festgestellt, wobei ich weiterhin authentisch aktiv bin. Da es ein Hobby ist, ist es für mich nicht unbedingt relevant, ob ich 3K oder 10K likes bekomme. Solange ich mit meinen IG Freunden interaktiv sein kann. :o)

Antworten
Cynthia am 07.04.2016 um 10:05 Uhr

Danke für die Aufklärung, das mit den „turn on Notifications“ war wirklich nervig. Ich hoffe das mehr Personen diesen Beitrag lesen.
Und werde die Tipps zum generieren von Followern berücksichtigen.

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