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Social Media Marketing
Dos und Don’ts: So performen nachhaltige Brands auf Social Media

Dos und Don’ts: So performen nachhaltige Brands auf Social Media

Aniko Milz | 18.02.22

Als nachhaltige Brand auf Social Media möchte man seine Message verbreiten, Produkte verkaufen und sich von Greenwashing absetzen. Jason Modemann von Mawave hat seine Tipps für den optimalen Auftritt mit uns geteilt.

Viele Unternehmen und Marken nutzen Instagram, um ihre Services und Produkte zu bewerben. Das geschieht nicht nur in Ads, sondern auch ganz organisch in dem eigenen Content, der produziert wird. Als Unternehmen, das auf Nachhaltigkeit achtet, liegt man derzeit voll im Trend – was super ist. Jedoch bedeutet das auch, dass viele Brands sich „Nachhaltigkeit“ auf die Fahnen schreiben, ohne so grün zu sein, wie sie sich darstellen.

Dos als nachhaltige Brand auf Social Media

In einer Umfrage vom Februar 2021 waren 20 Prozent der befragten Personen der Meinung, Unternehmen würden den Begriff „Nachhaltigkeit“ nur nutzen, um ihre Produkte teurer verkaufen zu können. Wie setzt man sich als tatsächlich nachhaltige Marke jetzt von den „Greenwashern“ ab? Und wie kann man Social Media dafür ideal nutzen? Jason Modemann, Gründer von Mawave, hat seine Insights mit uns geteilt.

Gutes tun und darüber posten

Instagram User werden skeptischer den Inhalten gegenüber, die ihnen als Fakten präsentiert werden. Das ist deine Chance, um interessanten und relevanten Content zu produzieren.

Es bringt nicht viel, nur zu behaupten, dass man sich engagiert. Deine Follower möchten wissen, wie du dich engagierst,

Jason Modemann

erklärt Jason Modemann im Interview. Denn die Skepsis (und natürlich auch Neugier) deiner (Noch-nicht)-Follower eröffnet dir neue Ideen, welche Art von Content du produzieren kannst. Angefangen bei der Herkunft deiner Materialien, hin zu der Herstellung, einem Tag in der Logistik und so weiter. Nicht nur bei Filmen und Serien sind die Behind-the-Scenes spannend. Auch bei deinem Unternehmen möchten die Instagram User sehen, was hinter den Kulissen passiert. Also „Tue Gutes und rede darüber“, am besten in allen Content-Formaten, die die App so bietet. Während Reels derzeit im Trend liegen und hohe Reichweiten generieren können, sieht Jason ein auch anderes Format als ideal an, um Follower direkt anzusprechen:

Am authentischsten sind für mich Stories. Mit ihrem kurzen Zeitfenster und der damit verbundenen Aktualität des Contents ist es für Unternehmen leicht möglich, authentischen Einblick in das Unternehmen zu geben und den User in tagesrelevante Themen mitzunehmen.

Doch wie wichtig ist es, auf den ersten Blick deutlich zu machen, dass man nachhaltig agiert? Sollten grüne Unternehmen auch auf einen „grünen” Feed setzen und damit direkt klar machen, worum es bei ihnen geht? Wir haben Jason nach einem Tipp gefragt, wie man die eigenen Werte auf den ersten Blick deutlich machen kann:

Der Feed muss ganz sicher nicht in einen grünen Farbeimer getunkt werden, aber sicherlich ist eine gewisse Einheit in der Wahrnehmung des Feeds nicht verkehrt. Authentischer und nahbarer Content ist in meinen Augen immer noch die beste Möglichkeit um auf längere Sicht eine nachhaltige Positionierung aufzubauen.

Sinnfluencer auswählen

Influencer Marketing ist eine stark wachsende Branche, schon seit Jahren. Doch ähnlich wie du dir deine anderen Geschäftspartner:innen genau angucken solltest, ist es wichtig, die richtigen Influencer auszusuchen. Denn diese färben während der Zusammenarbeit oder sogar noch darüber hinaus auf dich ab. Sogenannte Sinnfluencer, also Influencer, die ihre Community inspirieren, ihr Leben nachhaltiger zu gestalten, sind für nachhaltige Unternehmen die richtige Entscheidung. Nicht nur wirkt eine Zusammenarbeit authentisch, auch die richtige Zielgruppe wird durch die Kooperation angesprochen. Denn auch hier gilt, wie allgemein in der Zusammenarbeit mit Influencern, dass diese wirklich hinter dem jeweiligen Produkt stehen sollten. Auch für die Auswahl der passenden Influencer teilt Jason seine Tipps mit uns:

Bei der Zusammenarbeit mit Influencern kommt es primär nicht auf die Anzahl der Follower an, sondern auf die tatsächliche Reichweite. Hier empfiehlt es sich das Verhältnis von Followern zu Storyviews genauer anzuschauen. Im besten Fall liegst du hier bei über 20 Prozent.

Deine Community ernstnehmen

Wenn du ein nachhaltiges Unternehmen bist, hast du sicher eine bestimmte Mission. Willst du, dass weniger Plastik in Umlauf gebracht wird, die Meere säubern oder dass Menschen weniger Einwegprodukte nutzen? Social Media ist dein Kanal, um deine Botschaft in die Welt zu tragen und eine Kommunikation zu starten. In dieser ist es wichtig, dass du Social Media als wechselseitigen Kommunikationskanal betrachtest. Es geht nicht darum, Content zu erstellen und in die Instagram-Welt zu schicken. Du möchtest auch auf das hören, was deine Follower zu sagen haben und vor allem, ihre Fragen beantworten.


Eine Community bringt dir mehr als nur Follower. Zum einen wächst eine Community schneller, zum anderen ergeben sich aus Fragen und Kommentaren neue Content-Ideen für dich. Wenn dir Fragen gestellt werden, kannst du diese öffentlich beantworten. Anregungen und Wünsche deiner Community solltest du umsetzen oder zumindest in Betracht ziehen. Suche aktiv das Gespräch, in dem du auch selber Fragen stellst. Hierzu eignet sich besonders gut der Frage-Sticker in der Story. Durch den Einsatz des Link Stickers kannst du deine Follower anschließend weiter auf deine Website leiten:

Ich persönlich benutze den Link Sticker sehr gerne und oft, um die meist oberflächliche Aufmerksamkeit auf Instagram z.B. im eigenen Blog weiter zu qualifizieren.

Don’ts als nachhaltige Brand auf Social Media

Ebenso wie es Best Practices auf Social Media gibt, gibt es auch Dinge, die du unbedingt vermeiden solltest.

Die falschen Influencer wählen

Während Influencer Marketing sehr gut funktionieren kann, hängt jedoch viel von der Auswahl der richtigen Partner:innen ab. Einige Influencer arbeiten mit jedem Unternehmen zusammen, das ihnen ein Angebot macht. Dadurch entsteht das Risiko, dass die Person mit Produkten wirbt, die nicht deinen Werten entsprechen. Sowas kann schnell negativ abfärben. Daher kann es sich lohnen, Influencer, mit denen die Zusammenarbeit gut klappt, auch langfristig zu binden:

Je nach Kampagnenziel und Produkt kann sich eine langfristige Partnerschaft mit einem Influencer lohnen. Bei reinen Awareness Kampagnen sollten die Kooperationspartner öfter ausgetauscht werden. Soll ein Produkt bspw. eine Wirkung erzeugen, lohnt es sich hier auf jeden Fall längerfristige Kooperationen einzugehen. Denn so kann der Influencer glaubwürdig die Community mitnehmen und von den Fortschritten berichten. Auch bei Produkten mit hoher Wiederkaufsrate empfiehlt sich eine langfristige Partnerschaft. Generell sollte bei einer langfristigen Zusammenarbeit neben dem eigenen Wachstum auch auf das Wachstum des Influencers geachtet werden.

Hintergrundinformationen/Erklärungen auslassen

Um dein Eindruck von Greenwashing zu vermeiden und deutlich zu machen, wie gut deine Produkte sind, solltest du viele Hintergrundinformationen teilen. Das ist einerseits interessant für deine Kund:innen, außerdem liefert es dir Inhalte. Wenn du zum Beispiel ein Nachhaltigkeitslabel verwenden darfst, solltest du nicht nur auf die Auszeichnung hinweisen. Stattdessen solltest du erklären, warum du das Label verwenden darfst, welche Kriterien dafür erfüllt sein müssen und wer dies überprüft.



Wir bedanken uns für das interessante Interview und die Insights.

Kommentare aus der Community

Peter Lehmann am 07.07.2022 um 09:56 Uhr

Toller Beitrag. Es wäre vielleicht auch gut zu erwähnen, dass Green Washing ein gängiges Mittel von Brands ist.

Da ich selbst im Bereich Green Marketing arbeite, kann ich sagen, dass man „Nachhaltigkeit“ auch leben muss. Das geht nicht immer und überall. Aber es ist machbar.

Antworten
Mark am 18.02.2022 um 16:24 Uhr

Spannend, danke für die insights.

Antworten
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