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Social Media Marketing
Die Rolle von Facebook Likes – ein Interpretationsversuch

Die Rolle von Facebook Likes – ein Interpretationsversuch

Atilla Wohllebe | 24.09.14

Facebook Likes von Nutzern sind aus Sicht von Unternehmen schwer zu deuten. Wozu befähigen sie - und wozu nicht? Ein Interpretationsversuch

Heiß begehrt und doch erstmal nutzlos – Facebook Likes

Bei Facebook gibt es vor allem eine Währung: Likes. Wer in dem sozialen Netzwerk aktiv ist, ganz gleich, ob mit einer Unternehmensseite, einer über sich selbst oder mit privaten Posts und Kommentaren, misst den Erfolg seiner Aktivitäten in der Regel in dieser simplen Währung. Das trifft insbesondere auf Unternehmen zu, deren Social Media Teams vor allem – man kann das gut oder schlecht, sinnvoll oder auch -frei finden, es scheint aber oftmals Tatsache – an der Anzahl der Facebook Likes, die die Facebook Seite des Unternehmens gesammelt hat, gemessen werden.

Dabei hat genau diese Währung zwei entscheidende Nachteile: Zum einen ist sie (im ersten Schritt) keine monetär messbare Größe, zum anderen ist oftmals unklar oder unsicher, was sich denn nun mit Facebook Likes anfangen lässt. Kathi Kruse von Kruse Control Inc. setzt in einem aktuellen Blogpost zu einem Versuch an, zu erklären, was Facebook Likes sind und was nicht.

Facebook Likes sind keine Leads

Grundsätzlich scheint bei vielen Werbenden die Meinung vorzuherrschen, dass ein Like auf Facebook einer Einladung gleichkommt, Nutzer mit Werbung für Produkte zuzuschütten, glaubt Kathi Kruse:

Many people come to Facebook with the same very linear approach. They believe that when someone likes your page, that constitutes a lead, and it’s okay to reach out to them to try to sell them your product.

Ein Like wird also oftmals wie ein Lead, etwa die Gewinnung einer E-Mail-Adresse für einen Newsletter, behandelt. Stattdessen scheinen Facebook Likes für die sie gebenden Nutzer eine andere Rolle als Leads zu spielen, als Marketer oftmals glauben. Doch wie können Facebook Likes interpretiert werden – wenn schon nicht als Einladung, Nutzern „Informationen über Produkte“ (sind wir mal so frei, lasst uns von „Werbung“ sprechen) zukommen zu lassen?

Kein Lead, aber… Drei Wege, einen Like zu interpretieren

Ein Facebook Like ist keinesfalls wie ein Lead, also eine Einladung für Werbung, zu interpretieren. Stattdessen gilt eher:

  1. Ein Like ist ein Lob für etwas Gelungenes.
  2. Ein Like ist nur der erste Schritt auf dem Weg, einen Lead zu generieren. Er ist gewissermaßen die Chance, Vertrauenswürdigkeit und Mehrwerte bei Nutzern zu beweisen.
  3. Ein Like ist weiterhin die Chance, einen passiv interessierten zu einem aktiv mitwirkenden Nutzer, zu einem echten Fan zu machen.

Kein Lead und… Drei Wege, einen Like weiterhin nicht zu interpretieren

Wer glaubt, dass jetzt alles klar sei, dem gibt Kruse zusätzlich drei Hinweise, was ein Like im übrigen weiterhin nicht ist:

  1. Ein Like ist keine Einladung, Nutzer direkt mit einem Verkaufsvorhaben zu kontaktieren.
  2. Facebook Likes sind keine Einheit, in der sich der Erfolg oder die Qualität einer Facebook Seite messen lassen.
  3. Viele Likes sind kein Zeichen dafür, dass auch nur ein einziger Lead daraus werden wird.

Welche Bedeutung gebt ihr einem Like? Und wolltet ihr nach einem Like über Werbung kontaktiert werden?

Kommentare aus der Community

RankHero am 25.09.2014 um 15:22 Uhr

Für mich sind Likes eine Art von Unterstützung und wenn dem so ist, werde ich gern über neue Produkte informiert. Desweiteren bin ich mir im Klaren, dass Unternehmen dann mit ihren Produkten werben. Ich empfinde das Liken einer Unternehmensseite somit durchaus als eine Zustimmung Produktinformationen zu erhalten.
Like ich nur einzelne Beiträge soll das nur eine Zustimmung oder als ein Lob fungieren.

Antworten
Matthias am 25.09.2014 um 14:45 Uhr

In diesem Fall ganz Ernst gemeint: Gefällt mir!

Antworten
Hans-Peter Heikens am 25.09.2014 um 13:16 Uhr

Ich kann Atilla Wohllebe nur beipflichten. Jedes Unternehmen, jede Organisation sollte mit „Likes“ äußerst vorsichtig umgehen. Ein Like ist zunächst nichts anderes als ein „das, was du das gerade gemacht hast, gefällt mir“. Es ist nicht die Einladung „Bitte spamme mich mit Werbung dicht“. Ein Like ist ein erster Kontakt, der nicht durch plumpe Werbeüberschüttung gleich wieder zerstört werden sollte. Mit dem ersten Like beginnt eine Art „Beziehung“, die gepflegt werden will. Das Unternehmen, die Organisation sollte dem „Likenden“ über einen längeren Zeitraum zeigen, dass es Sinn macht, das, was das Unternehmen, die Organisation, anbietet, aufmerksam zu verfolgen. Dies geschieht nur, wenn der „Likende“ für sich einen Mehrwert in den Aktionen sieht. Und genau darin liegt das Augenmerk der weiteren Kontakte. Wenn der „Likende“ über einen längeren Zeitraum das Gefühl hat, dass er mehr bekommt als plumpe Werbung und direkte Kauf-Aufforderungen, dann wird er zu einem potenziellen Interessenten. Erst dann wird ein Like zum Lead.

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