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Social Media Marketing
Bis zu 46 % der Twitter Accounts sind Bots
Twitter-Follower: viele nur gekauft?

Bis zu 46 % der Twitter Accounts sind Bots

Regine Sander | 18.06.12

Die Anzahl der Follower ist bei Twitter eine wichtige Marketingkennzahl. Laut einer italienischen Studie sind bis zu 46 Prozent davon Bots.

Mensch oder Maschine – das ist hier die Frage. Bei allen Social Media Aktivitäten sind die Follower oder Fans eine wichtige Kennzahl für Marketer, um den Erfolg zu messen. Ein italienischer Universitäts-Professor hat sich daran gesetzt, diese Kennzahlen einmal auf den Prüfstand zu schicken. Das Ergebnis ist erschreckend – bis zu 46 Prozent potenzieller automatisierter Follower hat der Professor auf den Twitterprofilen von Unternehmen gefunden.

Grundlage der Studie, auf die Lead Digital aufmerksam geworden ist, bildet ein speziell entwickelter Algorithmus, der verschiedene Aspekte in seine Berechnungen mit einbezieht. Zu den Kriterien gehören unter anderem die Nutzung von mobilen Endgeräten für die Einwahl auf Twitter, die Chronik oder Biografie des Nutzers, vorhandene Geodaten sowie der Umfang und der Grad der Vernetzung innerhalb des Twitterprofils. „Wir können nicht mit Sicherheit sagen, ob ein Account von einem Bot betrieben wird. Wir sind aber in der Lage festzustellen, ob sich ein User wie ein Bot verhält. Bislang gibt es keinen besseren Weg, um dies festzustellen „, erklärt Marco Camisani Calzolari seine Methodik.

So schränkt er zwar die Aussagefähigkeit seiner Studie ein, rüttelt aber dennoch ein wenig an der Glaubwürdigkeit von Social Media Agenturen. Denn ein Bot loggt sich schließlich nicht ohne Auftrag in ein Netzwerk ein. Zumindest Dell wird durch Calzolaris Zahlen hellhörig geworden sein, denn hier hat der Professor die maximale Bot-Wahrscheinlichkeit von 46 Prozent ermittelt. Zum Vergleich: Coca-Cola kommt auf rund 13 Prozent potenzieller automatisierter Follower, bei Samsung sind es 10,6 und bei Starbucks 6,9 Prozent.

„Die Firmen haben Fehler gemacht. Sie haben ihre Homepages vernachlässigt und ihre Marketing-Bemühungen in sozialen Medien ausgelagert. Viele der dazu angestellten Agenturen arbeiten unseriös und kaufen einfach Follower“, gibt Studienleiter Calzolari zu bedenken. Eine Lösung könnte sein – wie häufig bei Gewinnspielen und anderen Formularen bereits Usus – bei der Anmeldung ein zusätzliches Capture zu integrieren. Ansonsten hilft nur selber machen oder eine Agentur zu wählen, der man absolutes Vertrauen entgegenbringt. Naja und vielleicht – wenn man denn freiwillig seine Zahlen verschlechtern möchte – immer einen gewissen Prozentsatz der Follower  als potenziell „maschinengeneriert“ oder gekauft abzuziehen. Aber welcher Marketer würde das schon gern tun …

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