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Social Media Marketing
Ben Cardwells Lebensgeschichte: Mit seinem Facebook-Shop „Deal Man“ wurde er zum Millionär

Ben Cardwells Lebensgeschichte: Mit seinem Facebook-Shop „Deal Man“ wurde er zum Millionär

Heiko Sellin | 20.03.14

Vom Tankstellenarbeiter zum Millionär. Ben Cardwell hat mit seinem Facebook-E-Commerce-Shop mittlerweile mehr als 1 Mio. $ Umsatz generiert.

Ben Cardwell arbeitete vor einem Jahr noch als Teilzeit-Kraft an einer neuseeländischen Tankstelle und feilte nebenbei an seinem Master-Studienabschluss. Die Arbeit an der Tankstelle hatte zwar einige wenige spannende Highlights – eines Tages identifizierte Ben beispielsweise einen bewaffneten Dieb und half somit einem Polizeibeamten bei der Verhaftung -, war ihm auf Dauer aber doch zu eintönig. Das Management beauftragte ihn regelmäßig damit, am Wochenende zu arbeiten und selbst an Weihnachten musste er die Tankstelle sauberhalten. Deshalb beschloss er eines Tages dem ein Ende zu setzen und machte sich Gedanken, wie er anderweitig Geld verdienen könne. Seine Idee: ein Online-Shop für Männerklamotten.

Ben Cardwell machte seine Leidenschaft zum Beruf – doch aller Anfang ist schwer

Während seiner Tankstellenarbeit machte ihm eine Sache druchgehend Spaß – die Kundenbetreuung. Außerdem kleidete er sich auch schon immer gern bewusst, weshalb er schließlich auf die Idee kam, Kleidung online über das Neuseeländische eBay namens TradeMe zu verkaufen. Das Geschäft lief zunächst aber nicht besonders gut. Zu wenige Kunden wurden auf ihn aufmerksam, weshalb er sich eine Facebook-Page anlegte. Damit erhoffte er mehr Reichweite für seine Produkte zu bekommen. In erster Linie stand aber anfangs der Gedanke, auch seinen Freunden im Social-Web zu zeigen, was er so verkaufte. Doch auch dieser Schritt half ihm nicht wirklich weiter und er verkaufte nur ganz wenige Produkte.

Ein paar Wochen später bekam er dann überraschenderweise eine Nachricht von einem Facebook-Mitarbeiter. Dieser empfahl ihm, doch einmal die Werbeschaltung auf Facebook zu testen und überschrieb ihm einen Gutschein im Wert von 50 US-Dollar. „Schaden kann das ja sicher nicht“, dachte sich Ben Cardwell und investierte an diesem Tag das erste Mal in Facebook-Ads. Das Ergebnis: In der folgenden Nacht verkaufte er Waren im Wert von 800 US-Dollar.

Vom Erfolg beflügelt, rüstete Cardwell seinen Facebook-Auftritt auf

Von diesem Zeitpunkt an – es war im August 2013 – merkte er, dass in seiner Facebook-Page durchaus Potential steckt. Er benannte sie in „Deal Man: a global fashion deals website from New Zealand, specializing in menswear“ um und betreute sie fortan professioneller. Die meisten seiner Freunde belächelten seinen Optimismus und witzelten über sein Vorhaben, über Facebook effektiv Kleidung verkaufen zu wollen. Andere wenige unterstützen ihn und kauften Ware unter Verwendung von Fake-Accounts.

Er begann, Bilder von seinen Klamotten zu posten und das bis zu sieben Mal am Tag. Diese Posts sahen wie folgt aus:

Unbenannt

Unbenannt

Ben Cardwell trickste mit seiner Post-Strategie Facebooks Algorithmus aus

Ohne irgendwelche Werbeanzeigen zu kaufen, generierte er in kürzester Zeit über 100.000 Fans und einen monatlichen Umsatz von 100.000 US-Dollar. Ben Cardwells Strategie war schlau gewählt. Er postete seine Fotos zunächst ausschließlich für indisches und mexikanisches Publikum. Erst einige Zeit später ließ er sie für Fans aus den USA, Neuseeland und Kanada anzeigen. Damit täuschte er Facebooks Newsfeed Algorithmus: Aufgrund seiner Posting-Strategie ordnete der Algorithmus seine Seite nämlich unterschiedlichen, reicheren Märkten zu und bekam eine enorm große Reichweite – der Umsatz nahm entsprechend zu.

Voller Optimismus kündigte er seinen Tankstellenjob endgültig und schmiss auch sein Studium hin. Aber dann plötzlich, als wenn das Schicksal es so gewollt hätte, brach sein Traffic ein. Immer weniger Menschen sahen seine Posts und damit nahmen auch seine Verkäufe stetig ab. Für ihn sah alles danach aus, dass Facebook seinem Trick auf die Schliche gekommen war und ihn in irgendeiner Form abgestraft hätte. Was er nicht wusste: Facebook hatte zu diesem Zeitpunkt ein Update seines Newsfeeds vorgenommen. Dieser schloss genau diese Lücke, die Ben Cardwell genutzt hatte und reduzierte die Reichweite der Posts. Ende 2013 entschied Facebook dann nochmals die Reichweite der Posts von Online-Shops einzuschränken. „Wenn Händler ihre Produkte in den Newsfeed der User bringen wollen – diesen quasi als Hauptmarketing-Kanal nutzen wollen -, dann sollen sie für Werbeanzeigen bezahlen“, dachte sich das Facebook-Team.

Ben Cardwell war erschüttert und suchte nach anderen Wegen, Facebook weiterhin zu betrügen

Cardwell war frustriert und verärgert. Er hatte große Hoffnungen in das Facebook-Geschäft gesteckt, seinen Job aufgegeben und sein Studium abgebrochen. War das vielleicht doch ein wenig zu voreilig? Sein Umsatz ging wieder auf 800 US-Dollar pro Tag zurück. Er bekam Angst-Attacken und kränkelte vor sich hin. Er machte sich Gedanken, wie er sein Geschäft wieder ankurbeln könne: Soll ich Facebook einen Brief schreiben, in dem ich meinen Ärger ausdrücke oder wechsele ich einfach das Ufer, gehe zu Twitter über und versuche dort mein Glück?

Er durchsuchte das Internet nach Lösungen und überprüfte alle Möglichkeiten, das Facebook-Marketing-System zu umgehen. Er nahm Kontakt zu anderen Facebook-Händlern auf und fand heraus, dass diese mit denselben Problemen zu kämpfen hatten wie er. Beiträge, die zuvor Zehntausende von Menschen gesehen haben, erreichten nun nur noch einen kleinen Bruchteil von denen.

Ihm blieb nichts anderes übrig, als widerwillig Facebook-Ads zu kaufen. Während der vergangenen Weihnachtszeit begann er damit und wurde mit dem Erfolg beinahe überrumpelt. Sein Geschäft explodierte, was an der Steigerung der Besucherzahlen und des Umsatzes in den folgenden Grafiken zu sehen ist:

revenue

Seit dem 13. Dezember, der ersten Anzeigenschaltung auf Facebook, ging der Umsatz steil bergauf. Am Anfang März 2014 konnte er einen Gesamtumsatz von knapp 1,1 Millionen US-Dollar vorweisen. Angefangen als Tankstellenarbeiter ist Ben Cardwell mit seinem Facebook-Shop zum Millionär geworden – eine beeindruckende Laufbahn, wie wir finden.

In dem Fall von Ben Cardwell hat es sich enorm ausgezahlt, in Facebook-Werbeanzeigen zu investieren. Wie sind eure Erfahrungen bislang mit dem Facebook-Marketing? Lohnen sich die Ads im Newsfeed?

Quelle: businessinsider.com

Kommentare aus der Community

Gian Marc am 23.03.2014 um 19:27 Uhr

1 Mio Umsatz = Millionär ?

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