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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Google startet Roll-out des Rankings basierend auf Passagen von Websites

Google startet Roll-out des Rankings basierend auf Passagen von Websites

Niklas Lewanczik | 12.02.21

Im Herbst 2020 hatte Google das Update für das Ranking angekündigt, jetzt beginnt in den USA der Roll-out. Er könnte auch jüngste Schwankungen dort erklären.

Sieben Prozent der gesamten Suchanfragen bei Google sollen durch das neue Passage Ranking von Google positiv beeinflusst werden. Das Update wurde im Oktober 2020 angekündigt und nun bestätigte das Suchmaschinenunternehmen den Beginn des Roll-outs. Zunächst sind nur englischsprachige Ergebnisse in den USA betroffen. Mit dem Passage Ranking möchte Google einzelne Passagen von Websites in den SERPs stärker hervorheben, wenn sie für spezifische Suchanfragen relevanter sind als die Anzeige eines gesamten Artikels oder einer Website. Google betont, dass SEOs sich auf die Veränderung nicht extra einstellen müssen; allerdings dürfte sie einige starke Ranking-Schwankungen erklären, die zuletzt beim US Traffic vieler Seiten aufgetreten waren.

Google gräbt relevante Passagen aus den Tiefen der Websites aus

Das Update zum Ranking von Passagen, die auf einzelnen Seiten vorhanden sind, welche womöglich selbst für eine Suchanfrage gar nicht so relevant sind, bezieht sich insbesondere auf sehr spezifische Suchanfragen. Im Blogpost aus dem Herbst erklärte Google, dass diese Passagen in den SERPs hervorgehoben werden sollten, um Suchenden noch bessere Antworten bieten zu können – selbst wenn diese irgendwo in einem Text versteckt liegen.

Very specific searches can be the hardest to get right, since sometimes the single sentence that answers your question might be buried deep in a web page. We’ve recently made a breakthrough in ranking and are now able to not just index web pages, but individual passages from the pages. By better understanding the relevancy of specific passages, not just the overall page, we can find that needle-in-a-haystack information you’re looking for. This technology will improve 7 percent of search queries across all languages as we roll it out globally.

Mit dem Passage Ranking hebt Google relevante Textpassagen hervor und rankt diese entsprechend positiv
Mit dem Passage Ranking hebt Google relevante Textpassagen hervor und rankt diese (und die dazugehörigen Seiten) entsprechend positiv, © Google

Da sich dieses Update so stark auf die Suchanfragen auswirken könnte, liegt es nahe, Ranking-Schwankungen damit zu erklären, die Seitenbetreiber:innen wahrnehmen. In den USA hatten einige SEOs jüngst über ein mögliches kleines Ranking Update von Google spekuliert, nun könnte die Ankündigung Googles, dass das Passage Ranking in den USA für englischsprachige Ergebnisse jetzt live ist, ihnen eine Erklärung bieten.

Einzelne Passagen werden nicht individuell indexiert

Via Twitter erklärt Google auch, dass gerade bei Beiträgen auf Websites, die sehr lang sind oder verschiedene Themen behandeln, ein für eine Suchanfrage relevanter Aspekt manchmal untergehen kann. Mit dem Passage Ranking soll dieser jedoch hervorgehoben werden können, sodass die Seite trotzdem als relevant in den SERPs eingestuft wird. Auf diese Weise wird Inhalten mehr Aufmerksamkeit für das Ranking zuteil, die sie ohne Googles neue Technologie nicht erhalten hätten.

Allerdings werden die Passagen nicht unabhängig von den Seiten, auf denen sie auftauchen, indexiert. Google führt aus:

We’re still indexing pages and considering info about entire pages for ranking. But now we can also consider passages from pages as an additional ranking factor.

Das Passage Ranking wurde nun für Suchanfragen auf Englisch in den USA gelauncht. Danach wird es für andere Länder und englischsprachige Suchanfragen ausgerollt, ehe eine Erweiterung auf mehr Länder und Sprachen folgt. Der globale Roll-out dürfte dann einige Bewegung in die SERPs bringen. SEOs können jedoch keine direkten Vorbereitungen dafür treffen. Google rät schlicht dazu, stets relevanten Content für die jeweiligen Zielgruppen zu erstellen; und diesen für Googles Crawler möglichst gut zugänglich zu machen. Dafür liefert das Unternehmen auch ein Hilfedokument in der Google Searh Central. Wir dürfen nun gespannt darauf warten, dass das Passage Ranking auch in Deutschland ausgerollt wird und das Ranking beeinflusst. SEOs sollten diese Änderung in jedem Fall im Auge behalten.

Kommentare aus der Community

Peter am 20.02.2021 um 23:50 Uhr

Ich sehe diese Entwicklung kritisch. Denn führt es praktisch dazu, dass der Suchende gar nicht mehr die Website besucht, welche aber den Content bereit stellt. Der Lohn für guten Text/Inhalt war Traffic auf der eigenen Website. Wenn Google mir meinen Content „klaut“, um die Frage direkt auf der Suchergebnisseite zu beantworten, finde ich das nicht okay! Überhaupt nicht.

Google ermächtigt sich fremden Inhalt. So sehe ich das. Letztlich kann man sich den ganzen Kram/Aufwand dann auch sparen. Streng genommen ist Google dann auch keine klassische Suche mehr (Zubringer Funktion), sondern eine Website, welche meine Texte klaut, um drumherum Werbung zu schalten. Das könnte man auch mal rechtlich betrachten.

Eine Sache wird mir dabei aber nicht klar. Wenn Google durch diese Maßnahmen aktiv den Traffic auf Websites verhindert oder verringert, leidet dann nicht auch der Adsense Umsatz? Jede Website die nicht mehr aufgerufen wird, weil die Frage ja bereits auf Google direkt beantwortet wurde, kann ja schlussendlich auch keine Werbung ausliefern.

Organischer Traffic ade…

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Jacek am 13.02.2021 um 18:02 Uhr

Danke für die Infos, da können wir ja alle wieder gespannt sein wie sich das Ranking und die Ergebnisse dann entwickeln werden.

Grundsätzlich klingt es ja positiv, wer will schon zig zwar gute aber ellenlange (leider auch immer mehr „nur“ gut gemachte reine seo) Texte lesen und das für einen wichtige finden, wenn Google es direkt bei der Suche machen kann.

Danke für deinen ausführlichen Artikel hierzu.

Jacek

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Maria am 12.02.2021 um 18:54 Uhr

Seitenbetreiber:innen?! Was soll denn das?!

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Niklas Lewanczik am 15.02.2021 um 08:21 Uhr

Hallo Maria,

wir versuchen unserer Texte behutsam an eine gendergerechte Sprache anzupassen. Hierbei wird auch das generische Maskulinum unterlaufen, um eine Reproduktion nicht-diverser Zuschreibungen einzuschränken.

Beste Grüße

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