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YouTube-Star PewDiePie: Adblocker zu nutzen ist nicht clever
YouTuber Felix Kjellberg alias PewDiePie, © YouTube

YouTube-Star PewDiePie: Adblocker zu nutzen ist nicht clever

Anton Priebe | 05.11.15

Felix Kjellberg ist der erfolgreichste YouTuber weltweit und verdient mit seinem Channel Millionen. Jetzt spricht er sich offiziell gegen Adblocker aus.

Die Adblocker-Diskussion bekommt neuen Input von ungeahnter Seite. YouTube-Star PewDiePie sensibilisiert seine junge Zielgruppe für den frisch gelaunchten Dienst YouTube Red. Dabei weist er darauf hin, dass das kostenpflichtige Angebot hauptsächlich gestartet wurde, um den Verlust der Werbeeinnahmen aufgrund der Adblocker zu kompensieren.

YouTube-Star nimmt die Premiumvariante Red in den Fokus

Bisher sprachen sich bis auf die großen Publisher wenig Akteure für oder gegen Adblocker aus, abgesehen von beispielsweise Christoph-Maria Herbst, der im Rahmen einer Werbekampagne, die ebenfalls von Medienriesen initiiert wurde, Position bezog. Auf der d3con im März dieses Jahres kamen die Repräsentanten verschiedener Marktteilnehmer zusammen, um die Problematik aufzugreifen, hin und wieder tauchten auch im Nachgang vereinzelt Statements auf.

Nun hat sich jemand zu Wort gemeldet, der die meisten wohl überraschen wird: Felix Kjellberg alias PewDiePie. Der 26-Jährige, der mit über 40 Millionen Abonnenten der erfolgreichste YouTuber weltweit ist und nach eigener Aussage 2014 knapp 7 Millionen Euro Umsatz gemacht hat, behandelt die Thematik Adblocker in einem Beitrag auf seinem Blog mit dem Titel „Thoughts on YouTube Red“. Die kostenpflichtige Premiumvariante von Googles Streamingportal, die eine werbefreie Nutzererfahrung mit einigen zusätzlichen Vorteilen wie Offline-Inhalten und Audio-Funktion kombiniert, ist gerade erst in den USA gestartet. Der YouTuber plant Content, den er ausschließlich den Premium-Nutzern zur Verfügung stellen möchte.

YouTube Red
Screenshot aus dem Intro-Video von YouTube Red, © YouTube

Via Twitter führte PreDiePie eine Umfrage zum Stand des Dienstes durch, die bei über 30.000 Votes ein klares „Nein“ gegen YouTube Red zeigt. Lediglich sechs Prozent würden demnach für werbefreie Inhalte zahlen.

PewDiePie spricht sich gegen Adblocker aus – mehr oder weniger

Kjellberg startete eine weitere Umfrage, die ergründen sollte, ob seine Fans Adblocker einsetzen. Dabei kam er auf eine Quote von 40 Prozent bei über 8.000 Votes – ein Wert, den er dank seiner Analysetools selbst bestätigen kann.

© PewDiePie
© PewDiePie

Daraus schließt der Star folgerichtig, dass YouTubern 40 Prozent ihrer Werbeeinnahmen verloren gehen. Interessanterweise knüpft er daran an mit mit den Worten:

Personally, I’m ok with if you use adblock on my videos. Ads are annoying, I get it, I’m not here to complain about that.

Allerdings zeigt Kjellberg dann dennoch klar Flagge gegen Adblocker, obwohl er sich eigentlich nicht darüber beschweren möchte. Er erkennt Adblocker als Problem und rügt seine User:

# YouTube Red exist largely as an effort to counter Adblock.

# Using Adblock doesn’t mean you’re clever and above the system.

# YouTube Red exist because using Adblock has actual consequences.

Er weist weiterhin auf die kleineren Channels hin, für die eine solche Rate existenzgefährdend ist.

Sind Adblocker gut oder böse?

Am Ende steht der Leser etwas verwirrt da – Adblocker sind OK, weil Werbung nervt, aber irgendwie auch nicht, weil kleinere Kanäle sterben. YouTube Red versucht dagegen vorzugehen, PewDiePie unterstützt das. Irgendjemand in diesem Ökosystem muss wohl letztendlich zahlen.

Jedenfalls trägt Kjellberg die Adblocker-Problematik somit auch an eine jüngere Zielgruppe heran, die von den Werbekampagnen oder Content-Blockaden bislang vielleicht unberührt waren und den hitzigen Diskussionen selbst wahrscheinlich gar nicht, oder nur am Rande gefolgt sind.

Quelle: AdweekPewDiePie Blog

Kommentare aus der Community

Juliane am 08.04.2016 um 09:30 Uhr

Pewdie Pie profitiert von Youtube Red, weil seine eher minder populäre TV-Show dort frei ausgestrahlt wird. Das ist so, als würde ein Schauspieler sich über Kritiker eines Films aufregen, in dem er mitspielt. Was übrigens bei scheinbar logischen Argumenten wie Pewdie Pies fehlt, ist die Tatsache, dass die Nutzer nicht Werbung per se ablehnen, sondern die unaufgeforderte, erzwungene Werbung, die entgegen aller langjährigen Versprechen weder zum Inhalt des Videos passt, noch zum Schauverhalten des Nutzers. Gäbe es Gaming-Clips vor Pewdie Pies Videos und keine grob auf Zielgruppen (Mode für Frauen, Deo für Männer) abgestimmten Beiträge und gäbe es vor allem etwas Abwechslung und nicht ein und denselben Clip für ca. 15 von 20 Videos, dann sähe die Sache anders aus (es gibt beispielsweise sehr viele Leute, die Kinotrailer vor Filmen lieben -ich inklusive – weil man eben im Kino und sicher auch Filmfan ist).
Die Unternehmen müssen langsam erkennen, dass AdBlocker aus einem Bedarf der Kunden entstanden sind, den die Unternehmen nicht decken wollen: Werbeformate, die nicht aufdringlich sind und die dem Kunden die Option geben, sich drauf einzulassen.

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Die Stimme der Vernunft am 06.11.2015 um 21:49 Uhr

Natürlich unterstützt Kjellberg Youtube Red. Ein System das die Reichen reicher macht kam bei denen die ganz oben in der Nahrungskette stehen schon immer gut an.

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