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Programmatic Advertising
Mercedes-Benz bekommt den Einfluss der Bots im Netz zu spüren

Mercedes-Benz bekommt den Einfluss der Bots im Netz zu spüren

Anton Priebe | 04.06.14

Telemetry untersuchte in einer Stichprobe 365.000 Ad Impressions einer Online-Kampagne von Mercedes - über die Hälfte wurde von Bots generiert.

Das britische Unternehmen Telemetry nahm kürzlich eine laufende Online-Kampagne von Mercedenz-Benz unter die Lupe. Dabei zeigte sich: Insgesamt sahen mehr Bots als Menschen die geschalteten Anzeigen.

57 Prozent Bot-generierter Traffic

Im Verlaufe der Untersuchung  prüfte Telemetry 365.000 Ad Impressions über den Zeitraum von drei Wochen. 57 Prozent der von Rocket Fuel ausgelieferten Anzeigen wurden von Bots künstlich generiert und waren somit nutzlos für Mercedes. Rocket Fuel greift bei der Auslieferung der Werbeanzeigen jedoch auf Ad Exchanges zurück und ist daher nicht direkt verantwortlich für den Schaden. Mercedes merkte darüber hinaus an, dass die betroffenen Ads nur weniger als sechs Prozent der gesamten Kampagne ausmachten und die entstandenen Kosten dafür bereits erstattet wurden.

Der gesamte künstliche Traffic lief über fünf kleine Provider. Dahinter verbargen sich Linux-PCs mit gängigen Browsern, die im Normalfall jedoch nur auf Windows- oder Apple-Systemen laufen. Telemetry konnte die manipulierten Aufrufe zurückverfolgen und zwei Personen zuordnen, die mit den Views ihre eigenen Websites gepusht haben, um Anzeigenpreise in die Höhe zu treiben.

Die Problematik ist bekannt und aktuell wie nie

Bot-generierter Traffic ist schon lange als Problem bekannt und an Lösungsstrategien wird von unterschiedlichen Seiten aus gearbeitet. Rocket Fuel nutzt verschiedene Technologien, die bei der Aufdeckung solch schädlicher Anzeigenaufrufe helfen soll. Insgesamt wurden damit allein im Februar laut eigener Aussage 500 Milliarden verdächtige Gebote aussortiert. Betrüger programmieren ihre Bots jedoch immer intelligenter, sodass das Verhalten der Programme dem Browsen eines realen Nutzers ähnelt. Die Erkennung fälschlicherweise aufgerufener Ad Impressions wird daher zunehmend komplizierter.

Keine Schuldzuweisungen

Mercedes betont, dass die Zusammenarbeit durch den Vorfall keinen Schaden genommen hat. Alle Seiten beteuern, dass die Aufdeckung keine Schuldzuweisung darstellt, sondern lediglich den Betrug in der Advertising Branche verdeutlicht. Rocket Fuel meint zudem, dass die Stichprobe der ausgewählten Anzeigen keinesfalls repräsentativ sei. Mittlerweile gibt es auch von Telemetry ein Statement auf deren Website mit genaueren Informationen zur Methodik.

Quelle: Financial Times

Kommentare aus der Community

Leon am 06.06.2014 um 13:56 Uhr

Wer steuert denn diese Bots? Einfach ein Unding. Fremde Werbedaten sabutieren nur um andere zu Schaden. Vielleicht kommen die ja von einem Konkurrenten^^

Antworten
Anton Priebe am 06.06.2014 um 14:31 Uhr

Die Bots sind Computerprogramme, die nach dem Programmieren automatisch „handeln“.
Die Sabotage ist keinesfalls nur dazu da, um anderen zu Schaden, sondern kann so beispielsweise künstlich der Traffic einer Website in die Höhe getrieben werden, um mehr Geld für die Werbefläche verlangen zu können.

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