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Mobile Marketing
Inference Advertising – die Anzeige als Prophet

Inference Advertising – die Anzeige als Prophet

Timo Appelles | 29.07.13

Klingt irgendwie gruselig: Diese Anzeigen wissen, was der Kunde will - noch bevor der Kunde es weiß.

Wisst Ihr, was Inference Advertising ist? Noch nicht? Inference Advertising bezieht sich auf Anzeigen, die auf Daten basieren, die die GPS-Daten des Smartphones eines Nutzers mit dessen Social-History verknüpfen. Das bedeutet: Dem User werden Mobile-Anzeigen präsentiert, die quasi wissen, was er will – noch bevor er es selbst weiß. Darüber berichtet Mashable.

Dort kommt Bill Gross, CEO von UberMedia und Gründer von Idealab, zu Wort. Er erklärt, dass sein Ziel ist, dass Werbung nicht mehr aufdringlich, sondern quasi gewünscht ist. Die passende Werbeanzeige zur passenden Zeit soll der passenden Person gezeigt werden.

Ein Ansatz, der zunächst sehr gut klingt. Viele Nutzer wünschen sich schließlich Werbeanzeigen, die auch auf ihre Bedürfnisse angepasst sind (wenn man bei Werbung überhaupt von „wünschen“ sprechen kann).

Ein Beispiel: Für eine Kampagne für den „Carmelo Anthony“-Schuh von Nike wurde Targeting auf User, die auf Twitter Spielern der New York Knicks folgen, angewendet. Ebenfalls zur Zielgruppe gehörten User, deren Smartphones GPS-Daten darüber sendeten, dass sie innerhalb des letzten Monats wanderten, Laufsport betrieben oder auf Tennisplätzen aktiv waren.  Waren die User dann in Manhattan nur noch knapp 100 Schritte von einem Foot Locker oder Nike-Geschäft entfernt, bekamen sie eine Anzeige in Form eines Schuhs auf ihr Smartphone, die sie direkt zu dem betreffenden Geschäft führen sollte.

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Diese Art der Anzeigen gibt es bereits in rund 100 Apps. UberMedia scheint mit seinen Anzeigengeschäften recht erfolgreich zu sein. Wie Gross erklärte, würde sein Unternehmen Klickraten zwischen fünf und zehn Prozent erreichen. Das entspricht dem 10- bis 20-fachen des Durchschnitts.

Fraglich ist natürlich, inwiefern diese Art der Anzeigen mit dem Datenschutz in Einklang steht. Wie Gross erklärt, gibt es für User eine Opt-in-Option. Wer sich also nicht derart überwachen lassen möchte, kann dies in den Einstellungen seines Smartphones oder per E-Mail an Ubermedia angeben. Zudem soll das Tracking anonymisert sein; nur der Algorithmus „sieht“ also die Daten, um daraus Anzeigen folgen zu lassen.

Irgendwie klingt das Ganze sehr gruselig. Was denkt Ihr? Ist das Inference Advertising die Zukunft?

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