Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Dein wichtigster Touchpoint zur Digitalbranche.
Cases
Werbung in Achselhöhlen könnte das nächste große Ding werden

Werbung in Achselhöhlen könnte das nächste große Ding werden

Anton Priebe | 31.07.18

Die abstruse Idee kommt natürlich aus Japan und noch werden weitere weibliche wie männliche Models mit vorzeigbarer Werbefläche gesucht.

Ein japanisches Unternehmen will eine Lösung für akute Bannerblindheit gefunden haben: Werbung in Achselhöhlen. Die kuriose Idee findet unter Experten tatsächlich Anklang, doch die Werbefläche ist auf den ersten Blick noch zu teuer.

Sticker in Achselhöhlen als Heilsbringer für Bannerblindheit

Was im ersten ersten Moment wie ein Scherz klingen mag, ist die vermeintlich solide Geschäftsidee von der Wakino Ad Company mit Sitz in Tokyo. Bei dem Unternehmen handelt es sich übrigens nicht ganz zufällig um eine Tochter des Beauty-Konzerns Liberta. Deren Website zeigt junge Frauen als Models, die sich strecken oder an die Haltestange in der Bahn greifen, um ihre Achselhöhlen zu präsentieren. Hier offenbaren sich die Sticker, die als Werbemittel dienen sollen.

Auswahl des Models, © Wakino Ad Company

Gesucht sind neben jungen Frauen jedoch auch Männer mit adäquater Werbefläche. Als Unterstützung möchte Wakino dazu einen eigenen Schönheitswettbewerb ins Leben rufen, der die schönsten Achselhöhlen kürt.

Innovative Idee mit Potential, aber nicht die erste ihrer Art

Word-of-Mouth-Marketing-Experte Ted Wright sieht in Achselhöhlenwerbung für Advertiser eine Chance, wenn man Early Adopter ist, wie er gegenüber Adweek kommentiert. Allerdings sei das Produkt zu teuer, um mit gängigen Empfehlungsmarketing-Methoden mithalten zu können. So kostet eine Stunde Werbung in der Achselhöhle der Models 10.000 Yen, also etwas mehr als 75 Euro. Hier sieht Wright Nachbesserungsbedarf. Die Strategie müsse aber gar nicht auf Japan beschränkt bleiben. Auch in den USA sieht er dafür einen Markt.

Der Griff an die Haltestange generiert die Impression, © Wakino Ad Company

Japan ist bekannt für seine ausgefallenen Marketingstrategien, so dass die Achselhöhlenwerbung längst nicht mehr so exotisch anmutet wie sie es vielleicht verdient hätte. Laut dem Telegraph ist dies darüber hinaus nicht der erste Versuch, Körper- als Werbefläche zu vermarkten. Mit Absolute Territory PR hat eine Agentur bereits 2013 probiert, die Rückseite von Oberschenkeln zu verkaufen. Genauer gesagt ging es um den Bereich zwischen dem unteren Ende eines Minirocks und dem oberen Ende der Kniesocken von Models. Innerhalb der ersten drei Monate fanden sich bereits über 1.300 Bewerberinnen, die ihre Oberschenkel zur Verfügung stellen wollten. Diese mussten eine angemessene Social Media-Gefolgschaft vorweisen und bekamen für zwei Fotos vom Sticker an unterschiedlichen Orten bis zu 121 US-Dollar.

Auch Wakino kann bereits Erfolge vorweisen. Der erste Kunde wurde erst kürzlich unter Vertrag genommen, wie The Times zu berichten weiß. Dabei handelt es sich um die Schönheitsklinik Seishin Biyo Clinic, die dauerhafte und schmerzfreie Haarentfernung in den Achselhöhlen anbietet. Das klingt nach einem sinnvollen Anwendungsfall für Achselhöhlenwerbung, doch finden sich weitere? Wir bleiben gespannt, vor allem, da der Sommer irgendwann einmal vorüber ist und dicke Daunenmäntel dann als Ad Blocker fungieren.

Kommentare aus der Community

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*
*