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Branding
Das muss bei deiner Website Above the Fold stehen

Das muss bei deiner Website Above the Fold stehen

Niklas Lewanczik | 19.06.17

User bleiben nur auf deiner Website, wenn sie schnell von etwas gefesselt werden. Was muss also Above the Fold sein, damit sie länger verweilen?

Während die Vielfalt im Internet floriert, verweilen User kürzer auf Websites, die sie nicht sofort ansprechen. Um das zu vermeiden, muss die Aufmerksamkeit unmittelbar erregt werden. Wir zeigen, was Above the Fold stehen muss, damit du den User fesselst und dich zugleich bestens präsentierst.

Above the Fold: Der berühmte erste Eindruck

Dass es keine zweite Chance für den ersten Eindruck gibt, ist zwar ein abgegriffener Spruch. Doch er lässt sich auf Websites gut anwenden. Es gibt verschiedene Auffassungen darüber, wie lange eine Website Zeit hat, um den User zu fesseln. HubSpot ging von 15 Sekunden aus. Die Norman Nielsen Group hingegen stellte vor Jahren fest, dass man innerhalb der ersten zehn Sekunden die Aufmerksamkeit erlangen müsse, um einen längeren Verbleib des Users auf der Seite zu gewährleisten. Erst ab einem 30-sekündigen Aufenthalt würden demnach die Bounce Rates fallen, da das Interesse dann geweckt sein könnte. Einigkeit herrscht darüber, dass User im Schnitt jedenfalls weniger als eine Minute auf einer Website verbringen.

Das heißt nun im Umkehrschluss, dass deine Website, will sie einen User bei seinem womöglich ersten Besuch überzeugen, schon Above the Fold Akzente setzen muss. Zwar scheint es möglich, dass viele User, die das Smartphone zum Surfen nutzen, eher scrollen. Doch nutzen diese User das Gerät auch häufig für Apps.

Above the Fold, zu Deutsch: über dem Falz, ist ein Begriff aus dem Druckereiwesen oder Mediendesign. Online bezeichnet es den Bereich, den Besucher zuerst sehen, ehe sie scrollen müssen.

 

Traditionell: im Zeitungsständer regen die Zeitungen die Aufmerksamkeit an, während der Teil Above the Fold sichtbar ist, © Flickr / Robert Brook, CC BY 2.0

Neil Patel von Quicksprout nennt wichtige Aspekte, die in diesem Bereich verankert sein müssen. Weil die User diesen Bereich nicht nur als erstes sehen, sondern dort auch die meiste Zeit verbringen.

Die wichtigsten Elemente für den ersten Eindruck

Patels Aufzählung beinhaltet folgende Aspekte:

  • dein Alleinstellungsmerkmal (USP) sowie eine Erklärung
  • dein Unternehmens- oder Marken-Logo
  • eine einfache Navigation für die Seite
  • (ein Call to Action)
  • (Kontaktinformationen)

Zunächst kannst du ermitteln, wie lange User überhaupt auf deiner Seite verweilen. Dazu kannst du unter anderem, wie Pace berichtet, Google Analytics und die Google APIs zu Rate ziehen. So oder so, optimieren lässt sich die Verweildauer der User bei deiner Website immer. Und mit den richtigen Elementen Above the Fold kannst du dazu beitragen.

Eine USP ist, was du dem User vermitteln musst; und zwar schnell

Ein Alleinstellungsmerkmal oder USP (Unique Selling Proposition) ist genau der Punkt, um den sich alles dreht. Du willst dein Produkt oder deine Dienstleistung an den User weitergeben, möglichst profitabel. Damit dieser sich das Produkt genauer ansieht, muss es ins Auge stechen, also über dem Falz stehen. Je einzigartiger, desto besser. Ein auffälliges Beispiel liefert Airbnb.

Airbnbs USP Above the Fold, © Airbnb

Dabei wird hier keine nähere Erklärung geliefert; doch das scheint in diesem Fall nicht unbedingt notwendig. Anders bei Searchmetrics, die zu ihrer USP „Search & Content in Perfektion“ über dem Falz zu jedem der Aspekte eine aufklärende Erläuterung bieten.

Searchmetrics bringt eine Erklärung zu beiden Aspekten ihrer knappen USP (mit einem Klick aufs Bild gelangt ihr zur größeren Ansicht), © searchmetrics

So weiß der User und potentielle Kunde gleich, was ihm das Angebot bieten kann. Wichtig zu beachten ist dabei, dass solch eine Erklärung nicht zu lang oder komplex sein darf, damit der User nicht verschreckt wird oder ahnungsloser dasteht als zuvor. Schaffst du es, dein Alleinstellungsmerkmal Above the Fold samt einer passenden Erklärung unterzubringen (sofern nötig), sollte das natürlich dazu führen, dass der User deine Seite näher untersucht.

Das Logo: Nicht zu vernachlässigendes Branding

Ein essentielles Element für den ersten Eindruck ist das Logo. Obwohl es mitunter nur am Rande wahrgenommen wird (wo es auch oft zu finden ist), sollte es gerade deshalb sichtbar sein. Denn ist ein User von einer USP beeindruckt und auch von der Website, ist eine Assoziation mit dem Zeichen des Unternehmens von Vorteil. Der Wiedererkennungswert ist dabei zentral. Für Publisher wie uns …

Onlinemarketing.de Logo, © Onlinemarketing.de

.. wie auch für bekannte Verkaufsportale usw.

ebay Kleinanzeigen Logo, © ebay

Eine einfache Navigation ist immens wichtig

Selbst wenn du einen User mit ersten Eindrücken auf deiner Website überzeugen konntest, etwa einem vielversprechendem Alleinstellungsmerkmal oder auch mit einem ausgefallenen Design, bist du noch nicht am Ziel. Du musst eine simple Navigation haben. Denn wenn der User sich weiter auf deiner Website umsehen will, sich aber nur schwerlich zurecht findet, droht er das Interesse zu verlieren. Wer kennt das nicht, man findet den „Weg“ nicht und verlässt genervt die Seite. Und man kommt womöglich so schnell nicht wieder. Um das zu verhindern, ist eine einfache und möglichst selbsterklärende Navigation Above the Fold vonnöten. Hinweise dazu gibt Matt Cronin bei Dr.Web.

Mymuesli zeigt eine einfache Navigation mit informativen Unterpunkten zu den einzelnen Bereichen.

mymueslis Navigationsmenü, © mymuesli

Auch beim Online Fitnessanbieter Gymondo ist die Navigation simpel und übersichtlich gestaltet.

Gymondos Navigationsmenü (bei einem Klick aufs Bild gelangt ihr zur größeren Ansicht), © Gymondo

Dabei findet sich hier Above the Fold als Bonus sogar der Verweis auf eine Auszeichnung. Aber auch einen Call to Action bietet die Website über dem Falz.

CTAs als Lockmittel?

Was Gymondo zu bieten hat, findet sich auf vielen Seiten auf den ersten Blick. Ein Call to Action, also etwa ein Button mit Gratismonat beginnen (bekannt von Netflix und Co.). Obwohl sich das Implementieren von CTAs über dem Falz anzubieten scheint, zeigte eine Studie des Boston Globe, so Neil Patel bei Quicksprout, dass diese auch an anderen Stellen der Website ähnliche Erfolgsquoten aufweisen.

Demnach ist immer genau zu prüfen, ob sich solch ein Aufruf für dein Produkt lohnt. Optimal ist, wenn du es fertig bringst, dass alle Elemente, die du Above the Fold anordnest, so sehr harmonieren, dass sie auch einen sinnvollen CTA zeitigen. Möchte ein User also fit werden und geht auf Gymondo.de, so ist der Aufruf Gratis Woche starten keineswegs abwegig. Möchtest du dagegen ein High-Involvement Produkt verkaufen, für das der User mehr Informationen benötigt, ist ein Jetzt kaufen-Button womöglich eher unangebracht.

Kontaktinformationen anzuzeigen kann hilfreich sein

Ein weiterer Aspekt, der für alle Websites von Belang ist, sind die Kontaktinformationen. Verschiedene Studien, etwa von KoMarketing, verweisen darauf, dass sie für den User, gerade bei Onlinehändlern, von großer Relevanz sind. So kann es für Websites auch einen Vorteil bedeuten, wenn sie Above the Fold eindeutig den Zugang zu diesen Informationen legen. Denn das ist für den User nicht nur bequem, wenn er nach einer Ansprechmöglichkeit sucht, sondern wirkt auch seriös und hilfsbereit.

In Zeiten von Online Betrügereien mag dieser Aspekt umso mehr an Gewicht gewinnen. Eine Seite, die viele der genannten Aspekte vereint, ist etwa die Website von Dropbox Business.

Website von Dropbox Business (bei einem Klick aufs Bild gelangt ihr zur größeren Ansicht), © Dropbox

Hier finden sich über dem Falz das Logo, ein Alleinstellungsmerkmal (Sichere Freigabe, Synchronisierung, Zusammenarbeit) sowie eine Erklärung dazu, eine übersichtliche Navigation samt Kontaktinformationen und sogar ein Call to Action. Der User weiß woran er ist und kann unkompliziert die Website beziehungsweise das Produkt näher in Augenschein nehmen.

Wenn es dir gelingt, den Bereich deiner Website Above the Fold mit einer angemessenen und ähnlich zusammenstimmenden Kombination von Elementen einzurichten, sollten die User angehalten sein, sich deutlich länger auf der Website aufzuhalten. Je länger sie dort sind, desto mehr steigen deine Chancen auf Conversions. Und gleichzeitig behauptest du dich gegen deine Konkurrenz.

Kommentare aus der Community

Mayer Bruno am 22.06.2017 um 06:20 Uhr

Eine Frage an den fleißigen, aber ewigen Studenten !
Habt ihr eine Übersicht, welche Agenturen (o.ä.) alle eure täglichen, wichtigen Hinweise kapieren,
akzeptieren und in welchen Großstädten der Republik umsetzen (zu welchem Stundenpreis, ja, ja, ist
schließlich nicht unwichtig) ????

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