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Webdesign 2017: Diese Trends stehen dieses Jahr im Fokus

Webdesign 2017: Diese Trends stehen dieses Jahr im Fokus

Tina Bauer | 28.03.17

Nichts ist für immer. Gerade im Webdesign gilt es, aufmerksam aktuelle Trends zu verfolgen. Was gestern noch gehypt wurde, kann heute längst out sein.

Webdesign-Trends sind ebenso schnelllebig wie Modetrends. Aus diesem Grunde sollten aktuelle Entwicklungen immer im Blick behalten werden. Nachdem im vergangenen Jahr beispielsweise Infinite Scrolling oder sogar bilderlose Websites angesagt waren, haben sich die diesjährigen Trends gewandelt und stellen überwiegend die User Experience (UX) und ein cleanes, reduziertes Design in den Fokus.

UX und Mobile im Vordergrund

Clean, fokussiert und reduziert – so lassen sich die derzeitigen Trends umschreiben. Der User und seine veränderte Nutzung stehen derzeit absolut im Vordergrund. Zugunsten der UX und steigender mobiler Zugriffe wird auf komplexe Designs und Elemente verzichtet. The Next Web hat die diesjährigen Trends untersucht. Wir haben einen Blick darauf geworfen und zeigen euch die wichtigsten Trends im Webdesign 2017.

Content is King

Während Websites jahrelang mit unzähligen Features wie Headern, Sidebars, Display Ads, Skyscapern, CTAs, Popups, Social Buttons und vielem mehr ausgestattet wurden, konzentriert man sich heute auf den Inhalt.

Vice hat den Schwerpunkt auf den Content verlegt.
Vice.com kommt in einem reduzierten Outfit daher und überzeugt mit einem Fokus auf den Content. © Vice News

Überladene Websites machen es den Usern nicht nur schwer, sich auf den Content zu konzentrieren – die Ladezeiten sind dadurch zum Teil auch immens. Wir werden sehen, wo eine radikale Reduzierung hinführt und wo Ads und sämtliche anderen Features letztendlich platziert werden, wenn der Fokus auf dem Content liegt.

Bye, bye Flat Design

Ausschlaggebend für das Flat Design ist ein Verzicht auf Texturen und Plastizität sowie eine verstärkte Nutzung von Elementarfarben und die Verwendung von Typografie als Gestaltungmittel. Und genau das ist auch die Krux: Zwar wirkt das Flat Design ausgesprochen clean und ist schön anzusehen. Doch lässt der große Verzicht kaum Raum für Individualität. Persönlichkeit und Kreativität bleiben weitestgehend auf der Strecke. Websites laufen daher leicht Gefahr, im Einheitsbrei unterzugehen, weshalb sich allmählich wieder vom Flat Design verabschiedet wird.

Flat Design bei Create von Bang & Olufsen
Create von Bang & Olufsen setzt auf Flat Design. Hier stehen Fonts und Elementarfarben statt visueller Inhalte im Fokus. © create.bang-olufsen.com

Geometrische Formen

Der Geometrie-Trend hat im vergangenen Jahr eingeschlagen wie eine Bombe. Dabei zieht er sich nicht nur durch das Internet, sondern spiegelt sich insbesondere auch in aktuellen Wohntrends wider:

Ob Lampen, Wandbilder oder Blumenvasen: Geometrisches Design ist nicht nur im Web angesagt, sondern auch im Innendesign. (Credits v.l.n.r.: Archzine, Frau Hansen, Amara)

Und was zuhause hübsch aussieht, schaut auch im Netz gut aus. Mit geometrischen Formen lässt sich unendlich spielen und die Kreativität der Designer kann in vollen Zügen ausgelebt werden. Sei es in der Gestaltung der Seiten ansich, mit Formen auf Fotos, die einen Text umranden, oder geometrischen Zeichen – hier sind dem Einfallsreichtum keine Grenzen gesetzt. Das unten stehende Beispiel zeigt, wie solche Formen Verwendung finden können. Selbst in der Fülle macht das Design richtig was her.

Die französische Werbeagentur Akaru nutzt gemotrische Formen gekonnt auf ihrer Website. © Akaru

Obwohl wir damit rechnen können, in nächster Zeit vermehrt Geometrisches zu sehen, sollten wir auch bedenken, dass fast jeder Trend ein Verfallsdatum hat. Bei gehypten Trends geht das in der Regel sogar recht schnell. Also Obacht.

Duplex oder Duotone Design

Duotone meint ganz einfach, dass anstelle der gesamten Farbpalette lediglich zwei Farben auf einem Bild verwendet werden. Glaubt man t3n, liegt der Ursprung des Duotone Designs bei Spotify. Der Streaming-Dienst verwendete Duotone demnach zum ersten Mal bei seinem Jahresrückblick 2015 und brachte den Stein damit ins Rollen. Wie dem auch sei, wir benötigen die reduzierten Farben rein technisch gesehen zwar nicht zwingend, aber schön anzusehen ist der Duplex-Effekt durchaus. Daher werden wir ihn in diesem Jahr wohl noch häufiger zu sehen bekommen.

Spotify als Early Adopter: Das erste Mal wurden User bei dem Streaming-Dienst auf Duotone aufmerksam. © Spotify

Animationen und GIFs

Wo man sich derzeit auch umsieht, um GIFs kommt man nicht herum. Die beliebten animierten Grafiken finden sich sowohl in den Sozialen Netzwerken als auch in einer Vielzahl von Messengern wieder. Selbst als Artikelbilder auf Newsplattform finden sie zwischenzeitlich Verwendung. GIFs sind immer mehr im Kommen und werden künftig auch vermehrt als Elemente auf Websites zu finden sein.

Die britische Digital Media Agentur Headscape setzt GIFs gekonnt im Website Header ein. GIFs stören den User schnell, da sie in einer Schleife laufen und sich demnach ständig wiederholen. Das genutzte GIF von Headscape hingegen ist auch nach einer Weile noch angenehm anzusehen, da in ausreichenden Abständen ausschließlich die Kaffeetasse zum Mund geführt wird.

Headscape setzt auf GIFs als Website Element. © Headscape

Reduzierte Navigation

Der zunehmenden Anzahl an Zugriffen über mobile Devices ist geschuldet, dass die Menüs auf Websites mehr und mehr verschlankt werden. Denn komplexe Menüs sind auf den kleinen Displays schwer zu bedienen. Verklicken sich die User häufiger, werden sie die Seite aufgrund mangelnder Usability schnell meiden. Die einfache Navigation wird sich daher langfristig durchsetzen. Viele Websites haben bereits jetzt eine schlanke Navigation, die sich lediglich aus vier oder fünf Elementen zusammensetzt.

5 Seitenelemente reichen zur Navigation. © Sprinklr

Übrigens: Das vor gar nicht langer Zeit hochgelobte und schwer gehypte Burger Menu, das sich aus drei waagerechten Linien zusammensetzt, ist tot.

Der Burger Menu Hype ist vorrüber
Zugunsten der UX: Das Burger Menü ist tot.

Zwar kann das Burger Menü das Design gerade im Mobile Bereich simplifizieren, doch setzen die drei Linien voraus, dass die User wissen, was sich dahinter verbirgt. Da dies allzu häufig nicht der Fall ist, stranden sie auf einer vermeintlich menülosen Website und sind irritiert. Die Navigation ist eine entscheidender Bestandteil der Usability – ist sie versteckt, kann sich das negativ auswirken. Letzten Endes muss hier nach Kontext und Zielgruppe entschieden werden, denn es gibt durchaus große Apps und Websites (z. B. Amazon oder eBay), die das beliebte Menü erfolgreich nutzen. Andere, wie FitBit oder Twitter etwa, verzichten bewusst darauf.

Landing Pages

Die Prognose lautet, dass es in Zukunft mehr Landing Pages geben wird. Das Content Marketing findet weiter Verbreitung. Umso wichtiger wird es, User auf Seiten zu leiten, die auf ihre speziellen Bedürfnisse zugeschnitten oder gar personalisiert sind. Denn Content Marketing soll den Zweck erfüllen, Awareness und Conversions zu steigern. Da ergibt es also Sinn, die User auf Landing Pages zu führen, die passgenau für sie gemacht sind.

Schnelle Entwicklungen, kurze Trends

Webdesign ist eine schnelllebige Sache. Was im letzten Jahr noch der letzte Schrei war, kann bereits wenige Monate später schon ausgedient haben. Dafür muss nicht weit in die Vergangenheit geblickt werden: Flash oder das omnipräsente Burger Menü etwa sind längst out. Zwar hat Flash sich für digitale Verhältnisse lang am Leben gehalten, doch befindet sich die sowohl bei Usern als auch Webdesignern verhasste Technologie auf den letzten Metern. Vor dem Hintergrund der starken Rolle der UX sollte immer ein Blick auf die aktuellen Trends und Entwicklungen geworfen werden, um Usern das beste Erlebnis zu gewährleisten und langfristig Erfolg zu haben.

Quelle: The Next Web 

Kommentare aus der Community

Rene Dasbeck am 28.03.2017 um 23:07 Uhr

Das Hamburger Menü ist nicht tot. Es wird massenweise eingesetzt (übrigens auch bei fitbit). Und das deshalb, weil es derzeit selten eine gute Alternative gibt. Amazon verzichtet darauf, weil dort die Suchfunktion der Navigation generell bevorzugt wird. Gleiches bei ebay. Aber eine komplexe Navigation mobil auf ein paar Punkte zu reduzieren, bedingt unter diesen Punkten perfekte Strukturierung und Verlinkung zu schaffen. Je umfangreicher die Site, desto schwerer bis gar nicht möglich. Ich denke das Hamburgermenü wird uns noch lange begleiten, auch wenn mancher nicht weiß was sich hinter den 3 Linien verbirgt (übrigens sinnvoll hier mit dem Begriff „Menü“ sinnvoll erklärt).

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Aaron Bolte am 22.12.2017 um 12:33 Uhr

Richtig, Rene. Aus der Sicht vieler Webdesigner mag das Burgermenu überholt und out sein – rein gestalterisch. Nur als Grundfunktion der mobilen Benutzerführung ist es ebenso unersätzlich wie kompromissbehaftet. Das Burgermenü ist die einzige Krücke, die in der Mobiloptimierung bleibt. Ich denke das Problem seiner Unpopularität ist eher, dass Webdesign im Sinne einer charakterstarken und storybetonten Gestaltung einer Website als solches auf mobilen Geräten zurückgedrängt wird. Die Leinwand des Webdesigners ist schlicht auf Briefmarkengröße zusammengeschrumpft und mit ihr die echten Gestaltungsmöglichkeiten. Zweckmäßigkeit siegt über Schönheit auf mobilen Geräten und das Burgermenü steht symbolisch für diese Entwicklung.

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medienlegenden am 03.04.2017 um 11:44 Uhr

Da gebe ich meinem Vorredner Recht. Ein Horror wenn mehrere Unterpunkte verschachtelt auftauchen soll. Ich finde man kommt meist nicht drum herum für Mobile das Menü zu Splitten und gesondert, teils vereinfacht darzustellen. Ich finde auch, dass das Burger Menü richtig platziert und vorgehoben, mit dem Zusatz „Menü“ eigentlich nicht untergehen kann

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