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Social Media Marketing
Twitter entfernt über 30.000 Accounts wegen staatlich unterstützter Manipulation

Twitter entfernt über 30.000 Accounts wegen staatlich unterstützter Manipulation

Niklas Lewanczik | 12.06.20

Twitter sperrte Accounts, die in Manipulationskampagnen verwickelt waren, welche durch China, die Türkei und Russland unterstützt worden sein sollen.

Die Rolle der sozialen Medien im Kontext politischer Entwicklungen gewinnt immer mehr an Gewicht. So ficht der Kurznachrichtendienst Twitter mit US-Präsident Donald Trump um die eigenen Kompetenzen, da das Medium zwei seiner Tweets jüngst als „potentiell irreführend“ markiert hatte. Mit Hinblick auf die Präsidentschaftswahlen in den USA in diesem Jahr hat Twitter nun 32.242 Accounts entfernt, die für staatlich unterstützte Manipulationskampagnen mitverantwortlich sein sollen. Um die Gründe für das Entfernen der Accounts transparent zu machen, bildet Twitter die Maßnahmen in einem Archiv für Informationen zu staatlich unterstützten Handlungen auf dem Medium ab. Nach Angaben Twitters ist dies das einzige seiner Art.

Verstöße gegen Richtlinien zur Plattformmanipulation: Tausende Accounts involviert

Ein Post auf dem Twitter Safety Blog klärt darüber auf, dass die 32.242 Accounts, die entfernt wurden, mit drei unterschiedlichen Manipulationskampagnen in Zusammenhang stehen. Diesen hat Twitter staatliche Unterstützung aus China, der Türkei und Russland attestiert. Die Daten aus der eigenen Analyse wurden mit den Organisationen des Australian Strategic Policy Institute (ASPI) und des Stanford Internet Observatory (SIO) geteilt, um die eigenen Schlüsse zu bestätigen.

Bei allen Accounts, die im Kontext der Manipulationskampagenen operierten, seien zahlreiche Verstöße gegen die Richtlinien zu Plattformmanipulation und Spam vorhanden gewesen. Daher wurden sie sämtlich von der Plattform entfernt. Die einzelnen Accounts sollten dafür sorgen, dass irreführende Narrative – beispielsweise zur politischen Situation in Hong Kong – via Twitter verbreitet werden. Über 20.000 Accounts, die aus China operierten und nach Twitters Angaben staatlich unterstützt wurden, seien aber früh erkannt worden. Sie hätten nur wenig Einfluss genommen. Allerdings habe es über 150.000 Konten gegeben, die Twitter gelöscht hat, weil diese die Meinungsbildung der trügerischen Accounts verstärken sollten. Diese große Zahl von sogenannten Amplifier Accounts wird im Archiv jedoch nicht aufgeführt, da Twitter eine genauere Untersuchungsmethode dieser Konten voranstellen möchte.


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Was die Accounts zu bewirken suchten

Die Konten, die Twitter entfernte, wurden beispielsweise auch instrumentalisiert, um politische Dissidenten zu attackieren. Das kam bei Accounts vor, denen Twitter eine staatliche Unterstützung vonseiten Russlands zuschreibt. Auch die Promotion der russischen Regierung wurde über diese Konten betrieben. Über 7.000 Accounts, denen Twitter staatliche Unterstützung durch die Türkei zuschreibt, versuchten hingegen den Landespräsidenten Recep Tayyip Erdoğan zu popularisieren.

Twitter nennt drei konkrete Schritte, die nun im Kampf gegen solche Bad Actors und für mehr Transparenz umgesetzt werden sollen:

  1. Mehr Transparenz im öffentlichen Archiv: In Bezug auf die Anzahl der Impressionen, die spürbare Auswirkungen von Manipulationsoperationen auf das öffentliche Gespräch widerspiegeln.
  2. Akademischen Partnerschaftens sollen gestärkt werden, damit diese global vielfältig sind und das Verständnis der Öffentlichkeit für die Themen der Manipulation fördern.
  3. Später im Sommer wird Twitter eine Online-Konferenz abhalten, um Experten, Industrie und Regierung zusammenzubringen und Möglichkeiten für eine weitere Zusammenarbeit zu erörtern.

Soziale Medien wie Twitter werden immer wieder genutzt, um politische Themen und Meinungen zu lancieren. Sobald Accounts in diesem Kontext irreführende und betrügerische Absichten aufweisen, werden sie von Twitter entfernt, da so die Richtlinien der Plattform verletzt werden. Beunruhigend für alle User, Werbetreibende und Co. dürfte die Aussicht sein, dass derart viele Konten sogar staatlich unterstützt an der Verzerrung eines politischen Diskurses mitwirken. Twitters transparenter Kampf gegen diese Manipulationsversuche ist daher ein wichtiger Schritt, um Desinformationen auf der Plattform vorzubeugen.

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