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Social Media Marketing
Wie Facebook vor dem Launch neuer Produkte vorgeht, um keine User zu verlieren

Wie Facebook vor dem Launch neuer Produkte vorgeht, um keine User zu verlieren

Anton Priebe | 12.07.17

Wenn es um die Monetarisierung von Produkten geht, ist Facebook klar mit an der Spitze. Der Konzern verrät uns jetzt sein Geheimrezept.

Facebook generiert den Löwenanteil des Umsatzes mit Werbung und kann als Paradebeispiel für einfache, effektive sowie nutzerfreundliche Werbemöglichkeiten gelten. Der Konzern gibt in einem Blogpost seltene, interessante Einblicke in die Unternehmensphilosophie und den Ablauf vor dem Launch eines neuen Produktes.

Die Unternehmensphilosophie laut Zuckerberg

Advertiser sind oftmals in heller Aufregung, wenn Facebook ein neues Feature bereitstellt und fragen dann beim sozialen Netzwerk nach, wann sie endlich mit eingebunden werden. Matthew Idema, ehemals VP Monetization Product Marketing bei Facebook und jetzt COO bei WhatsApp, erklärt in einem Blogpost bei Facebook for business, wieso sich sein Team dabei Zeit lässt und wie der Prozess bei der Einführung neuer Werbemöglichkeiten aussieht. In dem Beitrag mit dem Titel „Our Philosophy for Building Advertising Solutions“ geht er zunächst auf ein Zitat von seinem Chef Mark Zuckerberg ein. Dieser äußerte sich auf eine entsprechende Frage bei der Bekanntmachung der letzten Quartalszahlen wie folgt:

First, you build a great consumer experience…that helps people share in a new way that’s really important. Then, after that, you can start to introduce organic ways that people can interact with businesses…Only once you have that ramped up to a good scale can you really start dialing up advertising, having that feel good and be a good part of the experience.

So entwickelt Facebook Lösungen für Advertiser

Danach geht der ehemalige Yahoo-Mitarbeiter näher ins Detail. Im Mittelpunkt bei Facebook steht immer der Mehrwert für beide Seiten, also Werbungtreibende und User. Die Interaktionen der Nutzer mit den Marken sollen sinnstiftender Teil der User Experience sein. Sein Rezept für die Entwicklung der Lösungen:

1. Build great experiences for people
2. Study people’s behaviors on the platform
3. Help businesses connect with people organically
99. Introduce a new advertising solution

Die unzähligen Schritte dazwischen bis zur tatsächlichen Monetarisierung definiert er wie folgt:

Matthew Idema Facebook1Steps 4 through 98? Those are pivots, backtracks, failures and sometimes big leaps forward. They are focus groups with people and conversations with advertisers. They are A/B tests, polls and studies to determine if the product is delivering real business value for different advertisers with different goals in different verticals in every corner of the world.

Die Lösungen für Werbungtreibende müssen die User Experience nachweislich verbessern. Erst, wenn das bewiesen ist, können sie ausrollt werden.

Ein entscheidender Faktor dabei ist die Relevanz der Werbung. Sie bedingt, dass beide Seiten davon profitieren, dass Ads geschaltet werden. Idema nennt dann als Beispiel, dass es sechs Jahre lang gedauert hat, bis im Newsfeed Ads möglich wurden und sich Instagram den Advertisern erst sehr langsam öffnet. Dass die Werbungtreibenden Zugang erhalten, heißt aber noch nicht, dass die Arbeit damit zu Ende ist:

Overall, we choose sustainability over immediacy, and both the people who use our services and the marketers who advertise in them have better experiences because of that choice. And we’re never really “done” with a product, because we’re always working to make them better for people and for advertisers.

Matthew Idema schließt mit den Worten:

This isn’t the fastest way to build products, nor is it the best way to maximize revenue in the short term. But with over 1.59 billion people using Facebook every month, we think it’s worth the investment.

Auch wenn sich diese Strategie nicht für jedes Unternehmen eignet, da wir von einem riesigen Konzern mit den nötigen finanziellen Mitteln sprechen, zeigt sie doch einen Weg auf, um seine Nutzer nicht mit Werbung in die Flucht zu schlagen. Man kann jetzt darüber streiten, dass Facebook mit der nutzernahen Selbstdarstellung in dem Beitrag etwas übertreibt, doch die Lektion in Monetarisierung bleibt lehrreich.

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