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Social Media Marketing
Kurzvideo-Feature Shorts: Macht YouTube jetzt TikTok Konkurrenz?

Kurzvideo-Feature Shorts: Macht YouTube jetzt TikTok Konkurrenz?

Niklas Lewanczik | 02.04.20

YouTube ist das Videoportal schlechthin, hat mit TikTok aber einen inzwischen mächtigen Konkurrenten im Bereich Kurzvideos und UGC bekommen. Mit einem Feature namens Shorts könnte YouTube darauf reagieren.

TikTok zählt bereits 800 Millionen monatlich aktive User. Das ist noch deutlich weniger als bei YouTube, wo inzwischen 1,8 Milliarden monatlich aktive User verzeichnet werden. Allerdings ist die Kurzvideo-App TikTok deutlich jünger – und seit gut eineinhalb Jahren stark im Trend. Die Mischung aus Kurzvideos, User Generated Content und einer zeitgemäßen App-Umgebung, die Marken nun auch Advertising-Optionen bietet, spricht eine breite Masse an. Während die App Vine vor Jahren vielleicht zu früh für den Trend aufkam und eingestampft wurde, hat deren Nachfolger Byte in diesem Jahr erste Erfolge feiern können. Auf diesen Zug könnte YouTube auch aufspringen. The Information berichtet von einem eigens entwickelten Feature in der YouTube App, Shorts, das den Grundgedanken von TikTok kopieren könnte.

YouTube möchte die Dominanz im Videomarkt zementieren

Als großer Videoplattform droht YouTube nur wenig Konkurrenz, so stark etabliert ist die Marke von Google seit über einem Jahrzehnt bei den Usern. Ob Musik, Gaming, How-tos, Filme und Serien, Comedy und dergleichen mehr: Auf YouTube finden die Viewer (fast) alles. Außerdem fungiert das Videoportal für sehr viele User als relevante Suchmaschine. Facebook Watch oder IGTV haben weniger Viewer; obwohl Facebook 2019 berichtete, dass monatlich 720 Millionen Menschen mindestens eine Minute mit Watch verbringen.

Auf dem App-Markt aber und gerade im Bereich der Kurzvideos ist TikTok seit seinem Relaunch im Sommer 2018 – als designierter Nachfolger von Musical.ly – besonders populär. Die App von ByteDance, deren chinesisches Pendant Douyin heißt, hat laut Datenanalyse-Plattform SensorTower im November 2019 die 1,5 Milliarden Downloads geknackt.

TikToks globale Downloads nach Quartalen, 2017 bis 2019
TikToks globale Downloads nach Quartalen, 2017 bis 2019, © SensorTower

Zu diesem Zeitpunkt wurde TikTok häufiger heruntergeladen als Instagram oder Facebook. Außerdem berichtete TechCrunch, dass, nach einer Analyse von App Annie, die bei TikTok verbrachte Zeit im Jahr 2019 um 210 Prozent gegenüber 2018 anstieg – auf 68 Milliarden Stunden. Grund genug für YouTube, diese Entwicklung im Blick zu behalten.

Nun berichtet der investigative Tech Publisher The Information von Plänen eines YouTube Features namens Shorts. Dieses soll in die YouTube App integriert werden und dabei auf TikToks Erfolgsrezept zurückgreifen.

Shorts: Ist die Option schon in der Planung?

Mit Shorts könnte YouTube versuchen, die Bedrohung, die die Plattform in TikToks Wachstum sehen mag, zu bekämpfen. Shorts würde laut der Angaben bei The Information ermöglichen, dass User innerhalb der YouTube App eigens kreierte kurze Videos hochladen, ähnlich wie bei TikTok. Diese sollen ebenfalls wie bei der App aus China mit Musik unterlegt werden können. Dabei würde YouTube den Vorteil bieten, dass die User aus YouTubes lizenziertem Musik-Katalog diverse Stücke auswählen könnten. Kommt diese Option, könnte YouTube womöglich einige User überzeugen, die eigene App im Kurzvideo-Kontext zu nutzen. Aber die UX des populären TikTok so einfach zu kopieren dürfte ein langwieriges Unterfangen werden; die finanziellen Mittel dafür hat YouTube jedoch.

The Information nennt als Quelle für die Angaben zwei Personen, die mit der Entwicklung vertraut sind; ob das darauf hinweist, dass bei YouTube künftig tatsächlich eine Kurzvideo-Sektion integriert wird, bleibt vorerst zumindest zweifelhaft. Allerdings gibt der Podcast Host und NBC- sowie MSNBC-Reporter Dylan Byers bei Twitter an, dass er mit YouTube CEO Susan Wojcicki im Podcast über TikTok gesprochen hat und dass die News von The Information bald bestätigt werden könnten.

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