SEO ist hinsichtlich Backlinks deutlich komplexer geworden
Obgleich oder gerade weil die Relevanz von Backlinks in der Suchmaschinenoptimierung sich in den letzten Monaten und Jahren möglicherweise verringert, jedenfalls aber verändert hat, ist Linkaufbau ein Bestandteil einer ganzheitlich durchdachten SEO-Strategie. Definitiv verändert hat sich dabei vor allem der Aspekt, dass Google aktiv von schlechten Backlinks spricht: Links also, die gegen die Google Webmaster Richtlinien verstoßen.
In einem aktuellen Blogpost auf MOZ widmet sich Paddy Moogan als Autor des „The Linkbuilding Book“ deshalb der Frage, was die Qualität von Backlinks ausmacht: Was ist ein guter Link, was ist ein schlechter Link?
Linkqualität? Drei Faktoren zur Beurteilung der Backlink Qualität
Egal ob schlechter oder guter Link, grundsätzlich identifiziert Moogan drei zentrale Aspekte, die die Qualität eines Link beschreiben:
- Vertrauen
- Diversität
- Relevanz
Sei ein Link in allen drei Kritierien positiv zu bewerten, so Moogan, sei es auch ein guter Link – obgleich dies in der Realität, auch ohne Black Hat SEO-Methoden, nicht immer trivial zu erreichen sei:
If you can get a link that ticks off all three of these, you’re onto a winner! However, the reality is that this is quite hard to do consistently. But you should always have it in the back of your mind.
Worin sich ein guter Link auszeichnet
Das erste Kriterium für einen guten Backlink sollte das Vertrauen sein, dass die linkgebende Seite verkörpert – in Zeiten des PageRank wäre also ein hoher PageRank positiv. In der heutigen Zeit gilt diese Regel noch immer, wenn auch nicht bezogen auf den PageRank, sondern auf das allgemeine Ranking der Seite: Handelt es sich um eine wichtige, hoch rankende, gut besuchte Seite, ist der von ihr kommende Backlink (natürlich) wertvoller als ein solcher von einem blogger.com Blog mit gespinntem text-only Content.
Die Diversität betreffend bezieht sich Moogan auf ein ausgeglichenes Verhältnis bei den Backlinks: Die linkgebenden Domains sollten hinsichtlich Trust und Anzahl der gegebenen Links gestreut sein, die Links hinsichtlich dofollow und nofollow ebenfalls.
Was den Faktor der Relevanz angeht, ist dieser sicherlich am schwierigsten zu erreichen und hat seit 2012 und der Einführung von Google Penguin zahlreichen Websites große Schwierigkeiten bereitet: Während die meisten SEOs sich an dieser Stelle auf die Relevanz der linkgebenden Domain beziehen, glaubt Moogan, dass auch Ankertexte von großer Bedeutung sein (oder werden) dürften – sie machen es Google leichter, eine thematische Verwandtschaft festzustellen, ohne direkt die gesamte Website crawlen zu müssen.
Wie bewertet ihr eure Backlinks? Und was macht für euch einen guten Link aus?
Kommentare aus der Community
Die Mischung machts. Nur starke Backlinks sind auffällig. Mmn ist es wichtig, auch ein bisschen „Trash“ dabeizuhaben.
Letztendlich ist jeder Backlink wertvoll, auf welchen User auch klicken und auf der zielführenden Seite sich auch zu Recht finden, sprich Verweildauer etc. vorhanden ist. Ich glaube nicht dass Google interessiert, ob eine linkgebende Seite tausende Links usw. vorweist, wenn die für den Nutzer zu bestimmten Begriffen einfach nicht interessant genug sind und nicht geklickt werden.
Ich denke, da gibt es verschiedene Ziele. Wirklich guter Inhalt wird sich von selbst verteilen, wenn ihn die ersten paar Leute aufgeschnappt haben.
Outreach auf verschiedenen Kanäle sollte man nicht außer Acht lassen! Die Suche über Google allein wird in den kommenden Jahren abnehmen. Manche Leute suchen jetzt schon über andere Kanäle – da hilft dann das beste Google-Ranking nicht.
Hallo Pierre,
deine Aussage „Letztendlich ist jeder Backlink wertvoll, auf welchen User auch klicken und auf der zielführenden Seite sich auch zu Recht finden, sprich Verweildauer etc. vorhanden ist.“ setzt voraus, dass Google diese Metriken tatsächlich auch erhebt – wenn es um die Navigation auf eine Seite über die SERPs (und im schlechtesten Fall auch wieder zurück auf die SERP) geht, gebe ich dir durchaus recht.
Ohne Frage hat Google mit Analytics technisch auch die Möglichkeit, den Nutzerfluss zwischen zwei Websiten, wovon keine in Google-Hand ist, zu messen. Mein letzter Stand diesbezüglich ist allerdings, dass Google die Daten aus Analytics, insbesondere die übergreifenden, nicht in die Zusammensetzung der Rankings einfließen lässt. (Meine Quelle ist allerdings ist nicht quantitativ belegbar, sondern lediglich ein Gespräch mit einem Google Mitarbeiter, dem ich exakt diese Frage, ob Google die Analytics Daten zur Zusammensetzung der Rankings verwendet, gestellt habe.)
Viele Grüße
Atilla Wohllebe