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Social Media Marketing
Außergewöhnliches Facebook Marketing: Wie das Hamburger Hotel THE FONTENAY bereits vor der Eröffnung tausende Fans begeistert
So soll das Hotel Ende des Jahres aussehen, © THE FONTENAY Hamburg

Außergewöhnliches Facebook Marketing: Wie das Hamburger Hotel THE FONTENAY bereits vor der Eröffnung tausende Fans begeistert

Anton Priebe | 17.02.16

Das Social Media Marketing eines Luxushotels übertrumpft seine Konkurrenz, obwohl es noch nicht einmal physisch existiert. Wie das geht? Wir fragten nach.

Die Facebook-Seite eines Hamburger Hotels macht momentan mit charmantem Social Media Marketing auf sich aufmerksam und kann damit bereits über 2.000 Fans von sich begeistern. Dabei existiert das Hotel noch nicht einmal und wird erst Ende des Jahres für Gäste bereit sein. Wir haben für euch einen Blick hinter die Kulissen geworfen.

Facebook Marketing für ein Luxushotel

Viele Marketer stehen vor der Aufgabe, eine Marke zu Beginn eines Projekts von Grund auf neu aufzubauen. Das zukünftige Luxushotel THE FONTENAY zeigt, dass dies ohne erheblichen Aufwand und mit viel Authentizität über Facebook hervorragend funktionieren kann. Im Gegensatz zu anderen großen Playern der Spitzenhotellerie, die schon lange auf der Plattform präsent sind, wählt das Team einen anderen Ansatz, um sich zu präsentieren. Obwohl gerade erst das Richtfest von THE FONTENAY gefeiert wurde, können sie schon eine ähnlich große Fanbase vorweisen wie viele andere etablierte Größen, in denen man schon seit Jahrzehnten übernachten kann. Beispielweise hat die Facebook-Seite vom Hamburger 5-Sterne-Hotel Sofitel, das bereits 2000 eröffnet wurde, etwa die gleiche Anzahl von Fans. Was ist also das Besondere am Social Media Marketing von THE FONTENAY?

Eine große Portion Authentizität und eine innovative Perspektive

Der Grundstein für das Hotel wurde am 14. August 2014 gelegt und ein Jahr später startete die Facebook-Präsenz unter der Federführung von Stefanie Brückner, Director of Sales & Marketing:

Da unsere Webseite im letzten Sommer noch im Aufbau war und auch unsere Hotelbroschüren noch etwas Zeit brauchen, war und ist Facebook die ideale Kommunikationsplattform für uns. So können Fans von Anfang an live bei der Entstehung des Hotels und beim Baufortschritt dabei sein.

Zunächst kuratierte die Fanpage fremden Content und begann dann eigene Fotos von der Konstruktion zu posten. Mit der Zeit wurden die Fotos künstlerischer und die Postings persönlicher. Es entwickelte sich daraus eine Social Media Strategie, von der so einige Unternehmen etwas lernen können. Die Fans erleben mithilfe der Seite den Entstehungsprozess des Hotels hautnah mit und bekommen die neuen Mitarbeiter direkt vorgestellt, wie beispielsweise hier Küchendirektor Stefan Wilke:

Nach der MS Europa 2 nimmt er jetzt kulinarisch Fahrt an Land auf: Ein herzliches Willkommen unserem neuen Küchenchef Stefan Wilke!

Posted by THE FONTENAY Hamburg on Sonntag, 8. November 2015

Dabei macht das 8-köpfige Team von THE FONTENAY die Fotos selbst, nur selten wird es von professionellen Fotografen unterstützt:

Wir posten ja auch oft Schnappschüsse von der Baustelle und was sich dort alles Neues tut – auf Facebook wird dann auch mal ein Foto verziehen, dass vielleicht nicht ganz so professionell ausgeleuchtet ist,

meint Brückner. So wird beispielsweise die Verlegung des Parkettbodens oder auch die Anlieferung des Pools dokumentiert:

Der Pool schwebt ein: Von der Anlieferung bis hoch auf 25m Höhe und Milimeterarbeit beim Einpassen auf dem Dach.

Posted by THE FONTENAY Hamburg on Dienstag, 17. November 2015

Im Schnitt erreichen die Posts etwa die eigene Anzahl der Fans bis hin zu der dreifachen Menge. Dabei setzt das Team auf Einfallsreichtum und die schöne Atmosphäre, die die Aussicht transportiert, um die Vorfreude bei den Abonnenten zu schüren:

Entspannung pur, der Blick aus dem zukünftigen Sauna-Ruheraum. Erholsames Wochenende!

Posted by THE FONTENAY Hamburg on Freitag, 15. Januar 2016

Insgesamt warten 131 Zimmer und Suiten an der Alster auf die Fertigstellung. Atrium und Patio, Gourmet-Restaurant sowie Bar auf dem Dach sind in der Entstehung. Momentan stehen Hamburger und Bewohner aus der unmittelbaren Umgebung im Fokus der Facebook-Seite, doch das Targeting wird auf Deutschland und international ausgeweitet, sobald das Eröffnungsdatum naht. Dann erwartet die Fans wahrscheinlich auch englischer Content.

Die Entwicklung der Facebookfans
Die Entwicklung der Facebookfans von FONTENAY Hamburg in den vergangenen Monaten

Hinter dem Hotel steht der Investor Klaus-Michael Kühne von Kühne + Nagel, der das Grundstück an der Alster im April 2013 kaufte. Das Luxushotel soll Ende des Jahres fertiggestellt werden. Wir sprachen mit Stefanie Brückner, die für das Social Media Marketing von THE FONTENAY verantwortlich ist.

Interview mit Stefanie Brückner, Director of Sales & Marketing THE FONTENAY

OnlineMarketing.de: Ein unfertiges Hotel ist eigentlich kein klassisches Produkt, das über Social Media vermarktet wird. Wie sah und sieht eure Content-Strategie aus?

Stefanie Brückner, THE FONTANEY
Stefanie Brückner, THE FONTANEY

Stefanie Brückner: Wieso nicht? Besonders für den lokalen Markt kann die Facebook Seite für ein Hotel großes Potenzial haben, wenn sie gut und interessant gemacht ist und sie die Möglichkeit zum „Dabeisein“ und zur Interaktion bietet. Viele Hotels sehen aber Facebook eher als Werbeplattform und posten hauptsächlich Angebote, das ist für die Fans nicht so spannend. Dabei interessieren sich so viele Menschen für die Hotellerie und was hinter den Kulissen passiert, eben BEVOR das Menü auf dem Teller angerichtet ist oder der Gast ins Zimmer einzieht – das kann ja jeder selbst erleben. Und da haben wir natürlich jetzt in der Entstehung besonders viel zu zeigen, was man normalerweise sonst nicht mitbekommt.

Helft ihr bei den Fanzahlen mit Like-Kampagnen nach? Bewerbt ihr eure Postings im allgemeinen?

Wir haben ganz am Anfang eine Like-Kampagne gemacht, einfach um neben allen Freunden unserer Mitarbeiter, die natürlich zum Liken aufgefordert wurden, eine Basis zu bekommen. Wir bewerben nur manche Posts und zwar die, von denen wir glauben, dass sie für viele interessant sein könnten, was sich bisher auch immer in daraus resultierenden zusätzlichen Likes und Kommentaren bestätigt.

Was ist euer Ziel? Ist es die Emotionalisierung des Hotels? Was versprecht ihr euch langfristig von der Facebook Seite?

Sehr viel mehr Fans, die Spaß und Lust an uns als Hotel, an unseren Themen haben und mit uns kommunizieren. Wir sehen Facebook absolut als langfristiges Kundenbindungstool und offenen Austausch. Momentan machen wir das ja quasi nebenbei, eine Social Media Managerin ist bereits eingestellt und wird demnächst starten.

Jetzt ist der beste Moment auf unserer Seite von Anfang an bei diesem spannenden Projekt dabei zu sein und mitzuverfolgen, wie sich so ein Luxushotel von der Grundsteinlegung bis zur Eröffnung und darüber hinaus entwickelt.

Wir sind immer wieder erstaunt, wer alles einen Facebook Account hat und sich für uns interessiert. Man merkt das in Telefonaten oder Emails. Sehr viele beziehen sich auf Facebook und sagen, dass sie uns dort verfolgen und welche Fotos/Beiträge sie kürzlich gesehen haben. Dazu kommen Mitarbeiter in anderen Hotels, viele Nachbarn, die mit uns über Facebook interagieren oder wir erhalten Bewerbungen – es gibt schon Nachfragen für Spa Mitgliedschaften oder zum Probewohnen. Das macht wirklich Spaß. So aktuell oder spielerisch kann man mit einer Webseite gar nicht sein.

Was habt ihr daraus gelernt? Welche Tipps könnt ihr unseren Lesern mit auf den Weg geben, die selbst eine Marke über Facebook aufbauen möchten?

Es muss auf alle Fälle authentisch sein und nicht als Verkaufsplattform genutzt werden. Man sollte stattdessen überlegen, was Menschen an einem Hotel/Unternehmen interessieren kann, ohne zu versuchen, den nächsten Gutschein verkaufen zu wollen. Der Ton ist wichtig, ebenso ein guter Mix an Informationen, z.B. wäre in unserem Fall nur Baustelle auf Dauer auch langweilig. Nicht jeder Post hat gleich viel Resonanz und man sollte schon schauen, was besser oder weniger gut ankommt. Dabei ist, zumindest haben wir das herausgefunden, die Tageszeit des Postings nicht so ausschlaggebend wie immer behauptet wird.

Vielen Dank für das Interview!

Kommentare aus der Community

MORIZ am 23.12.2016 um 11:33 Uhr

Fans, liks ubd comments aufs social media zu generieren ist heute wohl keine Kunst mehr.
Standardpakete wie 200 positive kommentare gibts schon ab 38€ zu kaufen, zufällig hat das Hotel zumeist wenig über 200 Kommentare. Hmm..

Antworten
Stephan Huth am 18.02.2016 um 20:12 Uhr

Schön zu sehen, dass Social Marketing Strategien erfolg versprechen. Darauf bauen wir auch.
Es ist immer spannend, den Verlauf eines Vorhabens zu verfolgen … besonders, wenn mal über Probleme berichtet wird und wie diese beseitigt werden. ;)
Liebe Grüße aus (noch) Süddeutschland
Stephan

PS: Wer die spannende Entstehungsgeschichte unseres Yoga & Wellness Resorts in Myanmar (Burma) verfolgen mag, der kann dies hier: https://www.facebook.com/myanmarhideout/

Antworten
Oliver-W. Glaser-Gallion am 18.02.2016 um 10:54 Uhr

erbitte Newsletter

Antworten
Anton Priebe am 18.02.2016 um 11:08 Uhr

Stattgegeben :-)

Antworten
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