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Technologie
Audio Streaming in Deutschland: Zwei Drittel der Nutzer streamen täglich

Audio Streaming in Deutschland: Zwei Drittel der Nutzer streamen täglich

Niklas Lewanczik | 05.07.19

Eine Umfrage des Bitkom zeigt, dass mehr als 70 Prozent der Internetnutzer in Deutschland über Streaming Inhalte hören, während auch das Radio im Stream beliebt bleibt.

Der Bitkom hat eine repräsentative Umfrage in Deutschland gemacht, um den Status quo des Audio Streamings unter die Lupe zu nehmen. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Nutzer sogar mehrmals täglich im Stream hören, ob Musik, Podcast oder Radio. Downloads von Musik und Co. sind dagegen nur noch wenig populär.

Fast drei Viertel hören regelmäßig via Streaming

Die Studie zum Wachstum des Audio Streamings hatte die Befragung von 1.007 Personen ab 16 Jahren in Deutschland zur Grundlage. Unter den Personen waren jedoch erstaunlicherweise nur 822 Internetnutzer. Folgende Fragen wurden den Teilnehmern gestellt:

  • Welche der folgenden Möglichkeiten nutzen Sie zumindest hin und wieder, um Musik zu hören bzw. zu streamen?
  • Welche Inhalte hören Sie sich über Musik-Streaming-Dienste zumindest gelegentlich an?
  • Wie häufig nutzen Sie Musik-Streaming-Dienste im Internet?

Als übergeordnetes Ergebnis ist zu bemerken, dass 72 Prozent der Befragten mindestens hin und wieder per Audio Stream etwas hören. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine nur geringe Steigerung von drei Prozent. 55 Prozent nutzen Spotify, Deezer, Apple Music und Co. zum Musikhören, aber auch 53 Prozent gaben an, über YouTube oder Vimeo Musikvideos zu rezipieren. So hat der Account von YouTube Musik über 100 Millionen Abonnenten, während Millionen Menschen einfach so ihre Musikvideos dort schauen.

Der Account YouTube Musik hat 106 Millionen Abonnenten, © YouTube

Spotify hat derzeit über 200 Millionen monatlich aktive Nutzer, Deezer lag zu Jahresbeginn bei 14 Millionen.

Statistic: Number of Spotify monthly active users (MAUs) worldwide from 1st quarter 2015 to 1st quarter 2019 (in millions) | Statista
© Statista

Immerhin jeder Dritte hört auch Radio über den Audio Stream. Bitkom-Experte Dr. Sebastian Klöß erklärt:

Audio-Streaming hat sich in der Breite der Gesellschaft durchgesetzt. Der Vorteil liegt auf der Hand: Dank Streaming haben Nutzer Millionen von Audiotiteln immer sofort verfügbar. Außerdem erhalten sie Vorschläge zu Interpreten und Titeln, die zu ihren Hörvorlieben passen.

Der Download von Musikdateien auf das eigene Gerät geht hingegen zurück, ist aber noch für 38 Prozent der Befragten ein Thema.

Diskrepanzen bei den gehörten Inhalten

Unterschiede zeigen sich bei dieser Befragung bei den Hörern in Bezug auf das, was eigentlich gehört wird. Beinahe jeder der Audio Streaming-Hörer hört so Musik (98 Prozent). Doch nur 21 Prozent gaben an, hierüber Podcasts zu hören, bei Hörspielen oder Hörbüchern waren es nur noch 14 Prozent. Die Frequenz des Streamings nimmt jedoch zu. Klöß sagt:

Das Angebot der Musik-Streaming-Dienste ist so groß wie nie und wächst beständig. Immer mehr Plattformen produzieren eigene Exklusiv-Inhalte, um Nutzer zu binden.

Daher kehren auch 65 Prozent der Hörer täglich zu den Streaming-Inhalten zurück, 26 Prozent davon mehrmals pro Tag, und weitere 15 Prozent immerhin häufiger pro Woche. Das Streaming-Potential ist in Deutschland, betrachtet man diese Studie isoliert, also noch längst nicht ausgeschöpft. Dienste können mit Abos noch mehr Nutzer für sich gewinnen, wozu die Originals nur beitragen dürften. Bei kostenfreien Angeboten bietet es sich für Werbetreibende an, relevante Zielgruppen mit passenden Ads zu versorgen. Auch das Gebiet des Programmatic Audio dürfte in den kommenden Jahren an Relevanz gewinnen. Gerade die Zahl der Podcast-Hörer sollte sich bis zu einer neuen Auswertung 2020 deutlich erhöhen – und ganz neue Werbemöglichkeiten freigeben, die zum Teil schon ausgelotet werden. Mit „Strg-Alt-Entf“ bietet der Bitkom übrigens einen eigenen Tech-Podcast an.

Dass man bei Podcasts über Cookie-losen Traffic ein Targeting aufziehen muss, sollte den Marketern klar sein. Doch auch hierfür gibt es bereits gute Lösungsansätze.

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