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Unternehmenskultur
Diversity Day 2023: Grenzen überwinden, Vielfalt feiern und die (Business-)Welt verändern!
© Belinda Fewings - Unsplash (Änderungen wurden vorgenommen via Canva)

Diversity Day 2023: Grenzen überwinden, Vielfalt feiern und die (Business-)Welt verändern!

Marié Detlefsen | 23.05.23

#VielfaltVerbindet! ist das Motto des diesjährigen Diversity Days. Mehr als tausend Organisationen haben erneut zahlreiche Aktionen geplant. In unserem Artikel erhältst du nicht nur einen Überblick, sondern liest auch von Stimmen aus der Branche, die dich und deinen Einsatz für mehr Vielfalt im Unternehmen inspirieren könnten.

Am 23. Mai findet zum elften Mal der Deutsche Diversity-Tag (DDT) statt. Ins Leben gerufen wurde dieser von der Charta der Vielfalt, einer Initiative, die sich das Ziel gesetzt hat, die Anerkennung, Wertschätzung und Einbeziehung von Vielfalt in der Arbeitswelt in Deutschland voranzubringen. Viele Organisationen, Behörden, Unternehmen und Vereine machen unter anderem auf sozialen Plattformen auf den wichtigen Tag aufmerksam, so auch beispielsweise der BAFA Bund auf Twitter, der zugleich auf die Urheberhin der Initiative hinweist.

Vor diesem Hintergrund möchten wir aufzeigen, warum der Diversity Day so relevant ist, an welchen Stellen es im Kontext Diversität Rückstände gibt, die es zu überwinden gilt, und welche Maßnehmen Unternehmen zur Förderung von Diversität bereits umsetzen.

Tausende Aktionen zum Diversity Day 2023: Unternehmen setzen Zeichen

Der Divesity Day soll ein Zeichen für die Vielfalt in unserer Gesellschaft setzen. Alle Menschen, unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion oder Herkunft, sollen Anerkennung erfahren und wertgeschätzt werden. Mittlerweile haben 4.900 Unternehmen und Institutionen die Charta der Vielfalt unterschrieben und setzen sich für ein vorurteilsfreies Arbeitsumfeld ein. Im vergangenen Jahr haben zum zehnjährigen Jubiläum etwa 1.100 Organisationen über 3.000 Aktionen auf die Beine gestellt und auf kreative Weise Flagge gezeigt. Auch in diesem Jahr beteiligen sich wieder Tausende an dem Aktionstag – unter den Hashtags #DDT23, #FlaggeFürVielfalt und #VielfaltVerbindet.

Beispielsweise hisst der Hessische Rundfunk am 23. Mai wieder das Banner der Charta der Vielfalt sowie die Regenbogenfahne vor dem Funkhaus in Frankfurt und dem Studio Kassel. Unter dem Motto „Gemeinsam sind wir Vielfalt“ legt der Rundfunk den Fokus dieses Jahr auf das Thema Altersdiversität und setzt sich so für das Arbeiten in altersgemischten Teams ein.

Auch die New Work SE lädt unter dem Motto „Unity Through Diversity“ zum Dialog ein und plant zum Beispiel in Hamburg verschiedene Workshops und Meditationskurse zum Aktionstag. Durch die Events soll eine größere Aufmerksamkeit für das Thema erreicht werden.

Unter dem titelgebenden Hashtag #VielfaltVerbindet unterstützt auch Sky Deutschland den Diversity Day und zeigt den ganzen Tag lang verschiedene Formate zu den Themen Vielfalt, Teilhabe, Geschlechtergerechtigkeit und Barrierefreiheit.

Diversität steigt, der Aufholbedarf aber auch

Arbeitgeber:innen, die Perspektiven für mehrere Generationen bieten, erscheinen für potentielle Arbeitnehmende attraktiver. Entscheidend ist es unter anderem, generationsspezifische Werte zu berücksichtigen und Chancengleichheit zu ermöglichen, um die Arbeitszufriedenheit zu erhöhen, das geht aus dem Factbook Diversity 2023 von der Charta der Vielfalt hervor.

Die Diversität am Arbeitsplatz sollte somit nicht vernachlässigt werden, denn sie bietet nicht nur allen Menschen, sondern auch den Unternehmen selbst viele Vorteile und gewinnbringende Möglichkeiten. Unternehmen, die dem Diversity Ansatz gegenüber offen sind, können neue Zielgruppen und Märkte mit einer vielfältigen Belegschaft erschließen. Unter anderem kann somit dem vorherrschenden Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Außerdem bieten gemischte Teams häufig kreativere Lösungen und innovativere Produkte.

Laut der Diversity-Studie von der Charta der Vielfalt aus dem Jahr 2020, deren Ergebnisse in dem bereits erwähnten Factbook Diversity 2023 einzusehen sind, sehen 67 Prozent konkrete Vorteile für ihr Unternehmen oder ihre Institution. Generell gewinnt die Thematik an Relevanz: 63 Prozent der Unternehmen erwarten, dass die Diversität am Arbeitsplatz in den nächsten Jahren eine immer größere Rolle spielen wird. Laut eines Reportings von IQB sei das Geschlechterverhältnis sowie die kulturelle Vielfalt in Unternehmen auf einem neuen Hoch. 78 Prozent der Befragten gaben an, dass das Verhältnis zwischen Männern und Frauen in ihrer Firma ausgeglichen sei. Ganze 90 Prozent betonten des Weiteren, dass es mittlerweile viele Beschäftigte mit vielfältigen kulturellen Hintergründen in ihrem Unternehmen gebe.

Dennoch hängen viele Betriebe hinterher und es gibt noch zahlreiche Hindernisse, die im Kontext der Gleichberechtigung überwunden werden müssen. Die Diversity-Studie zeigt zum Beispiel, dass die soziale Herkunft von Mitarbeitenden immer noch eine große Herausforderung darstellt. Somit bestätigten 47 Prozent der befragten Führungskräfte, dass sie schon einmal Benachteiligung im Unternehmen aufgrund der sozialen Herkunft beobachten konnten. Ausgrenzung durch Kommunikation sei dabei die häufigste Form der Diskriminierung, gefolgt von Benachteiligung in Bewerbungsverfahren oder einer Geringschätzung der Leistungsfähigkeit. IQB berichtete außerdem, dass nur etwa 47 Prozent der Mitarbeitenden mit Behinderung integriert werden.

Statements aus der Branche

Wir konnten verschiedene Aussagen von Unternehmen zum diesjährigen Diversity Day sammeln. Die Fragen lauteten: „Welche Maßnahmen zur Förderung der Diversität setzt ihr in eurem Unternehmen um?“, „Welche Ergebnisse haben diese gebracht?“ und „Und was habt ihr für die Zukunft geplant?“.

Angela Mischnik, Vice President HR bei Usercentrics
Angela Mischnik

Angela Mischnik, Vice President HR bei Usercentrics, erklärt in diesem Kontext:

Diversity, Equity & Inclusion (DEI, auf Deutsch Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration) sind für unsere Unternehmenskultur wichtig, denn sie fördern Kreativität, neue Perspektiven und Verständnis.

Sie weist darauf hin, dass Usercentrics interne DEI-Teams einsetzt, um Themen wie Wohlbefinden, Glaubensvielfalt, Armut oder Pride zu fördern beziehungsweise entgegenzuwirken.

Marina Pedevilla, Senior Recruiting & Employer Branding Specialist bei der
Offerista Group
Marina Pedevilla

Marina Pedevilla, Senior Recruiting & Employer Branding Specialist bei der Offerista Group, bezieht ebenfalls Stellung. Sie sagt:

Unsere Diversity-Maßnahmen haben zu mehr Innovation und Kreativität im Unternehmen geführt. Die unterschiedlichen Perspektiven und Denkweisen bereichern unsere Teams bei ihrer Arbeit. Zudem verzeichnen wir eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit aufgrund unserer offenen Unternehmenskultur. Hierzu haben wir eine Umfrage durch Leapsome durchgeführt und das Feedback auf Kununu ausgewertet.

Die Offerista Group bietet bereits Diversity-Schulungen für Mitarbeiter:innen an und veranstaltet als kreative Maßnahme beispielsweise Diversity Lunches, bei denen Mitarbeiter:innen in der Mittagspause traditionelle Rezepte aus ihren Heimatländern für das gesamte Team kochen. Im Recruiting achtet das Unternehmen darauf, neue Mitarbeiter:innen mit verschiedenen Hintergründen schon direkt über die Stellenanzeigen abzuholen. Künftig sind weitere spannende Projekte geplant, etwa eine Afterwork Pride Party und ein Pride Audit. Ebenso wird die Offerista Group an Europas größter LGBTIQ+-Job- und Karrieremesse Sticks and Stones teilnehmen.

Eimear Marrinan, Senior Director of Culture bei HubSpot
Eimear Marrinan

Auch HubSpot setzt sich für Diversität ein. Eimear Marrinan, Senior Director of Culture bei HubSpot, erklärt:

Bei HubSpot haben wir 2018 ein Diversitätsziel eingeführt, um ein leistungsstarkes, nachhaltiges und gerechtes Unternehmen aufzubauen. Unser Führungsteam hat dieses Ziel neben Umsatz und Kundenwachstum auf die unternehmensweite Roadmap gesetzt.

Hinsichtlich der Ergebnisse von Maßnahmen im Diversity-Kontext führt auch Sylwia Iwanejko-Sajewska, Country Manager DACH bei TripleLift, an:

Sylwia Iwanejko-Sajewska, Country Manager DACH bei TripleLift
Sylwia Iwanejko-Sajewska

Ein Blick auf unser diverses Leadership-Team belegt, dass wir es mit Diversität und der Förderung von Frauen ernst meinen […] Auch in Zukunft wird TripleLift für Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion einstehen und unsere bestehenden Aktivitäten weiterführen. Anlässe wie der Pride Month im Juni oder der Hispanic Heritage Month im September sind sicherlich Anlässe, bei denen wir wieder mit lokalen Maßnahmen aufwarten werden. Wir möchten die Branche weiter für das Thema sensibilisieren und als Vorreiter vorangehen.

Wir hoffen, dass dich dieser Beitrag idealerweise zu eigenen Aktionen beflügelt und mindestens mehr Aufmerksamkeit für das Thema Diversity für dein Unternehmen schafft. Welche Maßnahmen setzt dein Unternehmen in diesem Kontext schon um? Und gibt es Pläne für künftige Projekte? Lass es uns gerne in den Kommentaren wissen.

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