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Unternehmenskultur
Deswegen scheitert dein Teamwork

Deswegen scheitert dein Teamwork

Kathrin Pfeiffer | 21.04.22

Teamwork Makes the Dream Work. Doch wie funktioniert erfolgreiches Teamwork überhaupt? Wir stellen dir fünf Aspekte vor, die die Arbeit in Gruppen beeinflussen.

Eine:r für alle, alle für eine:n. Das ist ein Team, und das ist prinzipiell ein tolles Konzept. Doch genau wie bei so vielen Dingen, die sich in der Theorie sinnvoll anhören, kann die Realität ganz anders aussehen. Denn während viele Projekte und Großprojekte an unklarer Kommunikation, zu vielen Baustellen oder schlechter Führung scheitern, ist für erfolgreiche Teamarbeit mehr nötig, als sich auf das Gruppengefüge zu verlassen. Dafür gibt es in der Theorie relevante Anregungen, wie das Vier-Seiten-Modell von Friedemann Schulz von Thun: In diesem kann eine Nachricht über die Sach-, Appell-, Beziehungs- und Selbstoffenbarungsebene weitergegeben und wahrgenommen werden. Doch Faktoren wie Zeitdruck und Video-Calls oder das Home Office allgemein, die dem Lesen der Körpersprache einen Strich durch die Rechnung machen, erschweren die konstante Wortanalyse von allem und jedem.

Um in diesem Wirrwarr an Ungewissheit zu lernen, warum bestimmte Verhaltensmuster im Team auftreten können, stellen wir dir fünf Effekte vor, die häufig bei der Arbeit in Gruppen auftreten. Damit lernst du Herr:in der Lage zu werden, Situationen zu deeskalieren und somit effizienter in Teams zu arbeiten.

Ein Team ist nur so stark wie sein schwächstes Glied

Das Phänomen der Verantwortungsdiffusion kommt bei Gruppen oft zum Tragen. Wenn sich niemand in einem Team dazu bereit erklärt, die Verantwortung zu übernehmen, besteht schnell die Gefahr, dass jedes Gruppenmitglied passiv wird. Hier hilft es wie so oft, offen zu kommunizieren und eventuell eine Denkrunde einzuleiten, bei dem jede:r einmal die eigene Meinung teilen soll. Dabei könnte im Plenum oder in Kleingruppen gebrainstormt werden.

Never Change a Winning Team

Teams haben einen verstärkenden Effekt: Je nach Zusammensetzung der Team-Mitglieder kann sich ein Team stimulieren und über sich hinauswachsen. Allerdings kann dieser sogenannte Koaktionseffekt auch das Gegenteil bewirken, wodurch sich die Mitglieder herunterziehen.

Um diese Situation zu umgehen, hilft es, sich vorab über Ziele und gruppeninterne Rollenaufteilungen klar zu werden. Und vielleicht ist der ein oder andere Wechsel für neue Impulse im Team auch bereichernd, das kann sich auf neue Mitglieder oder Rollenwechsel beziehen.

Teamwork Makes the Dream Work – erzeugt aber auch Druck

Ein weiteres Phänomen, welches in Teams häufig auftritt, ist der Konformitätsdruck. Bereits wenn zwei oder mehrere Mitglieder eine abweichende Meinung gegenüber einem einzelnen Teammitglied äußern, kann es schnell geschehen, dass das Mitglied in der Unterzahl dem Gruppendruck nachgibt. Für gutes Teamwork sollten aber alle dem anderen zuhören. Auch unterrepräsentierte Meinungen und Ideen sollten reflektiert werden; denn diese können ebenso gut zu einer effizienten Lösung führen und dürfen nicht rundheraus abgetan werden, ohne ihnen genügend Raum zu geben. Dieses Gefühl, dass Raum für eigene Ideen da ist, müssen Führungskräfte in Teams den Mitgliedern dieser Gruppen auch stets zu vermitteln wissen.



Übermut tut selten gut

Wie der Musiker Mark Forster einst sagte: „Nur zusammen ist man nicht allein“. Doch wo viele zusammenkommen, potenziert sich auch der Mut der einzelnen, da etwaige Konsequenzen nicht länger nur auf einem Individuum lasten. Der Risky-Shift-Effekt beschreibt, wie Teams dazu neigen, Entscheidungen mit erhöhtem Risikopotential zu treffen. Das kann im Einzelfall problematisch sein, weshalb eine erneute Prüfung durch Außenstehende lohnen sein kann. Allerdings kann eine größere Risikobereitschaft auch vorteilhaft wirken; allerdings nur, wenn sich die Teams des Risikos deutlich bewusst sind und es im Unternehmen wirtschaftlich abgewogen haben.

Sunk Cost Fallacy

Last but not least: Manche Teams sind einfach zum Scheitern verurteilt. Falls es also trotz Rollenzuweisung, Meetings, Brainstorming und Co. einfach nicht funktionieren will, gilt es, dich der Sunk Cost Fallacy bewusst zu werden. Dieser zufolge möchte man ein Projekt umso weniger aufgeben, je mehr Energie, Zeit oder Liebe – und natürlich Geld – man hineininvestiert hat. Und auch to agree to disagree ist ein potenzielles Ende einer Gruppenarbeit, was langfristig verschwendete Ressourcen ersparen kann. Um versunkene Kosten im Kontext von Teamwork frühzeitig zu verhindern, können auch Testläufe mit Teams und Arbeitsprozessen umgesetzt werden. Wie im Marketing kann das im Personalbereich bei Unternehmen zu mehr Effizienz, geringeren Kosten und vor allem glücklicheren Mitarbeiter:innen führen.

Kanntest du einen oder mehrere dieser Effekte und Phänomene? Hast du Geheimtipps für erfolgreiches Teamwork. Schreib es uns gerne in den Kommentarbereich.

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