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Home Office: Stresstest für den Büroimmobilienmarkt

Home Office: Stresstest für den Büroimmobilienmarkt

Swantje Schemmerling | 21.03.24

Die wachsende Verbreitung des Arbeitens aus dem Home Office hat spürbare Konsequenzen für die Nachfrage nach Büroflächen. Eine neue Untersuchung des Ifo-Instituts zeigt auf, inwiefern der Home-Office-Trend den Büroimmobilienmarkt in Deutschland beeinflusst.

Die Arbeitswelt befindet sich weiterhin im Wandel und mit ihr auch der Bedarf an Büroflächen. Eine kürzlich vom ifo-Institut in Zusammenarbeit mit dem Immobilienberatungsunternehmen Colliers durchgeführte Studie wirft ein Licht auf die Veränderungen im Büromarkt, insbesondere in den deutschen Großstädten.

Die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten, hat sich fest in der Arbeitswelt etabliert, auch wenn viele Unternehmen beginnen, ihre Mitarbeitenden wieder ins Büro zu holen, um den persönlichen Austausch zu fördern. Dennoch zeigt die Studie, dass ein Viertel aller Beschäftigten weiterhin zumindest teilweise von zu Hause aus arbeitet. Die Folge: Ein signifikanter Rückgang im Bedarf an Büroflächen, insbesondere in Metropolen wie Berlin, Hamburg und München. Die Prognose des ifo-Instituts verweist auf einen Rückgang der Nachfrage nach Büroflächen in deutschen Städten um zwölf Prozent von 2013 bis 2023 hin, was einem Minderbedarf von 11,5 Millionen Quadratmetern entspricht.

Unternehmen wollen Flächen reduzieren

Die ifo-Konjunkturumfrage vom August 2023 zeigt, dass jedes elfte Unternehmen insgesamt und jedes vierte Großunternehmen angibt, seine Flächen reduzieren zu wollen. In einzelnen Branchen liegen die Anteile bei bis zu 40 Prozent. Dies betrifft die Automobilbranche (38 Prozent), die Bekleidungsherstellung (19 Prozent), den Rundfunk (40 Prozent), die IT (21 Prozent), Informationsdienstleistungen (28 Prozent) sowie Werbung und Marktforschung (35 Prozent).

Die Studie zeigt auch, dass sich mit den neuen Arbeitsmodellen die Rolle von Büros verändert. Sie werden zunehmend zu Orten des persönlichen Austauschs. Die qualitativen Anforderungen an Bürogebäude steigen, und die Fähigkeit, New Work-Konzepte zu unterstützen, wird ein entscheidendes Kriterium bei der Anmietung. Für die Studie wurde unter anderem eine quantitative Auswertung von Bürovermietungsdaten durchgeführt und hierbei kam ein interessanter Trend zum Vorschein: Der Anteil der Untermietverträge am gesamten Vermietungsvolumen, gemessen an den vergangenen vier Quartalen, hat deutlich zugenommen. Dieser Anteil hat sich nahezu vervierfacht, von unter zwei Prozent auf aktuell fast acht Prozent.

Trotz der Veränderungen bleiben zentrale Lagen hoch im Kurs. Die langfristigen Implikationen dieser Entwicklung deuten auf einen Stresstest für den Büromarkt hin, der sich an die neuen Arbeitsmodelle anpassen muss. Unternehmen, die hybride Arbeitsmodelle anbieten, profitieren von geringeren Büroflächenbedarfen und können so Kosten einsparen. Zudem erhöhen sie ihre Attraktivität bei potentiellen neuen Mitarbeitenden. Die Ergebnisse der Ifo-Studie unterstreichen die Notwendigkeit für Vermieter:innen und Unternehmen, sich auf eine flexible und zunehmend digitalisierte Arbeitswelt einzustellen. Sollten Unternehmen die Bereitstellung von Büroflächen für ihre Mitarbeitenden reduzieren, könnte dies ebenfalls den Trend des sogenannten „Coffee Badging“ abschwächen.


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© surface – Unsplash

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