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Fehlerkultur in vielen Unternehmen ausbaufähig: Richtige Kommunikation als Lösung

Fehlerkultur in vielen Unternehmen ausbaufähig: Richtige Kommunikation als Lösung

Maja Hansen | 16.10.18

Wie eine Studie aktuell zeigt, bemängelt jeder Fünfte einen schlechten Umgang mit Fehlern in der Firma. Wie ist dies zu lösen?

In einer aktuellen Studie der Unternehmensberatung Ernst & Young beklagen Angestellte, dass die Fehlerkultur in ihrer Firma nicht zufriedenstellend sei. Laut der Ergebnisse sehen zwar zwei Drittel der Führungskräfte bei ihrem Arbeitgeber eine offene Diskussionskultur, allerdings konnten nur 42 Prozent der Mitarbeiter dieser Überzeugung zustimmen. Interessant ist zusätzlich, dass 18 Prozent der befragten Angestellten angaben, dass Fehler in ihrem Unternehmen gar nicht angesprochen werden. Dieser Aussage konnten immerhin sieben Prozent der Führungskräfte zustimmen.

Doch warum werden Fehler nicht kommuniziert? Auch auf diese Frage findet die Erhebung Antworten. Die Teilnehmer gaben an, dass sie Fehler lieber unter den Tisch kehren würden, da sie Sorge vor Nachteilen an der eigenen Karriere und Angst vor einem Jobverlust hätten. Während ganze 57 Prozent der befragten Angestellten zusätzlich erklärten, dass sie Missgeschicke vertuschen, weil sie befürchten als Bote schlechter Nachrichten zu einem Bauernopfer zu werden, gaben über die Hälfte der Führungskräfte mit 54 Prozent an, dass sie Fehler untergraben, da sie Angst vor einem Gesichtsverlust hätten.

Fehlende Fehlerkultur gefährdet die Innovation eines Unternehmens

Die Initiatoren der Studie rufen Unternehmen deshalb zu einem besseren Umgang mit Fehlern auf. Ein konstruktiver Umgang mit Fehlern sei wichtig, um Mitarbeiter nicht auszubremsen, sondern weiterhin zu motivieren. EY-Partner Nelson Taapken begründet

Während unter den Mitgliedern eines Teams Fehler durchaus thematisiert werden, gibt es nach oben und unten deutliche Tabus und Kommunikationsbarrieren. Diese gefährden die Innovationsfähigkeit der Unternehmen, da die Mitarbeiter in einem solchen Umfeld kein Risiko wagen.

Für die Erhebung befragte die Unternehmensberatung im Juli und August 800 Beschäftigte und 218 Führungskräfte mithilfe eines Fragebogens. Die Befragten stammen aus den Branchen Maschinenbau, Transport und Logistik, Banken, Versicherungen sowie aus der Automobilindustrie.

Ziel: Verbesserung der Fehlerkultur – aber wie?

Unter dem Stichwort „Positive Fehlerkultur“ findet man zur Zeit viele Ratgeber. Doch darf man diesen Begriff nicht falsch verstehen, denn eine positive Fehlerkultur bedeutet nicht, dass Missgeschicke ignoriert werden sollen und hohe Fehlerquoten egal sind. In vielen Fällen werden Fehler bisher totgeschwiegen oder nicht richtig kommuniziert. Letztendlich mündet diese falsche Handhabung im Umgang mit Fehlern in Demotivation und Frust. Deswegen ist vor allem eins essentiell, um die Fehlerkultur im Unternehmen zu verbessern: Kommunikation von Feedback. Um einen konstruktiven Umgang mit Missgeschicken zu erzielen, muss Fehler- und Feedbackkultur neu gedacht werden. Denn durch einen regelmäßigen Feedbackaustausch und das Betrachten von Fehlern kann erst eine Kultur des Miteinanders geschaffen werden. Auch wenn es im ersten Moment angenehmer erscheint, Fehler zu vertuschen, ist dieser Umgang nicht zielführend und lässt keinen Raum für die Aufarbeitung und mögliche künftige Verbesserung.

Vor allem ist es die Aufgabe von Personen in Führungspositionen so eine positive Fehlerkultur vorzuleben. Das bedeutet, dass Führungskräfte sich darin üben, Fehler gegenüber dem Team einzugestehen und bei Missgeschicken von Mitarbeitern nicht cholerisch oder drohend werden, sondern reflektiert und konstruktiv im Dialog über den Fehler reden, um so konstruktiv aus dem Gespräch zu gehen. Denn wer nur schlechte Worte und negative Kritik seitens des Chefs erntet, wird wohl in der nächsten Zeit eher einen Motivationsdefizit oder eine ängstliche Arbeitsweise aufweisen. Aber bei einer positiven Fehlerkultur gilt es zu vermeiden, dass Beschäftigte sich durch Fehler und deren Kritik demotivieren lassen. Außerdem sollte sich eine positive Fehlerkultur nicht darauf konzentrieren, wer den Fehler gemacht hat, sondern wie er passieren konnte und was die Person und das Team daraus gelernt haben. So kann ein Unternehmen sich langfristig optimieren und das Miteinander stärken.

Wichtig ist aber: Eine positive Fehlerkultur funktioniert nur, wenn die Vorgesetzten mithilfe von Feedback richtig kommunizieren. In unserem Leitfaden erklären wir, wie man richtig Feedback gibt und warum es von so großer Wichtigkeit für Mitarbeiter und Führungskräfte ist.

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