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Achtung, Red Flag: So erkennst du, ob ein Jobangebot echt oder Betrug ist

Achtung, Red Flag: So erkennst du, ob ein Jobangebot echt oder Betrug ist

Larissa Ceccio | 21.10.25

Die Zahl betrügerischer Jobangebote hat sich in nur zwei Jahren verdoppelt. Immer häufiger locken Fake-Profile mit fingierten Stellen, um an sensible Daten zu gelangen. LinkedIn will mit neuen Funktionen gegensteuern und Bewerber:innen besser schützen.

Gefälschte Profile, manipulierte Nachrichten und gestohlene Daten: Betrügerische Jobangebote gehören heute zur digitalen Realität. In nur zwei Jahren hat sich ihre Zahl laut LinkedIn weltweit mehr als verdoppelt und mit jedem neuen KI-Tool werden die Methoden womöglich raffinierter und schwerer zu erkennen. Wer sich heute bewirbt, muss nicht nur Unternehmen überzeugen, sondern sich auch aktiv vor Betrug schützen.

Gleichzeitig verändert KI das Recruiting selbst grundlegend. Tools wie der Hiring Assistant von LinkedIn übernehmen immer mehr Aufgaben im Auswahlprozess, und OpenAI plant sogar eine eigene Jobs Plattform, die ab 2026 starten soll. Im Rahmen dieser Entwicklungen wächst auch die Notwendigkeit, echte von gefälschten Jobangeboten zu unterscheiden und sich nicht durch manipulierte Profile oder automatisierte Nachrichten täuschen zu lassen. LinkedIn gibt deshalb zum Cyber Security Awareness Month konkrete Tipps, wie Jobsuchende nicht in die Traumjobfalle tappen.



Hired by AI?
LinkedIns Hiring Assistant kommt weltweit

Bewerbungsgespräch Roboter Mensch
© KI-generiert via Canva


Der Traumjob als Falle: Warum Betrug bei der Jobsuche zunimmt

Die Zahl betrügerischer Jobangebote steigt rasant. Immer häufiger nutzen Kriminelle gefälschte Profile oder fingierte Stellenanzeigen, um an persönliche Daten zu gelangen oder Bewerber:innen zu Zahlungen zu verleiten. Oscar Rodriguez, Vice President of Trust Products bei LinkedIn, warnt:

Betrüger:innen im Internet werden immer raffinierter – das stellt ein wachsendes Risiko dar, auch für Menschen auf Jobsuche.

Viele Scams wirken auf den ersten Blick professionell, sind aber gezielt darauf ausgelegt, Vertrauen zu erschleichen. Häufig versuchen die Betrüger:innen, Jobsuchende von der Plattform auf externe Seiten zu locken oder persönliche Informationen wie Bankdaten oder Ausweisdokumente zu erfragen. Auch überzogene Versprechen und vage Jobbeschreibungen können ein Hinweis auf Betrugsversuche sein.

5 Red Flags, auf die du achten solltest

LinkedIn hat im Rahmen des Cyber Security Awareness Month fünf zentrale Warnsignale identifiziert, die Bewerber:innen sofort stutzig machen sollten:

  1. Fake-Profile ohne Aktivität: Ein fehlendes Profilbild, kaum Follower oder keine Beiträge können Anzeichen für ein betrügerisches Konto sein.
  2. Plattformwechsel: Wer dich auffordert, LinkedIn zu verlassen und auf externe Seiten zu wechseln oder über Messaging Apps weiterzuschreiben, handelt meist nicht seriös.
  3. Unprofessionelles Auftreten: Grammatikfehler, vage Jobbeschreibungen oder übertrieben gute Angebote sind typische Merkmale von Scams.
  4. Frühe Nachfrage nach sensiblen Daten: Seriöse Arbeitgeber:innen fragen in frühen Phasen nie nach Sozialversicherungsnummern, Reisepässen oder Bankdaten.
  5. Fehlende Verifizierung: Verifizierte Profile und Stellenanzeigen bieten zusätzliche Sicherheit, weil Angaben über Unternehmen und Personen überprüft wurden.

Wie LinkedIn Mitglieder besser schützt

Mit über einer Milliarde Mitgliedern weltweit und mehr als 69 Millionen Unternehmensprofilen ist das Netzwerk heute einer der wichtigsten Orte für Jobsuche, Recruiting und berufliches Networking. Jede Woche suchen laut Buffer rund 49 Millionen Menschen aktiv über LinkedIn nach neuen Stellen – ein riesiges Potenzial, das gleichzeitig Betrüger:innen anzieht.

Weltkarte mit farblich dargestellter LinkedIn-Nutzer:innenverteilung – führend sind die USA, Indien, Europa und der asiatisch-pazifische Raum
Globale LinkedIn-Nutzung nach Regionen, Stand Q3 2025, © Buffer

Um Mitglieder besser zu schützen, investiert LinkedIn kontinuierlich in neue Sicherheitsfunktionen. Verdächtige Inhalte werden automatisch erkannt und aussortiert, bevor sie Schaden anrichten können. Nachrichten mit potenziell gefährlichen Links landen direkt im Spam-Ordner, und sobald Mitglieder aufgefordert werden, Gespräche außerhalb der Plattform fortzusetzen, schlägt das System Alarm.

Zusätzlich können Nutzer:innen gezielt nach verifizierten Profilen und geprüften Stellenangeboten suchen. Bereits etwa 100 Millionen Mitglieder sind verifiziert, was die Vertrauenswürdigkeit von Kontakten und Angeboten deutlich erhöht. Auch technische Schutzmaßnahmen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung und Passkeys lassen sich mit wenigen Klicks aktivieren und bieten einen wirksamen Schutz vor Hacking- und Phishing-Angriffen.

Rodriguez betont, dass es entscheidend sei, Warnsignale frühzeitig zu erkennen, um Betrug abzuwehren. Ziel sei es, Mitgliedern eine sichere Umgebung zu bieten, in der sie neue Jobs finden, Netzwerke aufbauen und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln können und das ohne die ständige Sorge vor Betrugsversuchen.

Wie du Jobchancen nutzt, ohne Betrugsfallen zu tappen

Die Jobsuche ist heute komfortabler denn je und gleichzeitig so tückisch wie nie. Betrüger:innen nutzen gefälschte Profile und ausgefeilte Taktiken, um Vertrauen zu erschleichen und an Daten zu gelangen. Wer sich heute bewirbt, muss nicht nur Lebensläufe optimieren, sondern auch Warnsignale erkennen und digitale Vorsicht walten lassen. Es lohnt sich, Profile sorgfältig zu prüfen, Angebote kritisch zu hinterfragen und auf seriösen Kanälen zu bleiben.

Manipulation passiert dabei nicht nur auf einer Seite. Viele Unternehmen setzen inzwischen KI-gestützte Systeme ein, um Bewerbungen zu analysieren und passende Kandidat:innen zu finden. Und genau das machen sich manche Bewerber:innen zunutze: Sie versuchen, diese Systeme gezielt zu beeinflussen und das KI-Recruiting zu ihrem Vorteil auszutricksen.



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Ein Hacker sitzt vor einem Laptop und einem Smartphone
© Sora Shimazaki – Pexels

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