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Karrieretipps
Ein Karrieresprungbrett nach dem anderen: Ist Job-Hopping wirklich eine gute Idee?

Ein Karrieresprungbrett nach dem anderen: Ist Job-Hopping wirklich eine gute Idee?

Caroline Immer | 19.05.22

Job-Hopper wechseln alle paar Monate das Unternehmen – mit der Aussicht auf ein besseres Gehalt und neue Herausforderungen. Doch der Trend hat auch seine Schattenseiten.

Gerade hat man sich an den oder die neue Kolleg:in gewöhnt, da ist er oder sie schon wieder weg? Dann könntest du es mit einem sogenannten Job-Hopper zu tun gehabt haben. Der häufige Wechsel des Arbeitsplatzes ist nichts Ungewöhnliches – sogar ohne direkte Aussicht auf eine neue Stelle kündigen immer mehr Arbeitnehmer:innen. Was genau es mit Job-Hopping auf sich hat und welche Vor- sowie Nachteile der Trend mit sich bringt, verraten wir dir im Folgenden.

Das ist Job-Hopping – und das ist es nicht

Während es früher keine Seltenheit war, ein Leben lang beim selben Unternehmen angestellt zu sein, sind gelegentliche Wechsel der Arbeitgeber:innen mittlerweile ganz normal. Beim sogenannten Job-Hopping erreicht dieser Trend ein neues Level, denn hierbei handelt es sich um den gezielten, regelmäßigen Stellenwechsel – Arbeitnehmer:innen springen, im übertragenen Sinne, demnach von Job zu Job – oft mit der Aussicht, mit jedem Wechsel auch ein höheres Gehalt abzustauben. Innerhalb eines Unternehmens die Abteilung oder Position zu wechseln, wird nicht als Job-Hopping gewertet.

Ebenfalls abgegrenzt werden kann der Trend des Job-Hoppings von unfreiwilligen Stellenwechseln aufgrund befristeter Arbeitsverträge. Schließlich gibt es immer noch genug Menschen, die eine lange Karriere bei ein und demselben Unternehmen anstreben, und sich über ein befristetes Arbeitsverhältnis keineswegs freuen.

Neue Herausforderungen statt alter Routine: Die Vorteile des Job-Hoppings

Trotz seines fragwürdigen Rufes sprechen einige Gründe für die bewusste Entscheidung zum Job-Hopping: So lernen die Wechsler:innen ihr berufliches Netzwerk besonders schnell kennen und entwickeln die Fähigkeit, sich je nach Arbeitsplatz anzupassen. Darüber hinaus verfallen sie weniger schnell in den Alltagstrott, da sie sich alle paar Monate an einen neuen Alltag gewöhnen müssen. Die ständigen neuen Herausforderungen können die Motivation ankurbeln, was nicht nur für die Job-Hopper selbst, sondern auch ihre Arbeitgeber:innen von Vorteil ist. Nicht zuletzt sind auch die Gehaltsaussichten bei einem Wechsel oftmals besser als die Gehaltserhöhungen im selben Unternehmen.

Wer plant, nicht sein Leben lang als Job-Hopper unterwegs zu sein, erhält beim häufigen Wechsel darüber hinaus wertvolle Informationen über die eigenen Präferenzen. Was ist mir in einem Job und Team besonders wichtig? Arbeite ich lieber im Büro oder von Zuhause aus? Welche Aufgaben fallen mir leicht, welche schwer? Wer viele Arbeitsumfelder kennengelernt hat, kann diese Fragen irgendwann ohne Mühe beantworten.

Schädlich für den Lebenslauf?

Trotz der Vorteile könnten sich die nächsten Arbeitgeber:innen womöglich fragen, wie kompetent und vor allem loyal ein:e Vielwechsler:in wirkich sein kann. Job-Hopper müssen sich darauf einstellen, ihre vielen Lebenslaufstationen im Vorstellungsgespräch erklären zu können, und könnten insbesondere bei Arbeitgeber:innen, die ein langfristiges Beschäftigungsverhältnis anstreben, nicht sonderlich gut ankommen.

Doch nicht nur mit Blick auf den Lebenslauf sollte ein ständiger Wechsel der Arbeitsstätte überdacht werden. Wer bereits nach wenigen Monaten das Handtuch wirft, gibt sich selbst nicht die Chance, den Arbeitsplatz und die Stelle mit all ihren Facetten kennenzulernen. Gerade, wer noch am Anfang seiner Karrierelaufbahn steht, benötigt zu Beginn eines neuen Jobs häufig mal etwas länger, um sich einzugewöhnen. Auch die Aneignung neuer Fähigkeiten und das Erreichen von Zielen braucht seine Zeit.

Wer also glücklich an seinem Arbeitsplatz ist, sollte das Job-Hopping womöglich überdenken. Schließlich gibt es auch innerhalb eines Unternehmens Aufstiegschancen. Gegen einen gelegentlichen Wechsel der Arbeitgeber:innen, auch, um frischen Wind in den Arbeitsalltag zu bringen, ist jedoch nichts einzuwenden. Was du sonst noch beim Jobwechsel beachten solltest, erfährst du hier.


Dieser Artikel erschien erstmals am 23. Februar 2022.

Kommentare aus der Community

Wincenty am 25.02.2022 um 14:22 Uhr

War mehrere Jahre als Ingenieur in einem Konzern tätig. Habe solche Zusammenhänge tagtäglich miterlebt.
Selber wurde ich in den Jahresgesprächen mehrmalig von verschiedenen Vorgesetzten als Leistungsträger bewertet. Wurde immer wieder in diverse Projekte eingebunden.
2016 wurde die Abrechnung eines Pflichtenheftes von meiner Geschäftsführung beim Bundesministerium für Wirtschaft für die jährliche Auszeichnung der BRD eingereicht – Andere waren dann doch besser. Aber wir lagen ganz vorne in den Bewertungen.
Unsere neuen „Kollegen“ zeichneten sich aus in:
– kamen über Initiativbewerbungen (oft mit einem Parteibuch!),
– waren wahre Schaumschläger und schoben dann unheimlich viele Projekte an ,
– verschwanden plötzlich spätestens nach 2 Jahren ,

Kennzeichen waren dann: vieles ungeklärt und viele Mitarbeiter (Firmen) füllten
sich übervorteilt. Wenig verwertbare Aufzeichnungen, aber immense
Handyrechnungen. Sie haben alles durcheinandergebracht.

Halte von dieser Job-Methode sehr wenig. Ein Ingenieur benötigt 5-8 Jahre um voll in der Betriebsproblematik eingebunden zu sein.

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