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Karrieretipps
Bewerbungsgespräch via Video Chat: So überzeugst du im digitalen Interview

Bewerbungsgespräch via Video Chat: So überzeugst du im digitalen Interview

Michelle Winner | 09.02.21

Job-Interviews werden immer häufiger per Video Call durchgeführt. Was musst du dabei beachten und wie kannst du dich so vorbereiten, dass es mit dem neuen Job auch klappt?

Nicht nur der Arbeitsalltag hat sich durch die anhaltende Coronapandemie für viele Arbeitnehmer:innen ins Home Office verschoben, sondern auch die Bewerbungsverfahren. Wer derzeit auf Job-Suche ist, muss sich darauf gefasst machen, dass viele Bewerbungsprozesse inzwischen digital ablaufen – selbst das Job-Interview. Ein Bewerbungsgespräch über Zoom und Co. löst bei einigen zunächst Angstschweiß aus. Aber du musst keine Angst haben. Wir wollen dir ein paar Tipps zur Vorbereitung geben, damit du auch im digitalen Interview überzeugen kannst.

1. Das richtige Erscheinungsbild

Tatsächlich unterscheidet sich die inhaltliche Vorbereitung auf das Interview via Video nicht so sehr vom traditionellen Bewerbungsgespräch. Wie du dich dabei am besten verhältst, erklären wir dir hier. Worauf du im Video-Gespräch jedoch achten solltest, ist dein Erscheinungsbild. Es ist inzwischen nicht selten, dass Schüler:innen, Studierende und Arbeitnehmer:innen im Home Office auf „Gammel-Look“ setzen – also Jogginghose, ein bequemes Oberteil und kaum Styling. Selbst in Meetings wird dieser Stil oft beibehalten. Doch gerade im Bewerbungsgespräch solltest du deinen Look anpassen, auch, wenn es „nur“ für einen Video Call ist.

Zum einen sorgt ein professionelles Aussehen für einen guten ersten Eindruck. Zum anderen, und noch viel wichtiger, kann das Ablegen des Gammel-Looks dein Selbstbewusstsein stärken. Wenn du statt Jogginghose und Hoodie eine Bluse und Jeans trägst und auch auf das Styling der Haare achtest, wirst du unbewusst professioneller. Du schaltest quasi in den Business-Modus um. Was genau du anziehen solltest, lässt sich pro forma jedoch nicht sagen. Orientiere dich dafür an der Unternehmenskultur sowie an der Position, auf die du dich bewirbst. In einem Startup sind Hemd und Krawatte beispielsweise eher unüblich, in einem traditionellen Unternehmen hingegen fast schon Pflicht. Und noch ein Profi-Tipp: Auch wenn nur dein Oberkörper zu sehen ist, solltest du untenrum auf die Jogginghose verzichten. Erstens, um wie bereits gesagt sein Selbstbewusstsein zu steigern. Zweitens, weil es verdammt peinlich werden könnte, wenn du doch unerwartet aufstehen musst.

2. Das richtige Set-Up

Einer der größten Unterschiede zum traditionellen Bewerbungsgespräch ist, dass du dich nicht in einem professionellen Umfeld – dem Unternehmen – befindest, sondern in den eigenen vier Wänden. Daher ist es wichtig, dass du ein gutes Set-Up aufbaust. Das heißt, dass du sowohl die technischen Vorausetzungen überprüfst als auch alle möglichen Ablenkungen beseitigst. Zum letzten Punkt gehört, dass du dein Handy stumm stellst und außer Reichweite legst und auch am PC sämtliche Programme schließt, die du nicht benötigst. Um nervige Hintergrundgeräusche zu vermeiden, solltest du die Fenster schließen und außerdem auch den anderen Personen in deinem Haus Bescheid geben, dass sie nicht stören dürfen. Bitte sie am besten auch darum, die Internetleitung nicht zusätzlich zu belasten, beispielsweise durch größere Downloads.

Der richtige Hintergrund

Doch wo ist überhaupt der beste Ort für dein Bewerbungsgespräch? Jedes Zuhause ist anders ausgestattet. Wenn du ein separates Arbeitszimmer hast, ist das ein klarer Vorteil. Falls nicht können aber auch die Küche oder das Wohnzimmer ausreichen. Achte dabei darauf, dass der Hintergrund nicht zu aufgeregt ist. Das bedeutet, dass der Bereich hinter dir aufgeräumt sein sollte und nicht zu vollgestellt. Eine Wand hinter dir wäre natürlich der Idealfall, aber alternativ tut es auch das klassische Bücherregal im Hintergrund, auf das viele in Meetings setzen. Hauptsache dein Gegenüber wird von den Dingen hinter dir nicht abgelenkt.

Ein kleiner Zusatztipp: Du kannst geschickt Objekte, die dir wichtig oder die generell interessant sind, im Hintergrund drapieren, um so einen potentiellen Gesprächspunkt zu triggern oder eben um deine Interessen und Eigenschaften hervorzuheben.

Eine gute Ausleuchtung

Wichtig ist außerdem, dass du gut zu erkennen bist – die Webcam allein reicht dafür nicht immer aus. Achte also darauf, dass das Zimmer gut ausgeleuchtet ist, am besten mit natürlichem Tageslicht. Doch gerade in der dunklen Jahreszeit ist das nicht immer möglich. Ein Ringlicht für den Schreibtisch kann hier Abhilfe schaffen. Diese bekommst du bereits günstig online zu kaufen und die meisten Modelle verfügen über verschiedene Lichtmodi. Am besten testest du vor deinem Gespräch die richtige Beleuchtung. Das Licht sollte dabei von vorne und nicht von oben kommen, da sonst unschöne Schatten entstehen. Auch sollte das Licht nicht von hinten kommen – zum Beispiel durch ein Fenster – weil dein Gesicht sonst besonders dunkel wirkt.

3. Gut vorbereitet starten

Stelle dir ein Glas Wasser an den PC und lege alle Dokumente, die du gegebenenfalls brauchst, bereit. Beachte dein Zeitmanagement auch beim Zurechtmachen – am besten bist du bereits zehn Minuten vor Gesprächsbeginn bereit. Wenn du sehr nervös bist und dich in Video Calls nichts wohlfühlst, kannst du etwas tricksen: Bereite dir einen kleinen Spickzettel vor, denn du an deinen Bildschirm klebst. Verlierst du den Faden, kannst du dich daran kurz orientieren, ohne das dein Gegenüber das bemerkt. Was du jedoch nicht tun solltest, sind vorbereitete Texte oder Stichpunkte vorzulesen und diese in der Hand halten. Das wirkt unprofessionell.

4. Souverän auftreten

Die Technik hat so ihre Tücken und oft beginnen Video Calls mit „Hallo? Was haben Sie gesagt?“. Um das Ganze etwas zu erleichtern, solltest du nicht nur ein gutes Mikro haben (meist reicht das klassische Headset vom Handy bereits), sondern auch langsam und deutlich sprechen. Schnelles, undeutliches Sprechen ist live schon schwer zu verstehen und wird auf digitalem Wege nicht besser. Abgesehen davon, solltest du auch auf deine Körpersprache achten: Sitze aufrecht und aufmerksam, „fläze“ nicht auf deinem Stuhl und leg den Kopf nicht gelangweilt auf der Hand ab. Versuche außerdem ab und an Blickkontakt zu halten. Schau dafür in die Kamera und nicht immer nur auf das Video auf dem Bildschirm. Und wenn du dir Notizen machst, schreibe diese handschriftlich. Tippgeräusche am Computer können das Gespräch stören.

Die Coronapandemie wird uns noch eine Weile begleiten und auch nach Ende der Pandemie, werden viele Unternehmen die Video-Bewerbungsgespräche wohl beibehalten. Sie bringen den Vorteil zeitlicher Flexibilität mit sich, den viele während des Corona-Home-Office schätzen gelernt haben. Daher lohnt es sich für dich als Bewerber:in definitiv auch langfristig auf Video-Job-Interviews vorbereitet zu sein.

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