Human Resources
Top-Gehalt für Azubis – in diesen Berufen gibt es das meiste Geld

Top-Gehalt für Azubis – in diesen Berufen gibt es das meiste Geld

Marié Detlefsen | 13.02.25

Eine Ausbildung bringt nicht nur Praxiswissen, sondern oft auch ein attraktives Gehalt mit sich. Doch in welchen Berufen verdienen Azubis am meisten – und wo fällt die Vergütung eher mager aus? Erfahre, mit welchen Gehältern du rechnen kannst.

Deutschland steckt in einer Ausbildungskrise. Viele Unternehmen kämpfen damit, offene Ausbildungsplätze zu besetzen. Neben dem demografischen Wandel trägt dazu auch die zunehmende Akademisierung der Berufswelt bei. Ein Blick in die Statistik zeigt das deutlich: Während 1950 auf zehn Studierende noch 75,5 Auszubildende kamen, lag dieser Wert 2021 nur noch bei 4,3. Doch eine Ausbildung bringt Vorteile mit sich – insbesondere finanzieller Natur. Während Studierende oft jahrelang ohne Einkommen lernen, erhalten Azubis bereits ab dem ersten Tag eine Vergütung. Eine aktuelle Analyse des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB), über welche das Portal Watson und Der Spiegel berichtet haben, zeigt, in welchen Branchen und Berufen die höchsten Ausbildungsgehälter gezahlt wurden.

Gehälter von Azubis sind deutlich angestiegen

Zuerst einmal positive Nachrichten: Während viele junge Talente häufiger einen akademischen Karriereweg anstreben anstatt einer Ausbildung, da sie der Annahme sind, man würde als Azubi nicht viel verdienen, zeigt sich nun langsam ein anderer Trend. Laut der Auswertung der jährlich tariflichen Ausbildungsvergütungen erhielten Auszubildende in tarifgebundenen Betrieben im Durchschnitt 1.133 Euro brutto pro Monat. Die Ausbildungsvergütungen sind im Jahr 2023 so stark gestiegen wie seit Beginn der Erhebung im Jahr 1992 nicht mehr. Insgesamt wurde ein Plus von 6,3 Prozent verzeichnet im Vergleich zum Vorjahr. Besonders stark fiel der Zuwachs laut BIBB in Ostdeutschland aus, wo die Gehälter um 8,3 Prozent anstiegen, während in Westdeutschland ein Plus von 6,1 Prozent erzielt wurde. Damit liegt die durchschnittliche Vergütung im Osten erstmals bei 1.133 Euro und im Westen mit 1.135 Euro nahezu auf gleichem Niveau – eine Angleichung, die lange auf sich warten ließ.

Allerdings gibt es je nach Branche erhebliche Unterschiede. Besonders im öffentlichen Dienst sind die Gehälter hoch – in diesem Bereich erhalten Auszubildende im Schnitt 1.234 Euro pro Monat. Im Handwerk sind es hingegen durchschnittlich 1.046 Euro, während in den freien Berufen lediglich 1.026 Euro gezahlt werden.

In welchen Branchen verdienen Azubis am meisten Geld?

Einige Berufe stechen besonders heraus, wenn es um hohe Ausbildungsgehälter geht. In vier Branchen erhalten Azubis monatlich über 1.300 Euro. An der Spitze stehen angehende Rohrleitungsbauer:innen mit einem durchschnittlichen Verdienst von 1.349 Euro. Knapp dahinter folgen Milchtechnolog:innen mit 1.347 Euro, Zimmer:innen mit 1.343 Euro und Maurer:innen mit 1.330 Euro.

Dicht unter der 1.300-Euro-Marke liegt die Ausbildung zur Milchwirtschaftlichen Laborant:in mit einem Durchschnittsgehalt von 1.285 Euro. Auch angehende Kaufleute für Versicherungen und Finanzanlagen kommen mit 1.282 Euro auf eine vergleichsweise hohe Vergütung.

Wenig Lohn in vielen klassischen Ausbildungsberufen

Doch nicht in allen Ausbildungsberufen sind die Gehälter so attraktiv. Laut der BIBB-Analyse gibt es 25 Berufe, in denen die durchschnittliche Ausbildungsvergütung unter 1.000 Euro liegt. Dazu gehören unter anderem Maler:in und Lackierer:in (936 Euro) sowie Friseur:in (719 Euro). Noch niedriger fallen die Vergütungen in Berufen wie Pharmazeutisch-kaufmännische:r Angestellte:r (907 Euro), Tiermedizinische:r Fachangestellte:r (877 Euro) und Bodenleger:in (882 Euro) aus.

Dennoch sollten Azubis sich dadurch nicht entmutigen lassen, denn es gibt noch andere Wege, um sich etwas dazuzuverdienen. So können Azubis unter anderem BAföG beantragen oder sich an andere Fördermittel wenden.

Was verdient man eigentlich nach der Ausbildung?

Dennoch kannst du deine Branche nicht nur nach dem Gehalt während der Ausbildung aussuchen, sondern auch einen Blick darauf werfen, was du als Einsteiger:in in dem Bereich verdienen würdest. Tatsächlich können einige Berufseinsteiger:innen schon in den ersten drei Jahren auf ein Bruttomediangehalt von über 45.000 Euro hoffen. Dies zeigt eine aktuelle Analyse von The Stepstone Group, die die Gehälter und die Verfügbarkeit von Ausbildungsplätzen untersucht. 

Das sind die zehn Ausbildungsberufe mit dem höchsten Einstiegsgehalt:

  1. Chemikant:in: 45.750 Euro Bruttomediangehalt
  2. Sozialversicherungsfachangestellte:r: 43.500 Euro Bruttomediangehalt
  3. Elektroniker:in für Automatisierungstechnik: 42.750 Euro Bruttomediangehalt
  4. Fluggerätmechaniker:in: 41.750 Euro Bruttomediangehalt
  5. Industriemechaniker:in: 41.000 Euro Bruttomediangehalt
  6. Mechatroniker:in: 40.250 Euro Bruttomediangehalt
  7. Elektroniker:in für Betriebstechnik: 40.250 Euro Bruttomediangehalt
  8. Werkzeugmechaniker:in: 40.250 Euro Bruttomediangehalt
  9. Fachinformatiker:in: 39.500 Euro Bruttomediangehalt
  10. Bankkaufleute: 39.250 Euro Bruttomediangehalt

Die Zahlen zeigen: Die Wahl des Ausbildungsberufs kann einen erheblichen Einfluss auf das Gehalt haben. Während einige Branchen mit hohen Vergütungen locken, müssen Azubis in anderen Bereichen mit deutlich weniger auskommen. Wer sich für eine Ausbildung entscheidet, sollte daher nicht nur seine Interessen, sondern auch die finanziellen Perspektiven im Blick behalten. Generell kann es sinnvoll sein, sich die Schwankungen und Veränderungen der Gehälter in den verschiedenen Branchen über die Jahre anzuschauen und zu vergleichen. Durch Fort- und Weiterbildungen ist es außerdem möglich dem Wunschgehalt näher zu kommen.

Du bist dir noch gar nicht sicher, in welche Richtung du gehen möchtest? Dann schau dir doch mal den folgenden Artikel an oder mache den Berufswahltest:


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© Ivan Samkov – Pexels

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