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Human Resources
Management Skills sind auch für Angestellte sinnvoll

Management Skills sind auch für Angestellte sinnvoll

Hauke Eilers-Buchta | 25.05.22

Durch neue Modelle in der Unternehmensführung werden Management Skills auch für Mitarbeitende wichtiger. Doch diese müssen sie oft erst erlernen.

Die Unternehmenskultur ändert sich in vielen Firmen. Somit sind es häufig nicht mehr nur die Führungskräfte, die dazu befugt sind, Entscheidungen zu treffen – auch Mitarbeiter:innen werden mit mehr Entscheidungsgewalt ausgestattet und können und sollen mitentscheiden. In zahlreichen Fällen kann sich eine solche Umstellung sogar positiv auf den Erfolg eines Unternehmens auswirken. Das liegt schon daran, dass viele Manager und Führungskräfte keine tieferen Einblicke in die Organisation der Arbeit haben. Bei Mitarbeiter:innen ist dies oftmals anders, allerdings fehlt es dafür häufig an den wichtigen Management Skills. Doch diese können erlernt werden.

Führungskräfte lernen von Grund auf, ein Unternehmen zu führen oder erarbeiten sich dies über die Jahre. Bei Mitarbeitenden ist dies in aller Regel anders und sie müssen zunächst die Management Skills erlernen, um im Anschluss Verantwortung übernehmen zu können. Hierbei gibt es einige Aspekte zu bedenken und zu beachten.

Um Mitarbeiter:innen auf mehr Verantwortung und Entscheidungsbefugnisse vorzubereiten, empfiehlt es sich, sorgsam vorzugehen und verschiedene Bereiche abzudecken. Dazu gehört beispielsweise ein Zugang zu relevanten Skills für den Bereich Management. Noch besser: dieser Zugang wird barrierefrei ermöglicht.

Weiterbildungsmöglichkeiten müssen für Mitarbeiter:innen bestehen

Um neues Wissen erhalten zu können, muss es für Mitarbeiter:innen entsprechende Zugänge zu Weiterbildungsmöglichkeiten geben. Ein einfacher sowie auch freier Zugang ist dafür essentiell und kann hilfreich sein, Mitarbeiter:innen entsprechend darauf vorzubereiten, mehr Verantwortung im Unternehmen zu übernehmen. Oftmals gibt es derartige Angebote in Unternehmen jedoch noch nicht.

Zur Förderung von Führungsverantwortung gehört außerdem, den Mitarbeiter:innen die Angst vor Themen zu nehmen, die mit Management-Posten in Verbindung gebracht werden. Vielfach haben Angestellte vielleicht den Eindruck, Management-Thematiken seien für sie nicht vorgesehen und sie sollten sich damit nicht intensiver befassen.

Dabei ist sogar das Gegenteil eher sinnvoll. Vor allem dann, wenn Mitarbeiter:innen die Management Skills nähergebracht werden sollen. Dafür eignen sich beispielsweise spezielle Trainings, die sich ganz den Management Skills widmen. Dazu kann es sogar Kursangebote geben, die den Angestellten offen stehen und sie dazu ermutigen, sich näher mit diesem Bereich zu befassen.

Die Kosten- und Zeitaspekte sollte dabei auf jeden Fall das Unternehmen klären, damit die Mitarbeiter:innen auch motiviert sind, sich dieser Themen anzunehmen. Ebenso gehört auch dazu, das Wissen für die Angestellten in den richtigen Kontext zu bringen.

Wissen dann bereitstellen, wenn es benötigt wird

So kann es entscheidend sein, wenn den Angestellten passendes Wissen dann zur Verfügung steht, wenn sie es benötigen. Heißt: Das Lernen sollte praxisbezogen stattfinden und dabei helfen können, aktuelle Probleme oder Herausforderungen bei der Arbeit berücksichtigen.

Können die Mitarbeitenden ihr Wissen im Arbeitsalltag nutzen, ist der Bezug schneller da und mögliche Fragestellungen können schneller mit zielgerichteten Lösungen beantwortet werden. Dabei darf das zur Verfügung gestellte Wissen durchaus auch darüber hinausgehen und weitere Aspekte umfassen, die eventuell für die Zukunft relevant sein könnten.

Als bewährt erweisen sich immer wieder konkrete Praxisbeispiele, die auch von den Mitarbeiter:innen selber eingebracht und vorgeschlagen werden. Dabei ist allerdings ein Unterschied zu machen. Denn die Themen für die jeweiligen Seminare, Workshops und Co. müssen nicht unbedingt von den Mitarbeiter:innen vorgegeben werden. Ihre Interessen und Bedürfnisse sollten dabei aber durchaus eine Rolle spielen.

Denn nur dann können Mitarbeiter:innen später mit Führungsverantwortung ausgestattet werden und eigenständig sinnvolle Entscheidungen treffen, die maßgeblich den Erfolg des Unternehmens mitbestimmen können.

Wissen und Denken: Vernetzt und das große Ganze sehend

Bei den meisten Unternehmen handelt es sich um komplexe Systeme, bei denen diverse Faktoren bedacht werden müssen. Neben dem unternehmerischen Bereich spielt dabei auch der soziale Faktor eine entscheidende Rolle. Alle Mitarbeitenden sind für ein Unternehmen von Relevanz und ihre Zusammenarbeit wirkt sich auf den Erfolg aus.

Das ist guten Führungskräften durchaus bewusst. Dieses Bewusstsein muss auch für Mitarbeiter:innen erarbeitet werden, die Entscheidungen treffen sollen. Ein ganzheitliches Denken mit vielerlei Variablen ist für gute Entscheidungen maßgebend und muss entsprechend trainiert und erlernt werden. Allerdings: Auch Mitarbeiter:innen ohne großartige Führungsverantwortung sollten wissen, welche Bedeutung jedes einzelne Detail für ein Unternehmen haben kann.

Welche Aktionen wirken sich wie auf das Unternehmen aus? Welche Rolle spielt man selbst und welche Relevanz haben Kolleg:innen für konkrete Aktionen?

Diesbezüglich ist es oftmals ratsam, einen direkten Austausch zu suchen und zu fördern, sodass alle Mitarbeiter:innen ihren eigenen, individuellen Einfluss kennenlernen und einzuschätzen wissen.

Diese Softskills spielen für Führungsverantwortung eine bedeutende Rolle

Daher ist es bedeutsam, dass Mitarbeiter:innen behutsam und sorgfältig an ihre (neue) Verantwortung herangeführt werden und die relevanten Skills für das Management kennenlernen können. Dabei sind es vornehmlich die nachfolgenden Softskills, die im Management eine relevante Rolle spielen und die auch Mitarbeiter:innen mit Führungsverantwortung kennen sollten:

  1. Teamfähigkeit: Um als Führungskraft bestehen zu können, bedarf es Teamfähigkeit. Immerhin muss man mit Kolleg:innen agieren können und Verantwortung für das Unternehmen, aber auch für die Mitarbeitenden selbst übernehmen.
  2. Kommunikationsfähigkeit: Auch eine gewisse Kommunikationsstärke ist vonnöten, wenn man im Management-Bereich bestehen möchte. Viele Unternehmen legen auf diesen Aspekt bei neuen Führungsmitarbeiter:innen auch besonderen Wert; somit sollte dieses Kriterium auch für Mitarbeiter:innen mit Führungsverantwortung gültig sein.
  3. Selbständiges arbeiten: Sicherlich kann man auch mal um Rat fragen, allerdings gehört ein gewisses Maß an Selbständigkeit dazu, wenn man Management-Verantwortung übernehmen möchte. In dieser Rolle sollte man grundsätzlich wissen, was man tut und tun muss.
  4. Durchsetzungsvermögen: Man muss mit Führungsverantwortung nicht nur teamfähig sein, sondern sich gleichermaßen auch durchsetzen können. Einerseits muss man mit Kolleg:innen zusammenarbeiten können, aber dennoch die Stärke haben, Entscheidungen zu treffen und sich zu behaupten.
  5. Flexibilität für Mitarbeiter:innen: In allen Bereichen ist Flexibilität heute wichtig. Das gilt bei Führungsverantwortung aber ganz besonders. Dieser Aspekt der Management Skills ist oft sogar entscheidend. Anpassungsfähigkeit gehört dazu und die Stärke, auf Veränderungen schnell und sinnvoll reagieren zu können.
  6. Motivieren können: Wer Führung übernimmt, muss motivieren können. Motivationsstärke ist als Management Skill somit ebenfalls wichtig. Nur so können Mitarbeitende und Kolleg:innen dazu animiert werden, ihr Bestes zu geben und sich stetig weiterzuentwickeln.
  7. Unternehmerisches Handeln: Zuletzt ist es auch notwendig, dass man als Mitarbeiter:in mit Führungsverantwortung die Interessen des Unternehmens erkennen kann und entsprechend agiert. Die Wünsche von Kund:innen müssen erkannt und bedacht werden, die Ziele des Unternehmens müssen stets vor Augen sein – und gleichzeitig darf der Blick auf das Gesamtkonstrukt nicht außer Acht gelassen werden.

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