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Human Resources
Gender Pay Gap: In diesen Bereichen sind Lohnunterschiede besonders deutlich

Gender Pay Gap: In diesen Bereichen sind Lohnunterschiede besonders deutlich

Hauke Eilers-Buchta | 24.08.22

Die Gender Pay Gap zeigt, welchen Lohnunterschied es zwischen Frauen und Männern in den jeweiligen Berufsfeldern gibt. Diese Lücke schließt sich, wenn auch nur langsam. In diesen Bereichen gibt es noch immer große Differenzen.

Zwischen Männern und Frauen gibt es in vielen Ländern – darunter auch Deutschland – nach wie vor Lohnunterschiede. Gemeinhin werden diese als Gender Pay Gap bezeichnet. Zwar schließt sich diese Lücke, allerdings sehr langsam. Aber: Je mehr Berufserfahrung Männer und Frauen haben, desto stärker vergrößern sich die Gehaltslücken sogar noch. In verschiedenen Branchen gibt es diesbezüglich signifikante Unterschiede. Vor allem in der Pflege, aber auch bei Versicherungen und im Bereich Beratung fallen die Lohnunterschiede besonders auf.

Equal Pay Day weist jährlich auf Differenzen hin

Jedes Jahr macht der Equal Pay Day am 7. März auf die Lohnunterschiede zwischen den Geschlechtern aufmerksam. Zwischen sechs und 18 Prozent beträgt die Gender Pay Gap in etwa (Daten vom Statistischen Bundesamt, 2020, unbereinigt und bereinigt). Doch in unterschiedlichen Branchen sind die Lohnunterschiede mitunter besonders auffällig und groß. Einen Einfluss darauf hat auch die Berufserfahrung, wie die Plattform kununu analysiert hat. Als Grundlage dafür wurden 390.000 Gehaltsangaben auf der Plattform verwendet.

Genauer: Branchen, in denen es mindestens 10.000 Gehaltsangaben gibt, wurden untersucht und analysiert. Und das auch nur, wenn mindestens ein Drittel der Daten von Frauen stammt. Im Vergleich standen dann Gehaltsinformationen von Angestellten mit maximal drei Jahren Berufserfahrung sowie die Informationen von Mitarbeiter:innen, die zwischen sechs bis zehn Jahren Berufserfahrung vorweisen können.

In der Versicherungsbranche ergeben sich hierbei beispielsweise deutliche Unterschiede. Frauen verdienen in diesem Bereich zu Beginn ihrer Karriere vielfach zehn Prozent weniger als männliche Kollegen.

Lohnunterschiede je nach Berufserfahrung noch größer

Abhängig von den Jahren, die Mitarbeiter:innen in dieser Branche aktiv sind, steigt der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen sogar noch an.

Bei Frauen mit sechs bis maximal zehn Jahren Berufserfahrung liegt das Gehalt so oftmals um bis zu 21 Prozent niedriger als bei Männern. Die Gender Pay Gap nimmt in der Versicherungsbranche somit um ganze elf Prozentpunkte zu. In absoluten Zahlen wird diese Differenz noch deutlicher. Männer verdienen jährlich im Schnitt knapp 62.000 Euro, Frauen hingegen nur knappe 51.000 Euro.

Ähnliche Unterschiede auch in der Pflege

Laut der kununu-Analyse gibt es solche gravierenden Unterschiede auch in den Bereichen der Pflege sowie allgemein im Bereich Gesundheit und Soziales. Bei geringer Berufserfahrung liegen die Lohnunterschiede dort bei zwölf Prozent, bei mehr Berufserfahrung gibt es auch in diesem Sektor einen Anstieg um zehn Prozentpunkte auf 22 Prozent.

Deutliche Lohnunterschiede gibt es außerdem im Bereich Consulting. Von 14 Prozent steigt die Gender Pay Gap hier auf 22 Prozent an, ein Plus von acht Prozentpunkten.

Spielt die Familienplanung eine Rolle?

Auffällig ist dabei, dass die Lohnunterschiede mit mehr Berufserfahrung zunehmen. Die Mitarbeiter:innen kommen somit in ein Alter, in dem die Familienplanung an Relevanz dazugewinnen könnte. Somit ist die Schlussfolgerung möglich, dass die Familienplanung für Frauen nach wie vor ein Karrierehemmnis sein könnte. Das geringere Gehalt bei mehr Berufserfahrung deutet zumindest darauf hin.

Ein weiterer Faktor, der mitunter nicht bedacht wird, ist die Tatsache, dass sich Frauen nach einer Studie der Arbeitsmarktforscher Christian Merkl und Benjamin Lochner weniger häufig auf sehr gut bezahlte Jobs bewerben als Männer. Das könnte aber auch daran liegen, dass Unternehmen keine familienfreundlichen Angebote schaffen oder Alltagsproblemen wie Sexismus, Misogynie und Co. nicht in ausreichendem Maße entgegenwirken.

Abschließend gibt es allerdings auch eine Branche, in der die Gender Pay Gap besonders niedrig ausfällt, zumindest in Bezug auf die Vergrößerung: die Immobilienbranche. Zwar verdienen Frauen hier mit wenig Berufserfahrung von bis zu drei Jahren um die zehn Prozent weniger als Männer, jedoch steigt dieser Wert bei mehr Berufserfahrung lediglich um einen Prozentpunkt auf elf Prozent an. Ähnlich sieht es in den Bereichen Medien (Anstieg um zwei Prozentpunkte) sowie Bildung (Anstieg um drei Prozentpunkte) aus.

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