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Human Resources
Gehaltstransparenz als wichtiges Instrument: So viel verdienen Arbeitnehmer:innen in Deutschland

Gehaltstransparenz als wichtiges Instrument: So viel verdienen Arbeitnehmer:innen in Deutschland

Marié Detlefsen | 11.01.24

Der Gehaltsreport 2024 ist da. Erfahre, warum Gehaltstransparenz in Stellenanzeigen eine entscheidende Schlüsselrolle bei der Gewinnung neuer Talente spielt und wie regionale Unterschiede sowie die Gender Pay Gap die Arbeitswelt prägen.

Im Wettbewerb um Fachkräfte rückt die Offenlegung von Gehaltsinformationen in Stellenanzeigen immer mehr in den Mittelpunkt. Laut dem aktuellen Gehaltsreport 2024 von Stepstone ist für 90 Prozent der befragten Arbeitnehmer:innen in Deutschland die klare Angabe des künftigen Einkommens ein entscheidender Faktor bei der Bewerbung. In diesem Zusammenhang gaben sogar 60 Prozent an, sich bereits von einer Bewerbung zurückgehalten zu haben, wenn die Ausschreibung keine Informationen zum Gehalt enthielt. Wir zeigen dir, wie wichtig Gehaltstransparenz auf dem Arbeitsmarkt ist und wie hoch das durchschnittliche Gehalt in Deutschland ist.

Gehaltstransparenz in Stellenbeschreibung lockt mehr Bewerber:innen

Die Studie basiert auf der Befragung von rund 5.700 Personen in Deutschland. Demzufolge liegt das Bruttomediangehalt in Deutschland bei 43.750 Euro pro Jahr. Das Durchschnittsgehalt wiederum liegt bei 50.250 Euro. Analysiert wurden über 920.000 Gehaltsdaten, wobei die Erhebung repräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht, Hochschulabschluss, Wirtschaftssektor und geografische Verteilung auf die Bundesländer ist.

Die Entlohnung spielt unter anderem eine sehr wichtige Rolle bei der Jobwahl. Immer mehr Menschen achten bereits bei ihrer Recherche auf den Lohn und mögliche Benefits. So würden sechs von zehn Befragten sich nicht auf eine Stelle bewerben, wenn gar keine Gehaltsspanne angegeben ist. Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group, betont:

Wir beobachten seit Jahren, dass Gehaltstransparenz für die Menschen immer bedeutsamer wird. Darum haben wir auf Stepstone.de schon Anfang 2021 Gehaltsspannen in Stellenanzeigen eingeführt. Dort sehen wir aus erster Hand, dass diese Information oftmals ausschlaggebend dafür ist, ob es wirklich zu einer Bewerbung kommt. Wer kein Gehalt angibt, verspielt in Zeiten der Arbeiterlosigkeit wertvolles Potenzial.

Medianeinkommen: In diesen Regionen und Branchen verdienen Arbeitnehmer:innen am meisten Geld

Doch wie sieht es generell mit den Mediangehältern in den verschiedenen Branchen und Regionen aus? Laut Umfrage werden deutliche regionale Gehaltsunterschiede sichtbar, insbesondere im Ost-West-Gefälle von über 17 Prozent. In den alten Bundesländern führen Hamburg und Hessen die Gehaltstabelle mit 49.750 Euro beziehungsweise 47.500 Euro an, während Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern das Schlusslicht bilden (beide 36.500 Euro). Bei den Großstädten stechen München (56.250 Euro) und Stuttgart (54.500 Euro) heraus.

Auch zwischen den Geschlechtern gibt es deutliche Unterschiede: Das Mediangehalt von Männern beträgt rund 45.750 Euro, das von Frauen liegt bei etwa 40.000 Euro, was einer Gender Pay Gap von 12,4 Prozent entspricht. Nach Bereinigung um Einflussfaktoren beträgt die Entgeltlücke zwischen den Geschlechtern jedoch nur noch 5,5 Prozent.

Gehaltstransparenz: Das Medianeinkommen nach Regionen.
Das Medianeinkommen nach Regionen, © Stepstone

Betrachtet man die einzelnen Branchen, zeigt sich, dass Ärzt:innen die Spitzenverdiener:innen mit einem Bruttomediangehalt von 94.750 Euro sind. Gefolgt von Personen in Banken und Versicherungen (57.000 Euro), Ingenieur:innen (56.000 Euro) und Unternehmensberater:innen (54.000 Euro). Am unteren Ende der Skala finden sich Angestellte im Groß- und Einzelhandel (35.750 Euro) sowie im Gastgewerbe (35.500 Euro).

Branchenübergreifend zeigen sich deutliche Unterschiede, wobei Banken und Pharma mit hohen Gehältern punkten. Große Unternehmen mit über 5.000 Mitarbeitenden bieten ein Bruttomediangehalt von 53.500 Euro, während es bei kleineren Unternehmen mit bis zu 50 Beschäftigten bei 38.500 Euro liegt.

Mediangehalt in Deutschland nach Branche und Unternehmensgröße.
Mediangehalt in Deutschland nach Branche und Unternehmensgröße, © Stepstone

Die Bedeutung von Bildung und Erfahrung für das Gehalt wird ebenfalls unterstrichen. Akademiker:innen verdienen mit einem Bruttomediangehalt von 57.500 Euro etwa 33 Prozent mehr als andere ohne Hochschulabschluss (41.000 Euro). Führungskräfte mit Personalverantwortung erhalten sogar fast 20 Prozent mehr (50.000 Euro) im Vergleich zu Beschäftigten ohne Führungsrolle (41.000 Euro). Berufserfahrung wirkt sich ebenfalls positiv aus, wobei das Gehalt nach mehr als elf Jahren auf 48.000 Euro steigt, verglichen mit 38.250 Euro für Berufseinsteiger:innen.

Für Arbeitnehmer:innen ist es also nicht verkehrt, sich in den richtigen Branchen umzuschauen. Dennoch sind dies nur statistische Zahlen und das Entgelt kann letztlich ganz anders aussehen. Für Unternehmen selbst ist es hingegen wichtig, eine Gehaltsspanne in ihren Stellenbeschreibungen anzugeben. Durch Gehaltstransparenz schaffen Unternehmen nicht nur Vertrauen und Offenheit, sondern auch eine Basis für eine effektivere und wertschätzende Arbeitsbeziehung zwischen Arbeitnehmer:innen und Arbeitgeber:innen.


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© susanbughdaryan – Unsplash

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