Das Erholungsparadox: Wie kann man krank sein im Urlaub verhindern?

Endlich ist es so weit – die lang ersehnte Urlaubszeit steht vor der Tür! Doch statt entspannter Tage am Strand oder in den Bergen werden viele von uns von Erkältungen, Kopfschmerzen oder Magenproblemen geplagt. Warum passiert das ausgerechnet im Urlaub, und was können wir tun, um gesund zu bleiben? Wir zeigen dir sieben Tipps, damit du deine freie Zeit unbeschwert genießen kannst.

Warum werden wir im Urlaub krank?

Während der Arbeitszeit hält unser Körper oft ein hohes Stressniveau aufrecht, unterstützt durch Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol. Diese Hormone stärken unser Immunsystem und halten uns leistungsfähig. Sobald der Stress nachlässt, sinkt der Hormonspiegel, und unser Immunsystem ist nicht mehr auf Hochtouren. Das Resultat: Versteckte Infektionen oder Erkrankungen, die bislang unterdrückt wurden, brechen nun aus.

Nach intensiven Arbeitsphasen sehnt sich unser Körper außerdem nach Ruhe. Die plötzliche Umstellung von einem hohen Aktivitätsniveau zur Entspannung kann jedoch überfordernd sein. Diese abrupte Veränderung führt oft dazu, dass unser Körper mit Krankheitssymptomen reagiert. Je länger die stressige Phase anhält, desto stärker kann das „Erholungsparadox“ zuschlagen.

Weiter ändern sich im Urlaub häufig unsere täglichen Gewohnheiten. Wir essen anders, schlafen zu anderen Zeiten und sind möglicherweise neuen klimatischen Bedingungen ausgesetzt. Diese Umstellungen können den Körper zusätzlich belasten und anfälliger für Krankheiten machen. So unterdrücken wir im Alltag oft Krankheitssymptome, um zu funktionieren. Sobald der Urlaub beginnt und der Druck nachlässt, treten diese Symptome deutlich hervor. Der Körper nutzt die Ruhephase zur Regeneration, was sich zunächst in Krankheit äußern kann.

Mit diesen Tipps gegen krank sein im Urlaub

Doch nicht sofort im Urlaub entspannen ist leichter gesagt als getan. Wie kann man also das Erholungsparadox verhindern? Wir haben dir einige Tipps zusammengestellt:

Vorbeugen und Vorplanen: Bereite deinen Körper rechtzeitig auf den Urlaub vor, indem du bereits vor der Urlaubszeit den Stress reduzierst. Plane wichtige Projekte so, dass du in den letzten Tagen vor dem Urlaub keine großen Belastungen mehr hast. Vermeide es daher, alles auf den letzten Drücker zu erledigen.

Schrittweise Entspannung: Vermeide es, von 100 auf 0 zu schalten. Plane bewusst eine Übergangszeit ein, in der du dich allmählich entspannst. Verbringe die ersten Urlaubstage vielleicht noch zu Hause oder wähle eine sanfte Reiseart. So kann sich dein Körper an die neue Situation gewöhnen.

Gesunde Routinen beibehalten: Achte auch im Urlaub auf eine ausgewogene Ernährung, ausreichenden Schlaf und moderate Bewegung. Extreme Veränderungen sollten vermieden werden, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten. Ein Spaziergang am Morgen oder leichte Dehnübungen können wahre Wunder wirken.

Selbstfürsorge: Nimm dir bewusst Zeit für sich selbst. Das kann ein Spaziergang ohne Handy, eine Massage oder einfach das Lesen eines Buches sein. Höre auf deinen Körper und gönne diesem die notwendige Ruhe.

Stressfreie Anreise: Oft beginnt der Stress bereits mit der Anreise. Plane deshalb ausreichend Zeit ein, um Hektik und Stress zu vermeiden. Packe rechtzeitig und vermeide Last-Minute-Aktivitäten. Eine stressfreie Anreise legt den Grundstein für einen entspannten Urlaub.

To-do-Listen und Zeitpuffer: Erstelle To-do-Listen für alles, was vor dem Urlaub erledigt werden muss und plane realistisch mit Zeitpuffern. Das gibt dir einen Überblick und verhindert, dass du in letzter Minute in Hektik verfällst. Packlisten helfen, nichts Wichtiges zu vergessen.

Frühzeitige Kommunikation: Informieren deine Kolleg:innen und Vorgesetzten rechtzeitig über deine Abwesenheit. Kläre Vertretungsregelungen und stellen sicher, dass wichtige Aufgaben verteilt sind. Ein:e „Abwesenheits-Assistent:in“ in deiner E-Mail hilft, die Kommunikation während deiner Abwesenheit zu steuern.

Durch ständige Erreichbarkeit nicht abschalten

Urlaub ist die Zeit zur Erholung und Entspannung – und doch wird sie oft von Krankheiten überschattet. Durch bewusste Vorbereitung und achtsame Selbstfürsorge kannst du allerdings das Risiko minimieren und deinen Urlaub wirklich genießen. Natürlich sind die oben genannten Tipps keine Garantie, um das Erholungsparadox zu verhindern, aber sie können durchaus helfen, gesund statt krank in die nächste freie Zeit zu starten. Überlege eventuell auch, während des Urlaubs komplett auf digitale Geräte zu verzichten oder zumindest keinerlei arbeitsbezogene Geräte mitzunehmen. Etwa zwei Drittel der Berufstätigen, die in diesem Jahr einen Sommerurlaub geplant haben, sind weiterhin für ihre Arbeit ansprechbar und können daher gar nicht richtig abschalten. Aus diesem Grund sollte eine ständige Erreichbarkeit eingeschränkt werden.

Aber wie ist es bei dir? Kennst du auch das Phänomen und bist häufiger Urlaub krank? Was unternimmst du dagegen? Schreib es uns gerne in die Kommentare.

Ständig erreichbar:

Warum viele im Sommerurlaub nicht abschalten können

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