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Büroalltag
Gefühle zeigen am Arbeitsplatz: Wie geht es der Gen Z im Job?

Gefühle zeigen am Arbeitsplatz: Wie geht es der Gen Z im Job?

Caroline Immer | 22.07.22

Verschiedene Generationen gehen laut einer aktuellen Studie sehr unterschiedlich mit ihren Emotionen am Arbeitsplatz um. Während die Gen Z vor allem negative Gefühle offen zeigt, scheinen ältere Arbeitnehmer:innen mehr Spaß im Job zu haben.

Ein gesunder Umgang mit den eigenen Emotionen ist in jedem Lebensbereich wichtig. Dennoch ist auch heutzutage das Offenbaren von Gefühlen am Arbeitsplatz mit einem Stigma verbunden – zumindest, wenn es nach 41 Prozent der Befragten einer aktuellen LinkedIn-Studie geht. Insbesondere jüngere Generationen scheinen jedoch offener mit ihren Gefühlen umzugehen. Auch negative Emotionen drücken junge Arbeitnehmer:innen ohne Scheu aus, und erteilen Toxic Positivity am Arbeitsplatz damit eine klare Abfuhr.

Jüngere sind offener, Ältere haben mehr Spaß

Ein Großteil der Generation Z ist der Ansicht, dass sich ein offener Umgang mit Emotionen positiv auf das Arbeitsklima auswirken kann, da dieser den Zusammenhalt der Kolleg:innen, die Offenheit für andere Perspektiven sowie die Produktivität stärkt. Auffällig ist jedoch, dass die jungen Arbeitnehmer:innen vor allem negative Gefühle am Arbeitsplatz empfinden – so fühlen sich 40 Prozent von ihnen mindestens einmal in der Woche hilflos und 35 Prozent ängstlich. Bei den älteren Generationen sind diese Werte deutlich niedriger.

© LinkedIn

Zwar scheinen ältere Mitarbeiter:innen ihre Gefühle nicht so offen zu zeigen, wie die Gen Z, sie empfinden jedoch häufiger positive Emotionen wie Freude und präsentieren ihren Sinn für Humor. 74 Prozent der über 55-Jährigen finden, dass Spaß auf der Arbeit nicht fehlen darf, doch nur 52 Prozent der Gen Z stimmen dieser Aussage zu. Nora Blum, Psychologin und CEO von Selfapy, findet dies trotz des offenen Umgangs bedenklich:

Junge Menschen gehen bei der Arbeit offener mit ihren Gefühlen um als das unter älteren Generationen üblich ist – vor allem auch wenn es um das Zeigen negativer Gefühle geht. Grundsätzlich halte ich das für eine positive Entwicklung, da unser Arbeitsplatz eine große Rolle für unsere psychische Gesundheit spielt und das Verstecken oder Unterdrücken von negativen Emotionen belastend ist und dauerhafte Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben kann. Daher finde ich es auch bedenklich, dass die junge Generation weniger häufig positive Gefühle bei der Arbeit zu empfinden scheint, als das die älteren tun.

Hat die Coronapandemie einen offeneren Umgang mit Emotionen bewirkt?

Die vergangenen Jahre und Monate haben den meisten Arbeitnehmer:innen viel abverlangt. Eine Vielzahl junger Talente hat sogar bereits mit Burnout zu kämpfen. Führungskräfte sollten insbesondere die Gefühle von Berufseinsteiger:innen im Blick behalten, findet Barbara Wittmann, Country Managerin bei LinkedIn DACH:

Gerade für Berufseinsteiger:innen ist die Coronapandemie sehr belastend gewesen und viele von ihnen mussten die ersten Schritte auf ihrem beruflichen Weg unter ganz besonderen Umständen machen. Onboarding und Arbeitsalltag fanden – oder finden bis heute – primär virtuell statt und somit fehlt es an Möglichkeiten, Kolleg:innen über die Schulter zu schauen oder sich Feedback einzuholen. Solche Erfahrungen können frustrierend sein und Führungskräfte sollten deshalb gerade jetzt das Befinden von Berufseinsteiger:innen und Neuen im Team gut im Blick behalten.

Trotz – oder gerade aufgrund – der negativen Erfahrungen, die viele Berufseinsteiger:innen während der Coronapandemie im Arbeitsalltag sammelten, fühlt sich die Hälfte der jungen Arbeitnehmer:innen seitdem wohler dabei, ihre Gefühle zu zeigen. Bei den über 55-Jährigen sind es lediglich 19 Prozent. Beim offenen Umgang mit Emotionen können sich die älteren Generationen bei der Gen Z also durchaus etwas abschauen – während diese von ihren älteren Kolleg:innen lernen können, den Spaß auf der Arbeit nicht zu vernachlässigen.

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