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E-Commerce
Voice Commerce: Chancen, Herausforderungen und lohnende Vorbereitungen?

Voice Commerce: Chancen, Herausforderungen und lohnende Vorbereitungen?

Aniko Milz | 23.02.22

Ist Voice Commerce schon in Deutschland angekommen? Was halten Verbraucher:innen von dem Trend und wo sehen sie Vor- und Nachteile?

Smart Speaker nehmen in immer mehr Haushalten einen (oder mehrere) Plätze ein. Sei es Alexa, Siri, Bixby oder der Google Assistant: Die KI-Helferlein schlagen Wörter nach, diktieren Rezepte oder bestellen Benötigtes online. Dadurch eröffnen sich auch für Unternehmen neue Möglichkeiten, ihren E-Commerce-Umsatz durch Voice Commerce zu steigern.

Was ist der Status quo und was sind die Herausforderungen im Voice Commerce?

Um herauszufinden, ob sich der Einstieg lohnt, hat GetApp 940 Online Shopper zu ihren Shopping-Gewohnheiten besonders in Bezug auf die Nutzung von Sprachassistent:innen und deren Vor- und Nachteile befragt. Besonders interessant:

  • Jede:r fünfte Befragte hat bereits per Voice Assistant geshoppt.
  • 59 Prozent kaufen sogar mehrmals wöchentlich oder mindestens alle zwei Wochen über Voice Assistants ein.
  • Beliebte Produkte sind Elektronik, Kleidung, Kosmetika, Bücher, Lebensmittel/ Getränke sowie Accessoires/ Schmuck

Im Jahr 2020 belief sich der Absatz von intelligenten Lautsprechern weltweit laut Statista auf rund 131 Millionen Geräte. Bis 2025 soll sich dieser auf etwa 206 Millionen erhöhen. Auch in vielen deutschen Haushalten ist eine Sprachassistenz vorhanden. Doch nicht alle nutzen diese bereits, um online einzukaufen. Dabei spielen verschiedene Gründe eine Rolle. Neben den 48 Prozent der Befragten, die angaben, kein smartes Gerät zuhause zu haben, war der meistgenannte Grund dafür, dass man Voice Commerce noch nicht genutzt hat, ein „Unwohlsein, wenn ein Gerät in der Wohnung ständig zuhört“ (25 Prozent). 21 Prozent gaben an, nicht gewusst zu haben, dass Online Shopping per Voice Assistant möglich sei. 21 Prozent hatten Angst, das falsche Produkt zu kaufen und 16 Prozent wussten nicht, wie man ein Produkt über einen Voice Assistant kauft.

© GetApp

Vor- und Nachteile der Voice-Bestellung

Diejenigen unter den Befragten, die auch eine Sprachassistenz zuhause haben, wurden außerdem zu den Vorteilen gefragt, die die Nutzung ihrer Meinung nach mit sich bringt. Knapp die Hälfte (46 Prozent) sahen eindeutig die Zeitersparnis durch eine schnellere Kaufabwicklung als größten Vorteil an. Ähnlich motiviert folgt der zweite Vorteil: die Bequemlichkeit der Freihandtechnologie (41 Prozent). Stärker personalisierte Angebote sahen 18 Prozent als Vorteil. 28 Prozent der Befragten stehen Voice Commerce noch skeptisch gegenüber, obwohl sie ein derartiges Gerät zuhause haben und 28 Prozent gaben an, keine Vorteile zu sehen.

Die genannten Nachteile führt eindeutig die fehlende Möglichkeit an, das Produkt zu sehen (49 Prozent) sowie die eventuelle Ungenauigkeit, da die Aussprache bei der Bestellung sehr klar sein muss (41 Prozent).

© GetApp

Wie können Unternehmen sich auf Voice Commerce vorbereiten?

Um im Voice Commerce durchzustarten, sollten Unternehmen zuerst ihre Online-Präsenz optimieren. Denn damit deine Produkte oder Dienstleistungen per Sprachsuche entdeckt werden, müssen sie bei Google und Co. gut ranken. Dazu solltest du unbedingt auch Longtail Keywords einbeziehen, die unserem Sprachgebrauch ähneln. Schließlich wird eine gesprochene Suche anders formuliert als eine eingetippte. Google fördert derartige Suchanfragen seit einiger Zeit stärker. So ist zum Beispiel die Technologie MUM darauf ausgelegt, die Suche multimodaler zu gestalten und auch für Sprachsuchen sinnvolle Ergebnisse zu liefern.

Noch kommt der Hype um Voice Commerce nur teilweise in Deutschland an. Deutsche Verbraucher:innen sind gerade hinsichtlich der Privatsphäre weiterhin skeptisch. Doch wer jetzt Vorkehrungen trifft und sich gut vorbereitet, kann das Potential später eventuell voll ausschöpfen. So fasst auch Rosalia Pavlakoudis, Content-Analystin, es zusammen:

Einerseits ist die deutsche Bevölkerung historisch eher zurückhaltend hinsichtlich neuer Technologien, insbesondere wenn es um ihre Privatsphäre und den Datenschutz geht. Dies spiegelt sich in unserer Studie wider: Jeder vierte Teilnehmer, der Voice Commerce noch nicht genutzt hat, fühlt sich unwohl dabei, ein Gerät zu Hause zu haben, das ständig zuhört. Andererseits scheint ein zunehmendes Interesse am Shopping mit Sprachassistenten zu bestehen. Jeder Fünfte hat bereits per Sprachassistent geshoppt, der Markt der Smart Speaker wächst kontinuierlich.

Unternehmen können die Technologie des Voice Commerce, die teilweise zwar noch in den Kinderschuhen steckt, jedoch enorme Potenziale aufweist, für neue Vertriebsmöglichkeiten und vereinfachte Prozesse nutzen und sich damit von der Konkurrenz absetzen.

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