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E-Commerce
Gewinnplus und mehr Umsatz bei Amazon – und doch sind Anleger enttäuscht

Gewinnplus und mehr Umsatz bei Amazon – und doch sind Anleger enttäuscht

Niklas Lewanczik | 26.07.19

Die Sales bei Amazon gingen im zweiten Quartal um 20 Prozent nach oben, der Umsatz lag entsprechend bei 63,4 Milliarden US-Dollar. Trotz mehr Gewinn blieb man aber hinter Erwartungen zurück.

Kaum sind die Wogen nach dem erfolgreichsten Prime Day aller Zeiten etwas geglättet, liefert Amazon die Quartalszahlen für Q2 2019. Die Steigerung von Umsatz und Gewinn ist dabei keine Überraschung angesichts der Macht des Unternehmens im E-Commerce; auch das boomende Cloud-Geschäft trägt seinen Teil zum Erfolg bei. Allerdings hatten die Prognosen einen noch größeren Gewinn vorausgesagt.

Amazon überzeugt und enttäuscht zugleich

Ein Blick auf die Zahlen im Quartalsbericht des Unternehmens gibt ein klares Bild davon, wie dominant Amazon längst geworden ist. Und diese Zahlen wurden noch nicht vom zweitägigen Prime Day Mitte Juli beeinflusst, an dem Amazon 175 Millionen Artikel verkaufte und zahlreiche neue Prime-Mitgliedschaften verzeichnete. Der Umsatz lag im zweiten Quartal bei enormen 63,4 Milliarden US-Dollar. Das stellt im Vergleich zum Vorjahr ein immenses Wachstum von 20 Prozent dar. Allerdings ist man derlei Sprünge von Amazon in den letzten Jahren gewohnt gewesen –  sie waren auch schon größer. So überrascht auch das besonders starke Ergebnis von 2,6 Milliarden US-Dollar Gewinn nicht. Hier gab es ein vierprozentiges Wachstum. Die Zahl entspricht übrigens dem verringerten Gewinn im zweiten Quartal bei Facebook. Das anhaltende Wachstum bringt CEO Jeff Bezos auch mit dem Angebot der Lieferung binnen eines Tages für Prime-Mitglieder in Verbindung:

Customers are responding to Prime’s move to one-day delivery — we’ve received a lot of positive feedback and seen accelerating sales growth. Free one-day delivery is now available to Prime members on more than ten million items, and we’re just getting started. A big thank you to the team for continuing to make life easier for customers.

Doch neben den vielen Verkäufen im E-Commerce macht Amazon auch mit anderen Bereichen sehr viel Umsatz. So verzeichnete der Bereich „Other“, der vor allem die Werbung betrifft, 8,1 Milliarden US-Dollar Umsatz, während die Amazon Web Services mit 8,4 Milliarden ebenfalls stark ins Gewicht fallen. Hier beläuft sich das Wachstum gegenüber dem Vorjahr auf gut 39 Prozent.

Diese Zahlen überzeugen. Im Kontext der Börse jedoch nicht, denn Amazon blieb hinter den Erwartungen deutlich zurück. So lag beispielsweise der Wert pro Aktie bei 5,22 US-Dollar pro Aktie, wobei Experten mit 5,29 US-Dollar gerechnet hatten. Negativ wurde auch der deutliche Anstieg der Kosten um 21 Prozent aufgenommen. Im nachbörslichen Handel sackte die Aktie prompt ab.

Weitere Zahlen und ein Ausblick

In Sachen Internationalisierung hat Amazon noch Luft nach oben. 38,7 Milliarden US-Dollar der Sales wurden in Nordamerika generiert, 16,4 Milliarden international. Das Wachstum beim Umsatz lag zwar bei 20 Prozent, im letzten Jahr konnte aber noch ein YoY-Wachstum von 44 Prozent verbucht werden.

Allerdings wird Amazon weiter mehr Geld verdienen, das steht außer Frage. Für das dritte Quartal wird ein Umsatz von 66 bis 70 Milliarden US-Dollar erwartet; der Prime Day dürfte dem Unternehmen dabei in die Karten spielen. Die aktuellen Quartalszahlen mögen Anleger enttäuscht haben. Aber aus Unternehmenssicht sind die Zeiten für Amazon dennoch rosig. Und das Cloud-Geschäft mit AWS sowie das Geschäft mit künftig sicher noch mehr Werbekunden werden die immensen Verkaufszahlen im E-Commerce nur noch stärker stützen. Konkurrenz kennt Amazon im E-Commerce in der westlichen Welt kaum in diesen Sphären. Herausforderer wie Alibaba nähern sich jedoch auch dem US-Markt mehr und mehr.

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