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E-Commerce
Suchmaschine Bing setzt auf E-Commerce: Neuer Retail Marketplace soll Google Konkurrenz machen
Microsoft-Zentrale in Schwabing, © Microsoft

Suchmaschine Bing setzt auf E-Commerce: Neuer Retail Marketplace soll Google Konkurrenz machen

Niklas Lewanczik | 15.06.22

Das neue Shopping-Erlebnis Buy Direct lässt User unmittelbar auf Bing Produkte finden, ansehen und kaufen. Es ähnelt Google Shopping und bietet für Retailer neue Potentiale – und LinkedIn-Daten spielen bei der Produktvermarktung eine Rolle.

Suchmaschinen sind im E-Commerce-Markt längt zu einem extrem wichtigen Faktor geworden – und das nicht nur als Startpunkt einer Produktsuche. Das hat Google verstanden und diverse Shopping-Optionen integriert, zum Beispiel die Shopping Experience Scorecard. Außerdem führt Google etwa die Möglichkeit ein, 3D-Produkte in der Suche anzuzeigen. Auch Bing bietet Nutzer:innen schon seit einiger Zeit mit Start Shopping eine Option, um Produkte von Händler:innen zu finden. Dieses Feature leitet sie jedoch zu deren Websites. Nun arbeitet die Microsoft-Tochter und wichtigste Suchmaschine hinter Google (zumindest in Deutschland und vielen westlichen Ländern) an einem neuen Marketplace. Buy Direct bietet Usern die Möglichkeit, direkt auf Bing die passenden Produkte zu finden, im Detail zu prüfen zu und kaufen.

Buy Direct: Bing möchte mehr Shopping auf der Plattform

Nicole Farley berichtet bei Search Engine Land vom neuen Marketplace, den Bing ohne große Ankündigung auf den Weg gebracht hat. Demnach können bisher einige hundert US-Händler:innen auf diesen zugreifen und darüber ihre Produkte anbieten und direkt verkaufen. Die Zahlungsabwicklung übernimmt Bing, nachdem die Händler:innen ihre Shops eingerichtet haben. Damit ähnelt das Prinzip dem von Google Shopping. Ebenso ähnlich wie bei Google, können die Shops ihre Produkte auch bewerben. Dazu liefert Microsoft unter anderem ein Tool zur Bestimmung von Werbepreisen sowie Audience-Daten von Microsofts LinkedIn, die für die Zielgruppe relevant sein können. Ein Mitglied des Bing-Presseteams erklärte:

Buy Direct is a part of Microsoft Start Shopping. This is a new product experience that we recently launched with limited sellers to our customers in the U.S. We’ll continue to listen to feedback as we explore new ways to serve our customers. Sellers on Buy Direct are not sourced through Microsoft Advertising / Shopping Campaigns.

Im Fiskaljahr möchte Bing die vergleichsweise geringe Summe von 25 Millionen US-Dollar in Verkäufen über Buy Direct fördern. Doch nach und nach sollen mehr Händler:innen auf die Option der Suchmaschine zugreifen. Vor allem die Möglichkeit, dass Suchende dort ihre Shopping-Präferenzen genau angeben können, soll einen Vorteil bieten. Obwohl Bings Buy Direct kurz- und wohl auch mittelfristig nicht mit Googles Shopping-Lösungen wird konkurrieren können, bietet es für Händler:innen doch eine Alternative. Immerhin verzeichnete die Suchmaschine Microsofts in den USA laut Comscore im Januar 2022 26,8 Prozent des digitalen Suchvolumens (im Vergleich zu Googles 61,4 Proezent). In Sachen Marktanteile bei den Suchmaschinen liegt Bing laut Statcounter global mit knapp drei Prozent abgeschlagen hinter Google; aber mit Abstand zu anderen auf Platz zwei. In Deutschland liegt Bings Marktanteil sogar bei 5,41 Prozent.

Ein Faktor, der für Bings Buy Direct und die Bewerbung über Microsofts Properties sprechen könnte, sind die für Händler:innen möglicherweise zu Beginn noch günstigeren Kosten im Vergleich zur Konkurrenz. Wann der Marketplace für weitere Händler:innen und in mehr Ländern zur Verfügung steht, ist bislang noch unklar.

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