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Digitalpolitik
TikTok erstmal sicher in den USA: Gericht entscheidet zu Gunsten der Social-App

TikTok erstmal sicher in den USA: Gericht entscheidet zu Gunsten der Social-App

Nadine von Piechowski | 02.11.20

TikTok konnte den Download-Stopp in den USA durch eine einstweilige Verfügung verhindern. Über die Zukunft der Kurzvideo-App wird allerdings erst nach den US-Präsidentschaftswahlen endgültig entschieden.

In dem ganzen Hin und Her um die Präsidentschaftswahlen in den USA blieb der Streit um das Fortbestehen der chinesischen Social-App TikTok in den letzten Wochen weitgehend unbeachtet. Denn nachdem der amtierende US-Präsident Donald Trump per Executive Order verfügte, dass die Kurzvideo-App entweder an ein in den Vereinigten Staaten ansässiges Unternehmen verkauft oder aus dem Land verbannt werden soll, wehrte sich der Konzern mit einer einstweiligen Verfügung – und hatte Erfolg. Denn eine Bundesrichterin des Staates Pennsylvania entschied zu Gunsten von TikTok, dass der Download-Stopp für die USA bis zum 12. November nicht durchgeführt werden dürfe.

TikToker setzten sich für Fortbestehen der App in den USA ein

Für dieses Urteil entscheidend dürften auch die offenen Worte der TikTok Stars Douglas Marland, Alec Chambers und Cosette Rinab gewesen sein. Diese gaben an, dass ein Bann der App ihnen die finanzielle Lebensgrundlage entziehen würde. In einem dem Gericht vorliegenden Dokument schreiben die TikToker:

[TikTok] gives content creators like Plaintiffs the opportunity to profit from the videos they post on TikTok. Plaintiff Rinab, for example, creates videos for fashion brands and other companies, and earns between $5,000 and $10,000 per video. Further, the exposure Plaintiffs have obtained through TikTok has resulted in promotional and branding opportunities. For instance, Plaintiff Chambers earned $12,000 for promoting the Extra gum brand in a TikTok video. […] Without access to the TikTok app, Plaintiffs will lose access to all of these followers, as well as to the professional opportunities afforded by TikTok.

Bei TikTok ist man sichtlich erleichtert über das vorerst positive Urteil und freut sich über die Unterstützung der Creator. Vanessa Pappas, Interim Global Head bei TikTok, postete auf Twitter:

Zukunft der App in den USA weiter ungewiss

Trotzdem ist die Zukunft TikToks in den USA noch nicht ganz sicher. Für den vierten November ist noch eine Anhörung der US-Regierung angesetzt, in der erneut Gründe für den Bann der App hervorgebracht werden sollen. Ein Hauptargument der Regierung um US-Präsident Trump ist, dass die chinesische App dafür genutzt werde, um Daten von US-Amerikanern zu sammeln. Ob die momentane Landesadminsitration damit den Streit um das Verbot TikToks gewinnen kann, ist heute unklar. Ebenfalls unsicher ist, was mit TikTok passiert, sollte Trump nicht wiedergewählt werden. Würde der Demokrat Joe Biden den Bann der App weitervorantreiben? Auf Antworten muss die Digitalbranche sowie die App selbst vorerst bis nach der US-Präsidentschaftswahl warten.

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