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Digitalpolitik
Gegen die Konkurrenz: Neue Beweise für Googles und Facebooks geheimen Deal

Gegen die Konkurrenz: Neue Beweise für Googles und Facebooks geheimen Deal

Aniko Milz | 18.01.21

Die Vorwürfe zu einem sogenannten Sweetheart Deal zwischen Google und Facebook erhärten sich. Dokumente tauchten auf, in denen die Absprachen zwischen den Internetgiganten festgehalten wurden.

Ende vergangenen Jahres wurde Google wegen wettbewerbswidriger Praktiken angeklagt. Mit im Boot sitzt Facebook, das mit Google einen sogenannten „Sweetheart Deal“ abgeschlossen haben soll. Diese Vorwürfe kamen schon im Dezember auf, werden nun jedoch von zusätzlichen Dokumenten untermauert, die der New York Times vorliegen. Laut der Klage, die Texas sowie neun weitere US-Staaten einreichten, soll Google Facebook 2018 den Deal angeboten haben, der Facebook Vorteile im Ad Header Bidding verschaffte. Facebook hingegen versicherte, jährlich eine bestimmte Summe auszugeben.

Facebook promised to bid on at least 90 percent of auctions when it could identify the end user and committed to spending a certain amount of money — as much as $500 million a year by the fourth year of the agreement, according to the draft of the complaint. […] Perhaps the most serious claim in the draft complaint was that the two companies had predetermined that Facebook would win a fixed percentage of auctions that it bid on,

berichtet die New York Times. Andere Ad Partner von Google, mit denen die Times sprach, gaben an, deutlich schlechtere Deals erhalten zu haben.

Google und Facebook: Was könnten die Konsequenzen des Deals sein?

Google und Facebook waren 2019 für mehr als die Hälfte aller Digital Ad Spendings verantwortlich. Wenn sich die Vorwürfe bezüglich des Deals bewahrheiten, stehen nicht nur hohe Geldstrafen, sondern vielmehr eine Umstrukturierung der Tech-Giganten im Raum. Während beide Unternehmen beteuern, dass es sich bei dem Deal nicht um kartellrechtliche Absprachen handelt, fällt jedoch auf, dass gewisse Klauseln enthalten sind, die genau vor so einer Situation schützen sollen. Laut der New York Times heißt es dort, dass beide Parteien sich verpflichten, einander zu unterstützen, sollte es zu Antitrust-Untersuchungen der Partnerschaft kommen.

Sowohl Google als auch Facebook bestreiten die Vorwürfe vehement. Beide geben an, dass solche Deals in der Digital-Advertising-Branche gang und gäbe seien. So sagte Julie Tarallo McAllister, eine Sprecherin bei Google, dass Facebook nur eines der Unternehmen sei, dass einen derartigen Deal mit Google unterhalte. Der Suchmaschinenkonzern veröffentlichte auf dem unternehmenseigenen Blog seine Einwände gegen die Klage. Christopher Sgro, ein Sprecher auf Facebooks Seite beteuerte, dass derartige Deals eher den Wettbewerb in der Branche fördern würden. Davon würden sowohl Advertiser als auch Publisher profitieren.

Any suggestion that these types of agreements harm competition is baseles,

ließ Sgro verlauten. Jedoch weigerten sich beide Unternehmen, näher auf die Einzelheiten des zwischen ihnen geschlossenen Deals einzugehen.

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