Your Outie Is A Marketer: Wie „Severance“ digital zur Hype-Serie gepusht wird und Creator profitieren

Mit einer erfolgreichen Serie wie Severance kann sich Apple auch stets neue Kund:innen für das Abonnement von AppleTV+ sichern, welches pro Monate immerhin 9,99 Euro kostet. Dabei sorgt aber nicht nur die Qualität der Serie für viele Besprechungen und ein großes Interesse, sondern vor allem das Marketing Apples. Und auch Google hat schon mit einem speziellen Feature auf die Popularität der Serie reagiert.

So wird Severance im Digitalraum gepusht: Personalisiertes Visual, Easter Egg und ganz viel Marketing

Insbesondere die neue zweite Staffel der Serie sorgt für viel mediales Aufsehen. Dazu trug schon zu Anfang des Jahres, passend zum Start der Staffel, eine besondere Marketing-Aktion bei. Mitten in der Grand Central Station in New York agierten einige der zentralen Figuren, beziehungsweise deren Darsteller:innen, in einem gläsernen Kasten, der ein nachgebildetes Büro beinhaltete, ganz im Stile der Serie. Zahlreiche Zuschauer:innen blieben stehen, staunten, fragten nach oder googelten. Eine Bilderreihe dazu findest du auf dem TikTok Account von AppleTV+. Wie erfolgreich Severance bisher schon war, lässt sich an vielen Aspekten ablesen, etwa 14 Emmy-Nominierungen und der Tatsache, dass die erste Staffel sogar noch auf Blu-ray veröffentlicht wurde – was mit Apple-eigenem Content selten geschieht.

Die zweite Staffel neigt sich gerade dem Ende entgegen und vor allem die siebte Episode der aktuellen Staffel, Chikhai Bardo, unter der Regie von Jessica Lee Gagné, wird bereits als neuer Höhepunkt im Streaming Game gefeiert. Um möglichst viele User in den sozialen Medien und auf Entertainment-Plattformen auf die Serie aufmerksam zu machen, zieht Apple verschiedene Register. Nicht nur das Live Action Event an der Central Station und offizielle Ads weisen auf die Serie hin. Auch hat der Tech-Konzern eine eigene Website für das fiktive, mysteriöse Unternehmen Lumon erstellt. Darauf finden User Informationen über CEOs und offene Stellen – ein Security Operations Lead für den SVR’D Floor wird gesucht. Sogar einen eigenen LinkedIn Account hat das Unternehmen und zählt über 80.000 Follower.

Außerdem können Interessierte auf einer neuen Apple Website ihr eigenes Bild hochladen, um zur Titelmusik der Serie eine Grafik mit dem Lumon-Luftballon und ihrem Gesicht darin erstellen zu lassen. Das sieht dann so aus:

Diese kleine Visual-Spielerei könnte das Teilen von Inhalten passend zur Serie weiter ankurbeln und das Interesse auf diversen Kanälen stärken, ganz so wie es Event-Unternehmen mit Hear me speak-Grafiken und Spotify mit Wrapped-Grafiken machen.

Wie Severance auf anderen Plattformen für Aufsehen sorgt

Im visuellen Bereich springen viele Unternehmen auf den Zug mit auf. Zum einen hat Google ein dediziertes Severance Easter Egg geliefert, das Ballons über die verwandten Suchergebnisse fliegen lässt.

Google Severance for blue balloons https://t.co/GUfwu124ro

— Ben Stiller (@BenStiller) March 17, 2025

Zum anderen hat der offizielle Threads Account diverse Memes präsentiert und folgende Caption ergänzt:

Please try to enjoy each joke equally.

Auf Threads ansehen

Das ist eine Anspielung auf die Wellbeing Sessions für die Innies, die in der Serie für Lumon arbeiten. Auch dieses Muster findet sich als Basis vieler Posts und Videos im Social-Media-Kosmos wieder und ist ein Beispiel dafür, dass auch Creator und Brands mit dem Wissen um populäre Serien von diesem und ähnlichen Trends profitieren können.

Creator und Brands können vom Serien-Hype profitieren

Ein Serien-Hype ist nicht nur für die beteiligten Personen und die Streaming-Dienste positiv und einträglich, sondern kann auch als Marketing- oder Aufmerksamkeitsinstrument von Marken und Creatorn genutzt werden. Wenn sich Creator beispielsweise kreativ am Stoff bedienen, um ihre Zielgruppen zu erreichen, die ebenfalls Fans der Serie sind, können sie auf viel Engagement und hohe Reichweiten hoffen. Zugleich haben Marken die Chance, das Serien-Setup für die Bewerbung eigener Produkte oder Expertise auszunutzen. So hat zum Beispiel der Publisher Sunday Scaries, der einen Podcast und Newsletter, aber auch Merch anbietet, einen Co-Author Post mit AppleTV gemacht, um Memes auf Basis von Severance als Hinweis auf das eigene Thema zu kreieren: die Sunday Scaries.

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Anders hat es der Account dreamspaces gemacht. Dieser wird von der Designexpertin Isabelle Angèle betrieben und beschäftigt sich vielfach mit Inneneinrichtung. In ihrem Post analysiert sie Sessel und Stühle, die in der Serie vorkommen.

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Sowohl ihr Post als auch jener von Sunday Scaries haben deutlich mehr Likes als andere Posts im Profil-Grid. Doch nicht allein auf Instagram, auch auf TikTok lohnt es sich, über die Hype-Serie zu sprechen. Immerhin ist die Plattform längst zu einem Diskurstreiber avanciert. Als Suchoptionen für viele, gerade junge, User sind Instagram und TikTok sowie Reddit ohnehin relevant. Und Viktoria Renner, Co-Founderin der Content-Marketing-Agentur OZMOZE und Social-Media-Marketing-Expertin, meint:

Marken müssen Trends nicht nacheifern, sondern mitgestalten. Wer früh sensible Themen erkennt und aktiv navigiert, wird als relevante Stimme wahrgenommen.

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„Wer den Diskurs mitgestaltet, gewinnt“
– Viktoria Renner im Interview: TikTok wird zur Suchmaschine und zum kulturellen Epizentrum

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Nun ist es mit Severance aber bald erstmal wieder vorbei und der Hype wird abflachen. Für Creator und Marken ist es aber möglich, derlei Mikrotrends schon vorab zu erkennen – wie ich bei unserem Digital Bash – Social & Influencer schon erklärt habe – und sich zum Beispiel auf die nächsten Staffeln populärer Serien einzustellen, um damit Content zu erstellen. Für viel Aufsehen sorgt zum Beispiel gerade die dritte Staffel von The White Lotus, zudem gibt es ab April neue Folgen der Kultserie Black Mirror auf Netflix, The Last of US auf WOW oder auch die deutsche Produktion How to Sell Drugs Online (Fast) auf Netflix.

Wer sich aber noch im Severance-Kosmos befindet, kann sich mit dem Titelsong im 8 Hour Work Day Innie Mix einen Arbeitstag musikalisch untermalen.

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