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Einblick in Kanye Wests Warenkorb: Amazon-Angestellte sollen in Kaufhistorien geschnüffelt haben

Einblick in Kanye Wests Warenkorb: Amazon-Angestellte sollen in Kaufhistorien geschnüffelt haben

Aniko Milz | 22.11.21

Würdest du deinen Amazon-Warenkorb vor aller Welt offenlegen? Ein neuer Bericht beschreibt ein Datenleck bei dem E-Commerce-Riesen, das Angestellten den Zugriff auf Einkäufe von Prominenten und Ex-Partner:innen erlaubte.

Fast jede:r bestellt bei Amazon. Die Umsätze in Milliardenhöhe, die das Unternehmen jedes Quartal einfährt, kommen nicht von ungefähr. Die User bestellen Geschenke, Alltagsgegenstände oder auch intimere Produkte, die man nicht unbedingt offengelegt wissen möchte. Ein Report von Wired zeigt jetzt jedoch auf, dass genau dies in den vergangenen Jahren passiert ist. Angestellte konnten Einblick in den Warenkorb von Celebrities, Ex-Partner:innen oder eben allen Personen nehmen, die sie interessierten. Die Untersuchung prangert nun den fehlenden Datenschutz von User-Informationen an.

Voyeurismus bei Amazon: Mitarbeiter:innen griffen auf sensible User-Daten zu

Ein ehemaliger Angestellter, der mit Wired zusammengearbeitet hat, gab an, er erinnere sich an Momente, in denen die Einkaufshistorie von Stars wie Kanye West oder Schauspieler:innen aus dem Marvel-Universum angeguckt wurde. So heißt es bei Wired:

One former service rep, who requested anonymity, said he remembered colleagues looking up the purchases of Kanye West and movie stars from the Avengers films, even scoping out a few dildos in a particular celebrity’s purchase log. Other staffers recalled coworkers looking up exes and girlfriends or boyfriends. ‚Everybody, everybody did it,‘ a former customer service manager says. They weren’t supposed to, of course.

Schon Anfang des Jahres machte eine ähnliche Geschichte Schlagzeilen, als es hieß, Mitarbeiter:innen würden Amazons Daten analysieren, um Konkurrenzprodukte zu gut performenden Artikeln auf den Markt zu bringen. Auch damals geriet die Datenarchitektur des E-Commerce-Unternehmens in die Kritik. Jeff Bezos gab 2020 an, dass Angestellte natürlich nicht dazu angehalten werden, auf die Daten zuzugreifen. Dass sie nicht gegen die Regeln verstoßen, könne er hingegen nicht garantieren.

Wie sicher sind die Daten bei Amazon wirklich?

Natürlich brauchen viele Mitarbeiter:innen bei Amazon Zugriff auf gewisse Daten. So wäre ein Kund:innen-Service ohne Einblick in die zuletzt bestellten Produkte eher schwierig. Doch die sensiblen Daten sollen nicht ausreichend gegen internen und womöglich auch externen Missbrauch gesichert sein. Ein Amazon-Sprecher wies Wired gegenüber die Vorwürfe zurück und gab an, dass es strikte Vorgaben zum Umgang mit Kund:innendaten gäbe. Man würde jedoch alle Vorfälle untersuchen. Da sich der Wired-Bericht auf die Aussagen mehrerer Mitarbeiter:innen sowie auf die eines ehemaligen IT-Sicherheitschefs stützt, dürfte an den Vorwürfen mehr dran sein, als allen Amazon-Kund:innen lieb ist.

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