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Nostalgisch, verträumt, rebellisch: Das sind die Grafikdesign-Trends 2023

Nostalgisch, verträumt, rebellisch: Das sind die Grafikdesign-Trends 2023

Caroline Immer | 28.11.22

Ein Blick auf die von 99designs zusammengestellten Grafikdesign-Trends für das kommende Jahr zeigt: Der Retro-Trend des vergangenen Jahres setzt sich fort – und wird noch abstrakter. Wir stellen dir die zwölf wichtigsten Strömungen im Überblick vor.

Trends entstehen immer im Kontext ihrer Zeit. In Hinsicht auf die Coronapandemie ist stellenweise eine neue Normalität eingekehrt, welche mit Optimismus, aber auch Nostalgie begrüßt wurde. Diese Empfindungen spiegeln sich auch in den beliebtesten Design-Trends des vergangenen Jahres wieder, welche von farbenfrohen Eindrücken sowie Entwürfen, die an vergangene Jahrzehnte erinnern, gekennzeichnet waren. Diese Entwicklung dürfte sich auch im kommenden Jahr fortsetzen. Allgegenwärtige Krisen, wie der Krieg Russlands gegen die Ukraine, die Inflation sowie die Klimakrise dämpfen den Optimismus jedoch – auch im Grafikdesign.

Einige Grafikdesigner:innen fokussieren ihre Ideen auf Aufregung und Neugier und entwerfen tech-inspirierte, zukunftsgerichtete Designs. Andere fangen mit ihren Entwürfen Phänomene wie Eskapismus ein, wieder andere zeigen sich rebellisch innovativ. Diese Vielfalt an Strömungen macht die Design-Trends für 2023 alles, aber nicht langweilig. Im Folgenden zeigen wir dir die von 99designs zusammengestellten zwölf wichtigsten Trends im Grafikdesign, von Mystizismus über Punk bis zu 90er-Weltraum-Designs, für das kommende Jahr.

Mystizismus

Im Design-Kontext steht der Trend Mystizismus für spirituelle Ideen und Astrologie. Dabei stehen insbesondere Symbole wie beispielsweise Sternzeichen und Sternbilder im Fokus. Dünne Linien, leichte Kurven und gedeckte Farben machen den Trend optisch ansprechend. Der sanfte visuelle Eindruck macht den Design-Trend Mystizismus darüber hinaus nicht nur für Astrologie-Fans interessant.

© brandstrategy und Bojana via 99designs

Rückkehr der Risographie

Der Name dieses Trends dürfte nur den wenigsten bekannt sein. Die Risographie war eine Drucktechnik der 80er-Jahre, entwickelt von der Riso Kagaku Corporation in Japan, welche oft unbeabsichtigt zu doppelbelichteten Ergebnissen mit wenig gesättigten Farben führte. Genau diese Optik wird nun auf moderne Weise wiederbelebt.

© m.arta, RyanStudio und Paula Ambrosio via 99designs

Punk Revival

Auch dieser Trend hat seine Wurzeln in vergangenen Jahrzehnten, und ist durch eine rebellische Grundhaltung gekennzeichnet. Visuell sind hier DIY-Techniken wie Cutouts und Collagen zu sehen. Der Trend vermittelt Energie, Aufstand, bunte Farben und Maximalismus.

© Lee Chatte via 99designs

Retro-Line-Art

Im Gegensatz zum Punk-Revival-Trend geht es hier um minimalistische Linien und Designs, die amüsieren und unterhalten sollen. Der Cartoon Style macht diesen Trend insbesondere für zwanglosere, fröhliche Projekte gut geeignet. Der Retro-Effekt kann durch bunte Farben und sogenannte Bubble Letters verstärkt werden.

© AnaMaria.Design und Pepper Pack Design via 99designs

Airbrush-Surrealismus

Der bereits längere Zeit bestehende Design-Trend Surrealismus wird 2023 mit Airbrush-Techniken der 80er-Jahre kombiniert. So entstehen sanfte, oft leuchtende Bilder, die mit einer Mischung aus Fantasie und Nostalgie überzeugen.

© Ossobüko Studio via 99designs

Folk Botanical

Die Farben und Formen der Natur werden hier neu interpretiert – visuelle Imperfektionen können bei den Kund:innen ein Gefühl von Vertrautheit wecken und verweisen auf Authentizität. Das Team von 99designs erklärt:

This trend reinterprets familiar nature themes into unexpected, whimsical drawings. It also rejects the geometrical precision too often imposed by vector art tools. But the vibrancy in these patterns does not only come from the plants but from the shaky imperfections of the human hand. The effect is to make digital artworks feel organic in more ways than one.

© Kamilla Oblakova und Pepper Pack Design via 99designs

Psychedelische 90er-Weltraum-Designs

Dieser Trend ist genau so extravagant, wie er sich anhört. Psychedelische Designs der 60er-Jahre waren bereits in diesem Jahr nicht zu übersehen – nun wird der Trend mit 90er-Einflüssen und Weltraumbildern kombiniert. Retro-Einflüsse treffen hier in farbenfrohen, fantasievollen Designs auf futuristische Themen.

© jerryhiggy und Monkeii via 99designs

Vermischte Dimensionen

Die verschwommene Grenze zwischen der digitalen und der analogen Welt wird in diesem Trend auf die Spitze gebracht: Designer:innen kombinieren digitale Illustrationen mit Fotografie. Hiermit soll kein dystopisches Weltbild, sondern Verspieltheit und Freude ausgedrückt werden.

© Ana Strumpf und Hattie Stewart via 99designs

Acid Graphics

Acid Graphics, auch als Y2K Grunge bezeichnet, ist ein Trend, der seine Wurzeln in der Goth-Subkultur der späten 90er-Jahre hat. Sein Revival ist insbesondere Social-Apps wie TikTok geschuldet, erklärt Designerin gothlux:

Y2K and the gothic subculture, specifically referencing “Mall Goth,” started in the late 90s and in reference to the commercialization of gothic culture. Since then it has had a resurgence on apps like Instagram and Tik Tok. 

© Replika_ und cycoblast via 99designs

Experimenteller Eskapismus

Der bereits 2022 beliebte auf dem Phänomen Eskapismus basierende Design-Trend zog User und Kund:innen mit fantasievollen Traumwelten in seinen Bann. Der Trend setzt sich auch im kommenden Jahr fort, allerdings mit einer experimentellen Optik, die unter anderem von KI-Text-to-Image-Verfahren inspiriert ist.

© buzzart via 99designs

Storytelling neu gedacht

Dieser Trend ist insbesondere für Kampagnen interessant, die auf Storytelling setzen. Hier werden verschiedene Geschichten auf einmal erzählt. Der visuelle Aufbau kann komplex oder minimalistisch sein. Aktuell ist dieser Design-Trend insbesondere in Blogs und News-Artikeln zu sehen.

© Anastasia S. und EDSTER via 99designs

Abstrakte Verläufe

Farbverläufe sind bereits seit mehreren Jahren nicht mehr aus der Design-Welt wegzudenken. 2023 wird der Trend von abstrakten Formen und verschwommenen Linien ergänzt. Designerin strawberriesandmocha beobachtet eine wachsende Popularität des Trends, welche sich auch im kommenden Jahr fortsetzen wird:

Abstract gradients have already been building up popularity in recent years, but they’ve suddenly gained more allure in modern graphic design lately that I’ve started to think about how they’ve become that quintessential creative trend that will continue to be huge and evolve in 2023. 

© Molecula und Md. Emran H. via 99designs

Die Design-Trends 2023 sind von einem bunten Mix aus bekannten Retro-Mustern, abstrakten Ideen und farbenfroher Kreativität gekennzeichnet. Hier kannst du dir die Design-Trends für 2022 und hier die Social-Media-Design-Trends dieses Jahres anschauen, welche auch aktuell noch relevant sind.

Welche Trends für das Jahr 2023 gefallen dir besonders gut? Schreib es uns gerne in die Kommentare.

Kommentare aus der Community

Dennis F. am 15.12.2022 um 11:35 Uhr

Bei einigen der Punkte kann ich zustimmen, wie beispielsweise „Acid Graphics“. Die große Mehrzahl der hier vorgestellten „Trends“ sind nach meiner Auffassung allerdings absolut nicht zutreffend.

Antworten
Nina am 30.11.2022 um 11:44 Uhr

Allein die Anzahl der hier vorgestellten Trends entwerten die Bedeutung des Wortes Trend. Es fehlt die Bedeutung, die Aussage, der Zeitgeist. Es macht offenbar einfach nur jeder, was er will.

Antworten
Thomas Völcker am 29.11.2022 um 13:25 Uhr

Ich bezweifle sehr, dass die u.g. „Trends“ tatsächlich die maßgeblichen Gestaltungslinien des Jahres 2023 sind. Das sieht mehr nach einer subjektiven Auswahl von diesjährigen Designbeobachtungen aus…

Antworten
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