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SEO - Suchmaschinenoptimierung
Google Trust Signals – So gewinnst du Googles Vertrauen

Google Trust Signals – So gewinnst du Googles Vertrauen

Sascha Saupe | 22.01.15

Ein hoher Trust Factor verschafft dir ein gutes Ranking. Wir haben 5 Wege, um Googles Vertrauen zu gewinnen, unter die Lupe genommen.

Vor einiger Zeit haben wir bereits über die Google Trust Signals berichtet und darüber, wie man das Vertrauen des Suchmaschinenriesen gewinnen kann. Da dieser Themenbereich allerdings sehr komplex und nicht immer ganz transparent ist, wollen wir nochmals darauf eingehen. Darüber hinaus soll nicht nur erläutert werden, welche Vorteile durch einen Vertrauensgewinn von Google entstehen. Wir reden auch darüber was passiert, wenn Google das Vertrauen gegenüber deiner Seite verliert.

Zunächst einmal betrachten wir die grundsätzliche Zielsetzung von Google. Die Suchmaschine möchte am liebsten nur Webseiten auf dem Index haben, die auch von den Usern geliebt werden. Das ist auch ganz logisch. Denn was wäre, wenn die User nur Ergebnisse finden, die ihnen nicht gefallen? Ganz einfach, sie wechseln die Suchmaschine. Um das zu verhindern, schraubt Google ständig an seinem Algorithmus und bringt ein Update nach dem anderen raus.

Schon seit längerem baut Google dabei auch auf die sogenannten Trust Signals. Im Gegensatz zu den relativ bekannten SEO-Metriken sind diese Signale weniger greifbar. Darum zeigen wir euch, worauf bei den Trust Signals im Wesentlichen ankommt. Matthew Jackson, Planning Director bei Branded3, machte sich ebenfalls einige Gedanken darüber, die wir hier aufgreifen möchten. Anhand des Beispiels von eBay machen wir aber auch deutlich, was passieren kann, wenn man die Gunst des Suchmaschinenriesen verliert.

1. Link Trust

Links machen einen unglaublich großen Teil von Google aus. Das war so, ist so und wird auch noch lange so bleiben. Aber der Linkaufbau hat sich in den letzten Jahren grundlegend geändert. Früher war es noch ausreichend, eine Vielzahl von Links auf die eigene Seite zu bekommen. Das war ein  Vertrauenssignal für Google. Wir wissen alle, dass dem nicht mehr so ist. Wer heute mit Links punkten möchte, braucht vertrauenswürdige Links. Links von Seiten, die selber einen hohen Trustfaktor bei Google besitzen. Die Links müssen außerdem themenrelevant für die eigene Seite sein und der Aufbau der Links muss natürlich von statten gehen. Das ist die beste Ausgangslage für Google, um deinen Links zu vertrauen.

Schauen wir jetzt einmal auf die Kehrseite der Medaille. Vielerorts hat man mitbekommen, dass eBay im Mai 2014 von Google manuell abgestraft wurde. Dadurch entstanden dem Unternehmen auf Grund von Rankingverlusten angeblich Umsatzeinbuße von rund 200 Millionen Dollar. Unter anderem fand diese Abstrafung auch deswegen statt, weil der Suchmaschinenanbieter den Verlinkungen von eBay nicht mehr vertraut hat. Zugegeben, es ist schwierig das Linkprofil von eBay im Zusammenhang mit dieser Abstrafung zu diskutieren. Denn natürlich hat sich das Unternehmen unmittelbar nach der Abstrafung mit einer Bereinigung des eigenen Profils auseinandergesetzt und entsprechende Maßnahmen ergriffen. Das erschwert die Analyse maßgeblich.

Es ist jedoch anzunehmen, dass eBay eine Vielzahl schlechter Links über das eigene Affiliate Programm erhalten hat, mit dem so ziemlich jeder dürftige Internseiten auf die eBay Website verlinken konnte. Also achte genau auf dein Linkprofil. Wenn du nichts über die Herkunft eines Links weißt, den du auf deiner Seite findest, überprüfe ihn sofort. Setze in erster Linie auf Backlinks mit einem hohen Trust Factor. Diese sind zwar schwieriger zu finden, bringen aber einen deutlich höheren Ertrag, als Links mit einem geringem Vertrauensfaktor. Das Paradebeispiel für einen guten Trustlink ist der berühmte Wikipedia-Link.

2. Trust durch gute Inhalte

„Content is King“ ist wohl eine der ältesten Weisheiten seit Beginn der Suchmaschinenoptimierung. Und sie ist immer noch richtig. Aber auch hier hat sich einiges verändert. Früher reichte es oftmals aus, große Mengen von Text auf eine Webseite zu bringen und das Keyword so oft wie möglich zu platzieren. Diese Seiten hatten für Google eine hohe Relevanz. Das funktionierte zu Zeiten, als Manipulationen in diesem Bereich noch keine Rolle spielten oder zumindest noch geduldet wurden.

Aber auch hier hat Google seine alten Schwächen merklich ausgemerzt und kann sehr wohl den Inhalt einer Seite interpretieren und bewerten. Und genau hier kannst du dir den Trust von Google holen. Erinnern wir uns noch einmal an den Satz zu Beginn dieses Artikels. Google liebt Webseiten, die auch von den Usern geliebt werden. Das trifft vor allem auf den Content zu.

Achtet vor allem auf die Erstellung von themenbezogenen Content auf euren Seiten. Hierbei ist es nicht mehr notwendig, ständig mit dem für die jeweilige Seite relevanten Keyword hausieren zu gehen. Ganz im Gegenteil! Google reagiert allergischer denn je auf Keyword-Stuffing. Also setzt es vorsichtig ein. Eine Dichte von 4 Prozent ist ein ganz guter Richtwert, aber auch nicht in Stein gemeißelt. Google erkennt mittlerweile auch Synonyme und logische Zusammenhänge. Somit kann ein Fachbeitrag auf der eigenen Seite auch als ein solcher erkannt werden. Das Einbinden von YouTube Videos ist eine weitere Möglichkeit, um das Vertrauen von Google zu gewinnen.

Kommen wir auch in diesem Fall wieder auf eBay zurück. Warum sollte man eBay für seine Inhalte abstrafen? Ganz einfach: Sie sind zum großen Teil katastrophal. Das Problem von eBay liegt in der mangelnden Kontrolle der Inhalte. Im Gegensatz zu Amazon sind hier nicht in erster Linie Händler am Werke, die auf seriöse Inhalte achten, um unter anderem das eigene Image zu pflegen. Hier werden die Inhalte zu einem Großteil von Privatpersonen erstellt, die mitunter einfach nur Ballast aus den eigenen vier Wänden loswerden wollen. Dementsprechend wenig Mühe geben sie sich auch bei ihren Produktbeschreibungen. Teilweise werden Texte sogar von anderen Internetseiten geklaut und erzeugen somit doppelte Inhalte, die ohnehin schädlich für die eigene Webseite sind. eBay muss das letztendlich verantworten und im Endeffekt auch dafür gerade stehen.

3. User Experience Trust

Und noch einmal, wir können es gar nicht oft genug sagen: Google möchte Webseiten in seinen Index haben, die von Usern geliebt werden. Um das zu gewährleisten, versucht der Algorithmus auch die User Experience, das Design und die komplette Nutzerführung einer Website zu bewerten.

So lassen beispielsweise eine geringe Verweildauer auf der Seite und eine hohe Absprungsrate darauf schließen, dass eine Website keine gute User Experience vorweisen kann. Schnell wird hier auch das Zusammenspiel der einzelnen Trust Signals deutlich. Vermutlich findet der Nutzer auf einer derartigen Seite neben der schlechten Benutzerführung auch minderwertigen Content vor und springt nach wenigen Sekunden zurück zur Google Suche.

Eine große Rolle spielt hierbei auch die steigende Internetnutzung über Smartphones und Tablets. Nicht mobiloptimierte Seiten bieten auf diesen Endgeräten eine sehr unkomfortable Bedienung. Die Ladezeiten sind lang und die Bedienbarkeit der Website ist eigentlich nur durch Zoomen möglich. Die Absprungsraten sind in diesen Fällen sehr hoch und die Verweildauer auf diesen Seiten ist logischerweise sehr gering.

Betreiber von Webseiten sollten sich also schleunigst auf das mobile Web einlassen, falls sie das noch nicht getan haben. Ansonsten wird die weiter steigende Nutzung des Internets über mobile Endgeräte dazu führen, dass Google immer mehr Trust verliert.

Es wird zudem vermutet, dass Google eine permanente Entwicklung an der eigenen Website honoriert. Wenn du also regelmäßig kleine Verbesserungen auf deiner Seite vornimmst, kann dies zu einem erheblichen Gewinn von Trust führen.

Sehen wir uns doch auch zu diesem Thema einmal an, was eBay verbrochen hat: Ich gebe ja zu, man muss jetzt aufpassen, dass diese Berichterstattung nicht zu einseitig wird. eBay wurde keinesfalls von Amateuren programmiert! Aber im Vergleich zu Amazon scheint die UX für eBay Benutzer nicht annähernd so komfortabel zu sein. Nutzer kritisieren das veraltete Design, die nicht zu speichernde Suche und die uneinheitliche Positionierung der Navigation. Das sind alles Faktoren, die anscheinend auch Google beim Crawlen der Seite erkennen kann. Hinzu kommt vermutlich, dass eBay mittlerweile Millionen Produkte besitzt, die nicht mehr lieferbar sind. Welcher User springt da nicht nach einer Sekunde wieder zurück?

4. User Credibility Trust

Bei der Einschätzung einer Website verlässt sich Google nicht allein auf sich selbst, sondern auch auf die User, die eine Seite besuchen und bewerten. Anscheinend gelingt es Google, Bewertungen und Kommentare in seinen Algorithmus mit einfließen zu lassen.

Untersuchungen zu diesem Thema haben gezeigt, dass Kundenbewertungen und Meinungen dabei helfen können, die Glaubwürdigkeit der eigenen Seite zu steigern. Stufen Nutzer sie als vertrauenswürdig ein, kann Google das interpretieren.

In diesem Fall dürfte eBay ziemlich gut aufgestellt sein, denn das Online Auktionshaus bietet Besuchern und somit auch den Suchmaschinen unzählige Verkäuferbewertungen und Garantien für die Käufer. Das ist genau der richtige Ansatz, um in diesem Bereich Vertrauen zu erzeugen. Darüber hinaus sind selbstverständlich auch andere Bewertungsmethoden wie die des Kundenservices oder auch Produktbewertungen absolut zielführend.

5. Security Trust

Das Thema Sicherheit sollte ohnehin bei allen Webseitenbetreibern großgeschrieben werden. Spätestens wenn ein User Geld bezahlt, ist eine absolut sichere Durchführung der Transaktionen unerlässlich. Und noch mal: Google liebt Seiten, die auch von Usern geliebt werden. Würden User unsichere Seiten besuchen? Geschweige denn Seiten, auf denen Menschen bereits betrogen wurden…Nein!

Google sucht beispielsweise aktiv nach Seiten mit Malware oder jene, die riesige Mengen von Spam beherbergen. Es ist anzunehmen, dass Google versucht, Webseiten mit gravierenden Sicherheitsrisiken aufzuspüren und ihnen das Vertrauen zu entziehen. Dazu gehören auch irreführende Werbungen, Fehlverkäufe und andere unmoralische oder illegale Aktivitäten. Ein weiterer Hinweis für den Stellenwert von sicheren Webseiten ist ein Statement von Matt Cutts, der sich für eine komplette Absicherung von Webseiten per SSL-Verschlüsselung ausgesprochen hat. Man begeht sicherlich keinen Fehler, wenn man die Sicherheit der eigenen Website erhöht. Eine Bevorzugung im Google Ranking wäre durch diese Maßnahme durchaus vorstellbar, vielleicht sogar wahrscheinlich.

Fazit

Google wird sich auch in Zukunft darauf spezialisieren, die Trust Signals höher zu gewichten. Da diese Faktoren weniger metrisch und auch weniger greifbar sind, lassen sie sich auch nicht so einfach manipulieren. Das ist generell ein Vorteil, wenn man für qualitativ hochwertige Seiten garantieren möchte.

Eines sollte man sich hinter die Ohren schreiben: Vertrauen bei Google zu gewinnen ist schwierig und ein langwieriger Prozess. Das Verlieren des Vertrauens dagegen geht ziemlich schnell und einfach.

Die Zukunft wird zeigen, inwiefern Google weitere Trust Signals durch seinen Algorithmus aufspüren und bewerten kann. Aber eines ist klar: Es wird immer schwieriger, das Ranking in den Suchergebnissen zu manipulieren. Und das ist auch gut so, oder?

Quelle: Branded3

Kommentare aus der Community

Onlinemarketing News am 23.01.2015 um 12:47 Uhr

Hat eigentlich schon jemand genauere Erfahrungswerte, in wiefern Google eine SSL-verschlüsselte Seite gegenüber einer unverschlüsselten bevorzugt? Ich meine dieser Faktor ist ja bekanntlich noch recht jung, aber mich würde sehr interessieren, wie stark er ins Gewicht fällt.

Beste Grüße

Antworten
Ronny am 23.01.2015 um 11:09 Uhr

Alles gut und schön und in vielen Sachen stimme ich voll zu. ABER: Es gibt zahlreiche Beispiele, wo genau das Prinzip „Content“ noch immer keine große Rolle spielt. Auch Bounce-Rate und CTR scheinen manchmal gänzlich von Google ignoriert zu werden. Auch die Bewertung nach guten, wertvollen Inhalten funktioniert manchmal überhaupt nicht. Einige Ranking scheinen manchmal total willkürlich abzulaufen. Ein Beispiel: ich habe einen Onlineshop und baue die Artikelbeschreibung immer nach der gleichen Struktur auf. Bei einem Artikel (zwei Worte Searchterm) stehe ich bei 9 Mio Serps vor Amazon auf Platz 1: uniqer Text mit Mehrwert, viele Bilder, YouTube-Video + Bewertungen durch Kunden. Das gleiche Prinzip bei einem anderen Artikel: Text, Bilder, Video, Bewertungen – selbst Klickpfadlänge (ohne Kategorie, direkt unter der Domain) – alles identisch. Ergebnis: nur 200.000 Serps und dauerhaft auf Platz 24. Auch die CTR, Verweildauer und Bounce-Rate bei beiden Artikel ist vergleichbar. Beide Artikel wurde bis dato nicht extern verlinkt.

Google gaukelt uns gern die schöne heile Content- und User-Experience-Welt vor und machmal funktioniert das auch. Allerdings ist der gefühlte Erfolg von Panda & Co. immer noch sehr gering (eigene Erfahrung bei verschiedenen Projekten). Wohingegen eins noch immer sehr gut Funktioniert: ordentlich Backlinks von halbwegs plausiblen Quellen setzen und schon läufts. Ich hoffe, dass wird sich dieses Jahr noch ändern und Google schaut sich einiges aus Russland ab!

VG,
Ronny

Antworten
Petra Siemoneit am 23.01.2015 um 09:14 Uhr

äh, ich meine natürlich Absprungraten – sorry! ;)

Antworten
Anton Priebe am 23.01.2015 um 11:14 Uhr

Eine gute Verweildauer ist schwierig zu bestimmen, generell gilt natürlich je länger desto besser. Es kommt aber sehr stark auf die Thematik deiner Website an. Ähnliches gilt für die Absprungrate. Die durchschnittliche Bounce Rate eines Blogs kann beispielsweise zwischen 70 und 98 Prozent variieren. Unter 60 Prozent wäre dementsprechend schon sehr gut.

Gruß

Antworten
Sascha Saupe am 23.01.2015 um 10:26 Uhr

Hallo Petra,

von einem Absprung spricht man, wenn jemand auf deine Website kommt und diese sofort wieder verlässt, ohne andere deiner Seiten zu besuchen.

Häufig klickt der User ein Suchergebnis und ruft eine Website auf, springt aber sofort wieder in die Suche zurück. Warum er das tut, kann mehrere Gründe haben:

Der Inhalt passt nicht zum Suchergebnis oder ist minderwertig (evtl. in die Irre führende Meta Angaben). Oder die Seite baut sich zu langsam auf (Stichwort Mobiloptimierung). Es kann auch sein, dass dem User einfach das Design der Seite nicht gefällt… Das muss man dann rausfinden.

Ich hoffe, dass ich deine Frage beantworten konnte.

Viele Grüße
Sascha

Antworten
Petra Siemoneit am 23.01.2015 um 09:13 Uhr

Hallo Sascha,

wir sind eine Fach-Website mit nur begrenztem eCommerce, der über Event-Seiten
abgewickelt wird. Für mich stellt sich die Frage, was sind schlechte Verweilsdauern und
Versprungraten? Kannst Du da mal eine Einschätzung geben – herzlichen Dank!

Petra

Antworten
Alexander am 22.01.2015 um 17:30 Uhr

Das klingt nach einem Teufelskreis: ohne Backlinks keine Besucher und ohne Besucher keine Backlinks und Trust.

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