Muss Google womöglich bald vor Gericht die Hosen runter lassen und das „Coca Cola“-Rezept seines Such-Algorithmus verraten? Zumindest fordert das der Bundesjustizminister Heiko Maas. Im Gespräch mit der Financial Times begründet er die Forderung mit Googles überwältigender Marktmacht: „With a market share of 95 per cent, Google dominates the search engine world, and is able to rank its search results in a manner apt to promote its own business interests. And that is not acceptable. We must think about how to solve this problem.“ In der digitalen Wirtschaft ist Google für viele Firmen alles andere als ein Feindbild – sondern ein wertvoller Partner. Somit ließ die Kritik am Minister nicht lange warten. „Volkswirtschaften wie Deutschland, die offene Märkte für ihre innovativen Produkte brauchen, sollten sich Sorgen machen über solche Aufrufe zur Beschlagnahmung von geistigem Eigentum“, kritisiert der frühere US-Botschafter Robert Kimmitt. Wir haben einige Experten befragt, was sie von der Forderung nach einer Offenlegung des Google-Algorithmus halten, klickt euch durch die Kommentare von Patrick Klingberg, Sören Bendig, Philipp Klöckner, Dr. Thomas Höppner und Christoph Burseg:
„Der Algorithmus selbst ist viel zu komplex, als dass irgendein „Experten-Beirat“ diesen „mal eben“ sezieren und beurteilen kann.“ – Sören Bendig, Geschäftsführer | CEO, SEOlytics GmbH

Zusammenfassend lässt sich feststellen: Der Vorstoß aus der Politik, Google allein anhand des Such-Algorithmus zu mehr Transparenz zu zwingen. ist wenig aussichtsreich. Vielmehr ist es der Zugriff Google’s auf eine immer größere Menge an strukturierten (Nutzer-)daten und die Vernetzung an hauseigenen Services die aus Kartellsicht Sorgen bereiten sollte. Die Politik vergisst, dass Google längst keine reine Suchmaschine mehr ist.
Kommentare aus der Community
Oh je,… noch einer aus Politik und Staat der das Thema Internet und Innovationen nicht versteht. Erst denken, dann reden!